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[Cole Gibson]

Tatsächlich sollte Jayce recht behalten. Nachdem ich Leona die gesamte Situation erklärt hatte, war sie gar nicht mehr sauer, dass sie die ganze Nacht mit Nachrichten bombardiert wurde.

,,Cole, hier ist dein Kakao." Murrend drückt Eric mir das Papppäckchen in die Hand und setzt sich neben mich, sodass ich mich an ihn anlehnen kann. Ich atme einmal tief aus und fange an, mit geschlossenen Augen, die Mittagssonne zu genießen. Lange hält diese Ruhe allerdings nicht an, da ich plötzlich von Leona hochgerissen und weggezerrt werde. ,,H-Huh?" ,,Beeil dich einfach!", knurrt sie, doch entgegen ihrer Aufforderung bleibe ich verwirrt stehen und sehe die etwas kleinere eindringlich an. ,,Was ist de-" ,,Keine Fragen, los!", so schnell es geht nimmt sie meine Hand und zieht mich weiter. Stumm lasse ich es diesmal zu und werde so einige Meter weit bis in das Schulgebäude gezogen. Erst als wir zum stehen kommen, und das an den Wasserspendern, sieht Leona mich mitleidig an. ,,Was ist denn?" ,,Da war Elliott.", flüstert sie und bevor ich etwas sagen kann, erhebt sie erneut ihre Stimme. ,,Und ja, ich bin mir sicher, dass er es war. Eric hat es auch gesehen und mich deswegen so panisch angesehen." ,,A-Aber was wenn es bloß ein Junge war der so aussah wie Elliott?", hauche ich zitternd. Ich weiß, es mag bescheuert sein, aber alleine die Tatsache, dass er hier sein soll bringt mich total durcheinander. Ich empfinde keine Liebe mehr für ihn, aber der übriggeblieben Hass und Enttäuschung brodeln über, sobald ich seinen Namen höre. Ich würde ihm so gerne ins Gesicht schlagen oder ihm die Eier abreißen, sobald ich aber vor ihm stehen würde, würde ich bestimmt kein Wort aus meinem Mund bekommen.

,,Ja, ich bin mir ziemlich sicher. Ryan war neben ihm und den kann man mit seinen grünen Haaren nicht nicht erkennen.", beteuert sie und nimmt mich kurzerhand in den Arm. ,,Warum sollte er hier sein?", frage ich leise und versuche die Situation herunter zu spielen. Doch genau in dem Moment werde ich erneut weggerissen und knalle unsanft gegen eine muskulöse Brust, die ich nur allzu gut kenne. ,,Leona, mach einen Abflug ich will alleine mit Cole reden!", murrt Elliott fast schon so dominant wie Jayce es immer tut. ,,Vergiss es du Arsch!", zischt sie schnippisch. ,,G-Geh bitte.", hauche ich leise. Ich kenne diesen Blick meines Gegenübers und der verheißt nichts gutes. Ich will nicht dass er Leona irgendwas antut. ,,Ich bin dann mal draußen.", seufzt sie nach kurzem Überlegen und wird von Ryan begleitet.

,,W-Was-", bevor überhaupt fragen kann, werde ich von ihm in den nächsten Klassenraum gedrückt und auf einen Tisch gedrängt. ,,Elliott lass mich in Ruhe-" ,,Ich habe dich vermisst, Sweetheart.", murmelt er und schlingt seine Arme um mich. Sein altbekannter Duft steigt mir in die Nase und meine Augen fangen augenblicklich an zu brennen. All diese Erinnerungen die plötzlich hochkommen sind kaum aufzuhalten, obwohl ich sie am liebsten aus meinem Gedächtnis streichen würde. ,,L-Lass das.", hauche ich leise, versteife mich komplett und erwider die Geste nicht in geringsten. ,,Warum denn? Ich habe gemerkt, wie sehr ich dich vermisse und wollte dich unbedingt wieder sehen.", erwidert er und geht lächelnd einen Schritt zurück. Zugegebener Maßen sanft legt er eine Hand auf meine Wange und streicht darüber, während ich noch immer vollkommen regungslos da sitze und das ganze über mich ergehen lasse. ,,Du erinnerst dich doch auch an unsere tolle Zeit." ,,D-Du hast mich b-betrogen.", hauche ich mit bebender Stimme. ,,Da waren keine Gefühle mit im Spiel.", seufzt er, ,,Und der Sex mit dir war auch immer der beste. Ich will dich zurück, Cole." Ich dich aber nicht. Ich will diese Schmerzen nicht mehr haben. Ich will deine Anwesenheit nicht mehr spüren müssen. Ich will keine Angst davor haben, belogen zu werden. Ich will dich einfach nicht mehr in meinem Leben haben, Elliott.
...wenn ich das einfach bloß aussprechen könnte, aber ich bin zu schwach dafür. Ich kann das nicht, das konnte ich noch nie.

,,Du liebst mich doch noch." Nein. Dennoch blicke ich stumpf drein, flüchte vor dem Augenkontakt und ignoriere seine brennenden Berührungen. Ich weiß nicht was ich tun soll, ich fühle mich so unfassbar schwach. ,,Na komm, gib mir einen Kuss, Sweetheart."

rose boyﻬWo Geschichten leben. Entdecke jetzt