25. Erste Beute?

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Noire reckte die Nase in die Luft. Tiffany war einige Meter weiter links, sie wollten gemeinsam jagen. Vor sich witterten sie eine Maus. Der Wind war günstig, er wehte von vorne auf sie zu.
Vorsichtig schlich Noire um einen Busch. Jetzt konnte sie die Maus sehen, sie knabberte im trockenen Laub an einer Buchecker. Durch ein paar Blätter schaute Noire Tiffany an, sie nickten beide und stürmten dann los. Die Maus wollte flüchten, doch Noire war schon über ihr. Sie wollte gerade zubeißen, als von hinten sie etwas rammte. Es war Tiffany, die nicht mehr bremsen konnte. Noires Pfoten wurden weggerissen und die Maus konnte in einen großen Laubhaufen flüchten.
Noire setzte sich auf.
,,Entschuldigung.", murmelte die zerknirschte Tiffany, während sie sich aufrappelte und die Blätter aus dem Fell schüttelte.
,,Ist schon gut. Es war ja der erste Versuch.", meinte Noire, während Rose aus dem Gebüch trat.
,,Für den ersten Versuch gar nicht so schlecht. Die Maus hat euch nicht bemerkt, bis du über ihr warst, Noire. Was könnt ihr besser machen?"
Beide überlegten, bevor Noire zögerlich antwortete.
,,Vielleicht sollten wir alleine jagen? Dann können wir uns nicht selbst behindern."
Rose nickte. ,,Guter Einwand. Ich denke, für den Anfang könnt ihr das auch tun. Aber es gibt auch eine andere Möglichkeit. Tiffany?"
,,Einer von uns könnte von der Windseite kommen und die Maus aufschrecken. Sie rennt dann direkt in die Krallen des anderen."
,,Super. Aber für den Anfang, versucht es alleine. Ich folge euch wieder, entfernt euch nicht zu weit von der Trainingswiese."
Noire und Tiffany nickten, dann gingen sie getrennte Wege. Noire schlug den Weg parallel zur Wiese ein, Tiffany überquerte diese und tauchte auf der anderen Seite in den Schatten der Bäume ein.

Vorsichtig schlich Noire nach vorne. Vor sich, in einem Haufen vermodertem Holz, witterte sie ein Eichhörnchen. Noch konnte sie es nicht sehen, Büsche trennten sie noch von ihrer Beute. Noire setzte ihre Pfoten vorsichtig, um nicht auf trockenes Laub zu treten.
Plötzlich blieb sie stehen. Ein Windstoß hatte Blätter aufgewirbelt.
Aber von schräg hinten!
Wenn Noire nicht sofort um ihre Beute herumschlich, würde das Eichhörnchen sie garantiert wittern können!
Noch leiser jetzt, da das Eichhörnchen so leicht aufzuschrecken war, setzte sie eine Pfote vor die andere.
Um diesem Busch herum, dann auf diese Blätteransammlung acht geben und hinter diesem Strauch Schutz suchen. Jetzt konnte Noire das Nagetier sehen, es knabberte an etwas herum und achtete nicht auf seine Umgebung.
Einen Schritt machte Noire noch, dann spannte sie ihre Muskeln und sprang.
Doch sie sprang zu kurz. Eine knappe Schwanzlänge vor dem Eichhörnchen landete sie.
Die Beute wollte auf den nächsten Baum flüchten, doch Noire streckte sich instinktiv und schnappte zu.
Gerade noch so konnte sie das Nagetier packen und töten. Sobald es regungslos zwischen ihren Pfoten lag, setzte sie sich auf und leckte sich stolz die Lefzen.
Rose tauchte aus dem Nichts auf, mit glänzenden Augen, weil ihre Schülerin erste Beute gemacht hatte.
,,Herzlichen Glückwunsch, Noire! Es war zwar knapp, aber du hast es noch geschafft! Nur die besten Jäger fangen als erste Beute ein Eichhörnchen!"

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Das Kapitel ist etwas kürzer, dafür kommt morgen oder übermorgen schon das nächste!

Wolves - Eine unbekannte GefahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt