14; fourteen

659 36 4
                                    

Die kleine Klingel und das allgemeine eher britische Flair des Blumenlandes  veranlassen mich sofort dazu, ein leichtes Lächeln aufzusetzen. Ich bin ja immerhin ein anständiger Junge. Cole scheint mich leider noch nicht bemerkt zu haben. Er bedient gerade eine ältere Dame in Begleitung eines jungen Mädchens, sie ist vielleicht elf oder zwölf, und zeigt Ihnen verschiedene Blumen. Leise seufzend ziehe ich eine Augenbraue in die Höhe und beobachte das Geschehen einen Moment...

,,Kann ich Ihnen helfen?", erklingt es dann allerdings neben mir, ehe eine junge Frau vor mir auftaucht und mich leicht anlächelt. Kylie steht auf ihrem Namensschild. ,,Nein danke, ich wollte nur Cole abholen.", winke ich ab und lenke meine Aufmerksamkeit wieder auf den Jungen, der nun auch einen flüchtigen Blick zu mir wirft. Zum Glück bleibt er ruhig, macht seine Aufgabe zu Ende und kommt erst dann zu mir. ,,I-Ich hoffe es ist okey wenn ich jetzt schon gehe, Kylie." ,,Ja natürlich. Es wären ja nur noch zehn Minuten.", lächelt die Frau, die gerade an einer Pflanze herum zupft. ,,Hier.", murmel ich und gebe dem Jungen vor mir, die Tüte, in die ich Klamotten für ihn gepackt habe. ,,Beeil dich ein wenig.", füge ich dann noch hinzu und zwinker schnell. Mit rosigen Wangen nickt er und flüchtet in einen abgetrennten Abteil.

,,Bist du ein Freund von ihm?" ,,Ja, kann man so sagen.", gebe ich meine Antwort und zucke mehr oder weniger gleichgültig mit den Schultern. ,,Wir wollen noch shoppen.", ergänze ich dann noch ungefragt und sehe wie Kylie leicht lächelnd nickt. ,,Ich wünsche euch viel Spaß."

Tatsächlich reden wir noch ein wenig, bis Cole wieder zu uns kommt. Auf meine Lippe beißend betrachte ich seinen Körper, den nun ebenfalls in eine enge ripped Jeans steckt. Auf seinem Oberkörper sitzt nun ein dunkel blau glänzendes Hemd mit kurzen T-Shirt Ärmeln. Auch die Schuhe die ich ihm eingepackt habe, trägt er. Schon jetzt sieht er total heiß aus, und das ohne etwas wirklich besonderes zu tragen. Schnell nehme ich seine Hand und greife mit meiner freien nach der Tüte, in der nun seine Klamotten sind, ehe ich Kylie einen schönen Tag wünsche. Mit etwas schnelleren Schritten laufe ich zu meinem Auto, werfe die Klamotten in den Kofferraum und verstaue auch Cole auf dem Beifahrersitz.

,,Ich hoffe du hast den Gutschein mit, ich denke dir würde ein Armband oder eine Kette stehen." Stumm nickt er Junge und sieht kurz unsicher auf seinen Schoß. Dass er etwas sagen will ist mehr als klar, aber es scheint wohl so, als müsste er erst mich genug Mut ansammeln. Schneller als gedacht öffnet er dann doch seinen Mund und sieht unsicher zu mir. Da ich mich auf die Stade konzentrieren muss, nehme ich das allerdings nur aus dem Augenwinkel wahr. ,,Muss ich wirklich zu dieser Party?", will er mit leiser Stimme. ,,Natürlich. Ich will mein Baby doch bei mir haben." ,,Aber... Ich trinke nicht mal Alkohol." ,,Na und?", frage ich seufzend nach, ,,Du kannst auch ohne Alkohol Spaß haben und dich mit mir Vergnügen. Ich denke du wirst auch meine Freunde mögen, also mach dir keinen Kopf." Und somit ist das Gespräch erstmal beendet. Neben der leisen Musik hört man nichts in meinen Auto und erst als wir auf dem Parkplatz einer Mall zum stehen kommen und aussteigen, bekomme ich wieder seine Aufmerksamkeit. ,,Was genau machen wir jetzt...?", fragt er zögerlich. ,,Shoppen.", gebe ich die offensichtliche Antwort, greife dabei nach der Hand des Jüngeren, der daraufhin kurz zusammen zuckt, allerdings nichts gegen mein Tun unternimmt.

Nachdem wir ein paar Stores abgeklappert haben, kommen wir dann auch an dem Schmuckladen an, von dem der Gutschein ist. Auch Cole scheint das Motiv wieder zuerkennen und sieht mich zögerlich an. ,,Baby, komm schon. Du wirst mit ein wenig Schmuck hübsch aussehen.", murmel ich leise und schmiege meine Hand an seine weiche Wange. Auch wenn er nicht viel redet oder allgemein mit mir agiert, scheint er sich nicht allzu unwohl zu fühlen.

Fragend ziehe ich nun meine Augenbrauen in die Höhe und spüre endlich das zögerliche Nicken.

rose boyﻬWo Geschichten leben. Entdecke jetzt