Rufus scheint seine Worte einzuhalten. Er schaut Abends vorbei, als auch am nächsten Morgen und sogar am Mittag.
Nach seinem letzten Besuch vergeht vielleicht nicht einmal eine Stunde, bis die Tür wieder aufgeschlossen wird und ich sehe neugierig zu ihr. Doch es ist Brams Gesicht, dass ich erblicke, dass sich mit einem charmanten Lächeln durch den Spalt drängt. Vor der unerwarteten Begegnung springt mein Herz kurz aufgeregt auf, doch umso schneller baut sich mein Zorn wieder auf und ich versuche ihn niederzustarren, als er mit einem "Ich hab' da was für dich." die Tür weiter öffnet.
Ich möchte eigentlich schon wegsehen, weil ich ihn bewusst ignorieren möchte, aber das Besagte brennt sich zu schnell in meinen Blick. Er streckt erneut eine Vase aus. Diesmal aus Kristal gefüllt mit einem Dutzend roter Rosen, dessen Farbe so intesiv und dunkel ist, dass sie schon vor Romantik triefen. Mit großen Augen sehe ich zu, wie er sie zu dem kleinen Tisch trägt und kann keinen Muskel bewegen. Was soll das?
Es vergeht noch ein Moment, bis ich es verarbeitet habe und begegne darauf den weichen Augen von Bram, die mich ansehen. "Gefallen sie dir?"
Automatisch verengen sich meine Augen. Er will einfach normal weiter machen?
"Wie geht es dir?" versucht er es erneut, doch ich halte den Mund und lasse meine Hände zu Fäusten werden, während ich dem Drang widerstehe, mich auf ihn zu stürzen. Kurz darauf seufzt er und hebt kapitoullierend die Hände. "Schon gut. Ich gebe dir deinen Freiraum, Willow." und verschwindet wieder.Stumm vor mich hin schimpfend verhärtet sich mein Gesicht und ich rufe ihm tonlos all meine Vorwürfe hinterher, die ich ihm ins Gesicht sagen möchte. Aber letztendlich bringt es mir nichts. Mit einem kurzen Blick zu den Rosen lenke ich mich ab. Ich hatte noch nie welche bekommen. Aber jetzt bin ich der Überzeugung, dass ich nie welche haben will. Niemals. Keine Rosen, keine Ranunkel, nichts. Bram kann mich mal.
Es ist Rufus, der die nächsten Tage etwas leckeres vorbei bringt und mir sogar Süßkram gibt, ohne dass ich je danach gefragt habe. Selbst Tee macht er mir, ohne dass ich es wollte. Und obwohl ich mich eigenartig dabei fühle nehme ich es an. Dabei geht mir die Sache mit dem Gürtel immer wieder durch den Kopf und frage mich, ob er es mir immer noch vorhalten tut. Danach verhalten tut er sich jedenfalls nicht.
Aber auch Bram kommt einmal am Tag vorbei um mir ein neues Dutzend an Rosen vorbeizubringen, obwohl die vorherigen noch gut erhalten sind, bevor er abhaut. Es verwirrt mich. Und auch wenn meine Wut kaum noch da ist, spreche ich nicht mit ihm.
Jetzt stellt er mir schon den vierten Strauß hin. Heute aber, sind es keine tiefroten, sondern rosa weiße Rosen, die auch in einer weiteren Kristalvase auf dem Boden platziert werden, wie ihre Vorgänger. Als er sich aufrichtet und zum gehen ansetzt kreuzen sich kurzzeitig unsere Blicke, aber ich sehe schnell weg, um zu tun, als wäre ich immer noch wütend. Naja, bin ich teils auch noch. Aber ich hatte zu viel Zeit zum nachdenken und überdenken. Manchmal verzerrt sich meine Grenze zwischen richtig und falsch, was mich meine Situation immer schwerer analysieren lässt.Es vergehen mehrere Minuten alleine mit den Blumen, bis ich vom Bett krieche und mich gegenüber der Sessel stelle. Wachsam gehen meine Augen von den ersten Rosen auf dem Tisch, die immer noch relativ frisch aussehen, zu ihren drei Nachfolgern gleich davor auf dem Boden.
Sie alle sind wunderschön und lassen mich tief im inneren wohlig fühlen. Vorallem, da mich ihr Geruch beruhigt. Aber wenn er denkt, dass Rosen mich ruhig stimmen könnten, irrt er sich gewaltig.
Näher an sie herantretend strecke ich die Hand vorsichtig nach den oberen aus und lasse die Finger sachte über die Blüten streichen, als besäßen sie ein Gift, dass sich leicht auf mich übertragen könnte. Es ist nichts daran zu leugnen, dass sie mir gefallen. Aber ich will es nicht zugeben. Ich will mich nicht wie geschlagen präsentieren und ihm eine Macht geben, die er schon so gewohnt ist zu bekommen. Nein, nicht mit mir.
Außerdem wette ich, dass er denkt, es macht alles wett, was er getan hat. Dass hübsche Rosen das ach-so-anstrengende-Weib schon umstimmen werden. Ein wenig meine Wut hervorbringend verkrampfe ich und will sie gar nicht mehr anfassen. Ich will sie auch nicht mehr riechen. Und obwohl mir so eine Geste unheimlich gefällt und die Rosen zu den schönsten gehören, die ich je gesehen habe, kocht genug Wut in mir auf - Wut und Frustration - über meine Hilflosigkeit über der Situation. Niemand sollte mehr die Macht haben, mich meiner Entscheidungen zu berauben.Angepisst greife ich nach dem Strauß auf dem Tisch. Es sind so viele zusammengebunden, dass ich beide Hände dafür brauche. Mit lodernden Augen nehme ich die erste raus, nur um sie in der Mitte zu durchbrechen und achtlos auf den Boden zu werfen. Den nächsten geschieht das selbe Schicksal, bis es nervig wird und ich die schwere Vase vor mich stelle und die Rosen rausnehme, um nun jeder einzelnen den Kopf abzureißen. Dabei verlieren sich trotzdem einzelne Blüten, die jedoch nur auf den Boden mitfliegen.
Es verursacht, dass ich deutlich mehr Dampf ablassen kann. Als nächstes sind die rosanen an der Reihe. Dabei spielt mein Verstand mit mir und erinnert mich an sein charmantes Lächeln, dass er mir gibt, sobald er kriegt, was er wollte. Sei es als er seine Finger über mich gelegt hat, nachdem er in mir war, nachdem ich ihn für Dinge angebettelt habe oder als er die Rosen abgestellt hat. Ich werde noch von jemanden rausgeholt, aber mir geht er sowas von auf den Zeiger, dass ich im Gefecht des Moments einfach nach der leeren Kristalvase vor mir greife und das schwere Ding einfach auf den Boden werfe, wo sie in mehrere kleine Splitter zerspringt und einen massiven Lärm verursacht.
Soll er doch herkommen. Ich habe sowieso ein Hühnchen mit ihm zu rupfen.
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Ab hier ist vorerst eine Pause eingeplant, um zu sehen, ob überhaupt jemand diese Geschichte lesen wollen wird. Wenn ja, versuche ich wieder regelmäßig weiter zu schreiben.
Wenn nicht würde ich mir viel Zeit lassen und tatsächlich nur für mich schreiben.
Natürlich hoffe ich, dass sie jemanden gefällt, aber genau dafür herrscht ja diese 'Pause', um zu sehen, ob ich für jemanden regelmäßig updaten sollte.
Sonst habe ich nur wenige Kapitel vorgeschrieben, die ich sicherlich bald veröffentlichen werde.xo MrsTomboy
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I'll get you
Teen FictionNur Dank dem Stipendium darf Willow auf die Eckerfield gehen und ihr Collegeleben so richtig starten. Freunde, Feinde, Verrückte, Stress. Doch einen Punkt hatte sie nicht erwartet. Bram Chester. Einer von den abgehenden Studenten und mit seinem Gesi...