53. Zwei Wölfinnen und ein Gespräch

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Heyy! Endlich habe ich die ultimative Schreibmusik gefunden, mit der ich gerade in einer Stunde (00:00 Uhr - 01:00 Uhr morgens) etwa 2000 Wörter hinbekommen habe und auch noch meine Schreibblockade überwunden habe.

Ich hoffe, dass euch das Kapitel genauso gut gefällt wie mir. Das ist eins der wenigen, die ich wirklich mag und auf die ich stolz bin. Es würde mich freuen, wenn ihr in den Kommentaren erzählt, ob es euch auch so gut wie mir gefällt. <3

~N

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Erst als die Jäger zurückkamen, erwachte Noire wieder. Sie wusste nicht, wie lange es schon her war, dass sie das letzte mal richtig ausgeschlafen gewesen war. Trotzdem sprach sie nicht viel, weder mit Woody noch mit sonst jemandem. Sie bemerkte die Sorge in seinen Augen, wenn sie einsilbig antwortete und kaum etwas fraß, doch sie war nicht bei der Sache.

Das Rudel hatte kaum mehr fangen können als sonst und keiner bekam sehr viel. Noire verzichtete fast komplett auf ihre Portion. Eigentlich nahm sie sich nur eine kleine Maus, weil Woody sie sonst dazu zwingen würde. In sich gekehrt würgte sie drei Bissen hinunter und gab den Rest Woody, der es zwar dankbar, aber besorgt annahm.

Noire sprach wirklich nur das Nötigste, während das Rudel ängstlich in der Jägerhöhle zusammengedrängt saß und auf die Nacht wartete. Ohne sich mit Alpha abzusprechen übernahm Noire die erste Wache, was von ihrer Mutter dankbar angenommen, von den anderen Wölfen außer Woody jedoch kaum bemerkt wurde.

Während alle schliefen saß Noire am Eingang, den schlafenden Woody neben sich. Ein leichter Wind striff durch die Äste der Bäume und schob ab und an eine kleine Ladung Schnee von den Bäumen auf den Boden. Ihr war kalt. Sehr kalt. Alle anderen lagen in der etwas wärmeren Höhle und schliefen, nur sie saß im kalten Eingang. Vorsichtig setzte sie sich etwas dichter zu Woody.

Der Wolf zuckte im Schlaf mit dem Ohr und legte unbewusst den Schweif um Noire. Fröstelnd betrachtete sie Woody. In diesem Moment wurde ihr klar, dass sie diese Situation ohne ihn niemals aushalten könnte. Er war - vielleicht noch mit Tiffany oder Rose - der Wolf, der am meisten für sie da war. Natürlich vertraute sie jedem Wolf des Rudels, aber für Woody empfand sie schon länger anders.

Er war fürsorglich Noire gegenüber und sie wusste, dass er sich auch Sorgen um sie machte. Im Stillen dankte sie ihm für alles und richtete den Blick wieder auf den Wald. Sie ignorierte die sich langsam anschleichende Müdigkeit und hielt Wache bis zum Morgengrauen. Dann weckte sie das Rudel.

Empörte Rufe erreichten sie, weil sie es wagte, die Wölfe vor Sonnenaufgang aufzuscheuchen, doch Noire stellte sich taub. Zumindest nach außen hin war sie ruhig und freundlich. Innerlich brodelte jedoch unterdrückte Wut in ihr und sie hatte Mühe, nicht einfach dem ganzen Rudel eine Ansprache zu halten, dass sie sich nicht so anstellen sollten, da sie noch den einfachsten Teil hier übernahmen. Doch sie blieb still und einigermaßen freundlich, auch wenn sie nach wie vor nur sehr wenig sprach, mit Woody so wie mit allen anderen.

Ihr Magen knurrte und ihre Augenlider waren in jedem seltenen ruhigen Moment kurz vor dem Zufallen. Trotzdem teilte sie Jagdgruppen ein, gab Anweisungen und koordinierte. Alpha versuchte, zu helfen, doch sie kam nicht mit und gab es schon bald auf. Nun war Noire auch gegenüber ihr eher kalt und behandelte sie nicht sehr fair.

Die ganze Zeit hatte sie Angst, dass ihre Feinde plötzlich aus dem Gebüsch sprangen und sie angriffen, während sie im Wald nach Beute Ausschau hielt. Doch wider aller Erwarten geschah einfach nichts. Alle waren übervorsichtig und fühlten sich im eigenen Revier alles andere als sicher, doch nichts und niemand zeigte sich. Die Angst zeigte sich durch unzählige kleine Dinge. Ohrenspitzen beim kleinsten Geräusch, erschrockenes Aufspringen wenn sich etwas bewegte.

Wolves - Eine unbekannte GefahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt