27. Gespräch unter dem Mond

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Die nächsten Tage vergingen für Noire wie im Flug, während die Beute rarer und die Luft kälter wurde.
Sie trainierte den ganzen Tag mit Tiffany, lernte Kampfzüge und Hirsche jagen. Tiffany fing auch schnell ihre erste Beute und einmal leistete Maroni ihnen Gesellschaft. Auch Heiler bekamen die Grundausbildung im Kämpfen, um sich auch verteidigen zu können. Maroni stellte sich geschickt an, auch wenn Noire und Tiffany inzwischen sehr gut geworden waren. Die Beiden waren auch auf ihrer ersten Jagd in Patrouillen, bei der sie halfen, einen Hirsch in die Falle zu treiben.
Jeden Abend kamen alle drei erschöpft und ausgelaugt auf der Lichtung an und gingen auch schnell in ihre Höhlen. Noire hätte nie gedacht, dass Jäger werden so anstrengend sein könnte. Einen Abend, nachdem sie den ganzen Tag zwei Kampfzüge trainiert hatten, bis sie sie perfekt beherrschten, ächzte Noire zu Tiffany: ,,Dieses Training bringt mich noch um. Ich bräuchte mal wieder einen Pausentag, an dem ich einfach nur im Lager liegen und das Treiben beobachten kann." Tiffany schnaubte belustigt.
,,Vor einem Monat hättest du noch alles dafür gegeben, aus dem Lager herauszukommen.", neckte sie Noire.
,,Da wusste ich noch nicht, wie anstrengend das ist. Rose will, dass ich alles perfekt kann.", antwortete sie.
Tiffany stimmte ihr zu. ,,Du hast schon recht. Sie will dich aber nur auf dein Amt als Alpha vorbereiten. Du musst alles können."
War da eine Spur Neid in Tiffanys Stimme, als sie das sagte und zum Mond hochsah? Noire konnte es nicht eindeutig sagen.
Tiffany und Noire lagen am Rande der Lichtung unter dem voller werdenden Mond. Maroni war noch in der Heilerhöhle und behandelte mit ihrem Mentor Flame.
,,Hey, es wird sich nichts ändern, wenn ich Alpha bin. Ihr seid meine besten Freunde und bleibt es auch. Daran wird keine Rudelhierarchie jemals etwas ändern." Tiffany nickte erleichtert, schien aber nicht ganz überzeugt. In diesem Moment kam Maroni aus der Heilerhöhle gegenüber von ihnen. Sie trabte auf die beiden zu und begrüßte sie fröhlich. ,,Hallo Leute. Noire, gute Neuigkeiten. Flames Schulter heilt richtig gut! Wenn er läuft, hat er fast keine Schmerzen mehr. Und sein Humpeln wird auch besser."
Noire blickte sie dankbar an. Maroni hatte fast immer ein aufmunterndes Wort über ihren Vater, auch wenn Snowdrop selbst ihr nichts verriet. Eine Stimme ließ das Trio aufschauen. ,,He, ihr drei. Geht in eure Höhle, der Wind ist viel zu kalt. Ihr holt euch noch eine Erkältung.", rief Alpha von dem Felsvorsprung vor ihrer Höhle hinunter.
Ohne dass Noire es bemerkt hatte, waren alle Wölfe in ihre wärmeren Höhlen zurückgekehrt und sie waren allein auf der Lichtung. ,,Ja, Mum.", rief Noire laut und flüsterte dann zu ihren Freundinnen: ,,Mütter.."
Kichernd rannten sie in die Welpenhöhle und dort, nach einem kurzen ,,Gute Nacht" in ihre Schlafpolster.
Noire brauchte nicht lange um einzuschlafen. Schon bald umfing sie die wohlige Wärme eines Traumes, der voller Kaninchenjagen und Hirscherlegen war.

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Ist ein etwas kürzeres Kapitel, aber weil wir jetzt dann drei Stunden zum Skifahren fahren, schaffe ich vielleicht sogar noch ein Kapitel heute.
Ich hoffe es hat euch gefallen 😊

Wolves - Eine unbekannte GefahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt