53; fifty three

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Schon von etwas weiter weg erkenne ich Jayce sowie drei seiner Freunde. Einer davon ist Juan, die anderen beiden erkenne ich nicht. Ich werde ein wenig unsicherer. Wenn Daddy merkt, dass ich geweint habe, weiß ich nicht, was ich sagen soll. Mir ist ein wenig unwohl zumute und so schlucke ich einmal schwer.

,,H-Hallo.", gebe ich leise von mir. Nach einer knappen Begrüßung werde ich dann aber auch schon von Jayce auf eine Bank des Zuschauerbereiches gezogen. ,,Warst du mal wieder bei Leona und Eric?", fragt er mich, während er eines meiner Beine auf seine zieht, nachdem wir uns hingesetzt haben. Meine Antwort besteht aus einem Nicken, richtig anlügen kann ich ihn in meinem jetzigen Zustand eher weniger. ,,Hey, Baby, ist alles okey?" ,,Mh-hm." ,,Guck mich an.", sagt er misstrauisch. ,,Warum hast du geheult?", fragt er sofort und zieht mahnend eine Augenbraue in die Höhe. ,,I-Ich habe ni-" ,,Ich habe dich schon mal weinen gesehen, also raus mit der Sprache." ,,Ich bin b-bloß h-hingefallen und- e-eh-" ,,Lüg nicht!", murrt Jayce böse. Sein Griff um meine Wade verfestigt sich schlagartig und ich presse meine Zähne aufeinander, um keinen Laut von mir zu geben. ,,Ich hatte eine unangenehme B-Begegnung.", flüster ich und hoffe, dass er mir das nun abkauft und nicht weiter nachfragt. ,,Muss ich jemanden schlagen? Wer hat dich zum weinen gebracht, Baby?!" ,,Das ist n-nicht so wichtig, Daddy.", beteuer ich sofort. Damit er mir glaubt und dieses Thema ruhen lässt, krabbel ich umständlich auf seinem Schoß und lege meine Lippen ungefragt auf seine. Ohne zu zögern erwidert er den Kuss und legt seine wärmenden Hände auf meine Taille. Das Verlangen die Erinnerungen an den widerwärtigen Kuss mit Elliott loszuwerden streibt mich dazu, vorsichtig auf Daddy's Unterlippe zu beißen und einen kleinen Kampf unserer Zungen anzufechten.

,,Was ist denn los, mein Babyboy?", fragt Jayce leicht lächelnd und haucht mit seiner rechten Hand unter Oberteil, nachdem der Kuss vorerst beendet wurde. ,,I-Ich weiß auch nicht.", murmel ich und spüre die Röte die in mir aufsteigt. ,,Du scheinst ja endlich zu merken, dass du meins bist.", grinst mein Gegenüber. Dann greift er allerdings in seine Jackentasche und holt ein kleines Büchlein heraus. ,,Nolan meinte ich soll dir das geben. Deswegen solltest du auch her kommen.", murrt Daddy und hält mir den babyblauen Gegenstand vor die Nase. ,,Er wollte dir unbedingt was malen und da es mit einem Bild nicht getan war-... Na ja du siehst es ja selbst." ,,Sag ihm Danke von mir.", erwider ich lächelnd und sehe mir die ersten Zeichnungen an. Neben Unmengen an Blumen und kleinen Tierchen findet sich auch der ein oder andere Hund sowie überwiegend Jungs die Händchen halten Platz auf dem Papier. ,,Hat er Interesse an Jungs?", Frage ich daraufhin leise und nehme als Antwort ein gleichgültiges Schulterzucken hin. ,,Sag mal, Was hältst du davon wenn wir Mittwoch Abend zusammen auf eine Party gehen?" ,,Was ist denn mit seinen Freu-" ,,Ich will zeigen, dass du mein Baby bist.", murrt er plötzlich bestimmerisch, drückt seine Fingernägel dabei überraschend in meine Haut und lässt mich so nach Luft ringen. ,,I-Ich weiß nicht..  es ist mitten in der Woche-" ,,Ich formuliere es gerne anders für dich; Ich will, dass du mit mir auf diese Party kommt und mir ist egal, ob du willst oder nicht!" Ein wenig überfordert mit diesem Stimmungswechsel nicke ich einfach als Antwort und hoffe, dass es somit gegessen ist.

,,Geh wieder! Aber denk dran, dass ich dich heute mit nach Downtown nehme!", murrt er sauer und drängt mich rasch von seinem Schoß, sodass ich benebelt ein paar Schritte zurück taumel. Sofort bilden sich wieder Tränen in meinen Augen, das alles ist einfach zu viel für mich. Könnte er nicht einmal normal zu mir sein und mir irgendeine Art Zuneigung schenken, die nichts mit Intimität zutun hat?

Flüchtig nicke ich, werde allerdings dann doch vom weglaufen gehindert.

rose boyﻬWo Geschichten leben. Entdecke jetzt