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,,Babyboy das stimmt nicht.", haucht er nach wenigen Sekunden, die mir wie Stunden vorkamen endlich. ,,Ich liebe dich wirklich!", beteuert er. Ich würde gerne darauf erwidern, aber meine Worte bleiben mir im Haus stecken und mehr als ein kleines Krächzen verlässt meinen Mund nicht. ,,Ich weiß, das war jetzt total unpassend... Ich hätte es dir auch lieber persönlich gesagt, aber es ist mir einfach rausgerutscht... Ich weiß auch nicht... Baby- Cole ich bin mir sicher, dass ich dich liebe! Ich wollte schon immer mehr als bloß ein wenig Spaß mit dir. Wenn du mir nicht glaubst, fragt Dylan oder so. Ich weiß nur wie es mit Elliott war und wollte es dir nicht zu schwer machen. Ich-" ,,Kannst du bitte kurz die Klappe halten, damit ich das verdauen kann?!", rufe ich laut.

Meine Enttäuschung ist wie weggeblasen und obwohl ich gerade schon wieder überfordert bin, bin ich glücklich. Mein Herz rastet komplett aus und ich kann kaum noch atmen. Mit ist unfassbar warm, meine Hände schwitzen und den Kontakt, zu dem weichen Stoff des Hoodies, habe ich schon vor wenigen Sekunden aus den Händen verloren.

,,Klar...", haucht er leise und ein leises Quietschen verlässt zeitgleich meinen Mund. ,,Baby, ist alles okey?" ,,Ja!", rufe ich laut, dabei stimmt das gar nicht. Nichts ist okey. Ich bin mehr verwirrt, als jemals zuvor. Ich fühle mich jedes mal so unfassbar geborgen und geliebt wenn ich bei ihm bin. Ich würde wirklich so weit gehen und sagen, Ich bin in ihn verknallt. Aber ob das Liebe ist? Ich weiß es nicht... Ich weiß ja nicht mal, ob er das wirklich erst meint. Die letzte Zeit war er so gar nicht Daddy, sondern hat sich wirklich eher wie mein Freund benommen. Das hat aber wahrscheinlich eher damit zu tun, dass ich mit all dem so unsicher war und er mich in meinen positiven Gefühlen stärken wollte.

,,Du hörst dich aber nicht so an.", seufzt er leise. ,,Es tut mir leid, dass ich dich jetzt von dem einen Problem zum nächsten geschubst habe." ,,Nein! Nein, soll es dir nicht ich bin gerade bloß... ein wenig überfordert." ,,Kann ich verstehen.", murrt er schuldbewusst. Die eigentliche Gesprächsstille wird durch das durchgehende Knacken und Rascheln auf seiner Seite der Leitung fast unerträglich, sodass ich einfach das Bedürfnis habe, das Wort zu ergreifen: ,,Jayce, i-ich mag dich ja auch, aber...-" ,,Du musst dich zu nichts zwingen, Cole. Mir egal - nein mir ist es nicht egal, was rede ich da? - Ich will nur, dass du weißt, dass ich deine Gefühle akzeptiere. Wenn du dich jetzt unwohl fühlst, was diese Daddy-Babyboy-Geschichte betrifft kann ich das auch verstehen. Ich mein-" ,,Ich will dich als mein Daddy!", beteuer ich sofort, ,,Immerhin kann ich dann auch herausfinden was genau ich fühle." Leise schnaufend gibt Jayce ein ,,Ja" von sich. Darauf folgt wieder eine Stille, die für einige Sekunden anhält. Gerade als es beginnt unangenehm zu werden, wird meine Tür aufgerissen und meine Schwester kommt reingeschneit. ,,Hier, für dich.", sagt sie bloß und schmeißt mir ein kleines Paket zu. ,,Danke Grace, aber ich habe nichts bestellt.", Murmel ich verwirrt. ,,Könnte sein, dass das von mir ist.", kommt es plötzlich ganz leise aus meinem Handylautsprecher. Voller Überraschung scheuche ich Grace aus meinem Zimmer und stotter für eine kurze Zeit einfach nur verwirrt herum. ,,Was ist das?!", frage ich dann schlussendlich doch. ,,Ich wollte mich nochmals entschuldigen... ach keine Ahnung was ich mit dabei gedacht habe. Wir sollten das Gespräch beenden, sorry." ,,Ab-" Mitten im Wort ertönt plötzlich das altbekannte Geräusch von den Beenden eines Anrufes. In meiner jetzigen Fassung treibt mir sogar das Tränen in die Augen und ich kann gar nicht anders, als voller Wut das kleine Päckchen aufzureißen, nur um danach richtig losheulen.

rose boyﻬWo Geschichten leben. Entdecke jetzt