56; fifty six

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Zuerst spüre ich Erleichterung, als Elliott von mir weggerissen wird. Als ich dann allerdings den saueren und durch und durch von Aggression getränkten Blick von Jayce wahrnehme, werde meine Augen augenblicklich wässrig. Ohne etwas zu sagen, schubst er meinen Exfreund aus dem Raum, sodass er an die gegenüberliegende Wand knallt, und knallt die Toilettentür lautstark zu.

,,Was soll das du kleine Bitch?!", ruft er und schubst so hart gegen die Wand, an der ich sowieso schon nah stand, das ich vor Schmerz nach Luft schnappe und meine Augen zusammenkneife. ,,Ist das dein scheiß Erst?! Bei mit heulst du dich über den Typen aus, weil er dir ja so viel angetan hat und dann knutscht du ihn ab?!", faucht er mich an. ,,Ich-", doch weiter komme ich nicht. Viel zu fest legt der Großgewachsene deine kräftige Hand um meinen Hals und drückt so fest zu, dass ich auf der Stelle keine Luft mehr bekomme. Flehend sehe ich ihn an, japse kläglich nach etwas Sauerstoff. Doch alles was ich bekomme ich eine schallende Backpfeife und gefühlt tausende Beleidigungen, die mir an den Kopf geworfen werden.

Ich weiß nicht wie viele Sekunden mir die Luft verwehrt wird, aber als er endlich seine Hand von meinem Hals entfernt, falle ich hustend und röchelnd auf den Boden. ,,J-Jayce- bitte i-" ,,Halt die Klappe du Schlampe!", knurrt er sauer, schubst mich sogar noch einmal hart längs auf den Boden, ehe er einfach geht und mich alleine zurücklässt.

Zitternd und weinend versuche ich mich aufzurichten, doch im Moment kann ich mich nur in eine sitzende Position hiefen. Voller Schmerz schluchze ich auf, halte verzweifelt meinen Hals in der Hoffnung die Schmerzen lindern zu können. Laut hustend stütze ich dann aber meinen Kopf ab und sehe verzweifelt durch meine verschwommene Sicht auf den weißen Boden. Noch immer rast mein Herz und lässt mich in eine leichte Panikattacke verfallen. Gerade schmerzt alles in mir und das einzige was ich jetzt noch fühle ich stechender Schmerz in meinen ganzen Körper. Alles kommt auf einmal. Die Situation in der Elliott mit mir Schluss gemacht hat, all die Beleidigungen die mir an den Kopf geworfen wurden, all die psychischen und physischen Schmerzen die ich jemals hatte und natürlich die Angst vor Verlust die jedes mal in solchen Situation aufkommt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit schaffe ich es kontrolliert zu Atmen, dennoch zitter ich noch am ganzen Leib wie Espenlaub. Deswegen fällt es mir so schwer die Nummer von Bryson zu wählen und ihn hier her zu bitten, damit ich irgendwie nach Hause kann. Leicht taumelnd verlasse ich das Lokal und warte verzweifelt auf dem Bürgersteig darauf, dass das mit altbekannte schwarze Auto vorfährt.

,,Coco, rede mit mir!", fordert Bryson laut, als ich nach zehn Minuten immer noch kein Wort von mir gegeben habe. Doch sein lauter Tonfall bringt mich erneut zu weinen. Verzweifelt vergrabe ich mein Gesicht in meinen Händen, werde aber eine Sekunde später so aus dieser Position gerissen, dass ich das gezwungen bin, ihn anzusehen. Sofort gibt er einen geschockten Laut von sich und streicht über meinen brennenden Hals. ,,Was ist passiert, Cole?! Das ist nichts harmloses!", ruft er und mir scheint es so als wäre er selbst ein wenig verzweifelt. ,,Das ist ein Würgemal verdammte Scheiße! Wenn du nicht mit mir redest fahre ich dich zur nächsten Polizeistation!" ,,B-Bry- ich- bitte bring mich n-nach Hause.", wimmer ich in einer fehlenden Tonlage und sehe dem Jungen für einen kurzen Moment in die Augen. Ein schweres Seufzen verlässt seine Kehle, ehe er seinen Kopf einmal auf das Lenkrad schlägt und nach meiner Hand greift. ,,Ich fahre dich nach Hause, aber ich will eine Erklärung, okey? Du bist mein bester Freund und ich will nicht, dass die sowas angetan wird! Das geht so nicht!"

rose boyﻬWo Geschichten leben. Entdecke jetzt