4. Blankes Chaos

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Für dieses Kapi empfehle ich euch, nebenbei das Lied "Pandora" von The Rock Diamond zu hören :D (An dem Lied habe ich keinerlei Rechte!) Viel Spaß beim Lesen~

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Seufzend setze ich mich auf meinen Platz, ebenso wie die Anderen, und schon brausen wir wieder mit aufheulendem Motor los. Ich drehe meinen Kopf nach hinten und sehe noch, wie ein Mann und eine Frau aus einem anderen Auto aussteigen und zu den Eltern mit dem Kind gehen, ehe sie immer kleiner werden bis sie gänzlich verschwinden.

Was um alles in der Welt ist gerade passiert?

Es kommt mir so unwirklich vor. Als wäre das Geschehnis gerade nur ein Tagtraum gewesen, gar nicht geschehen, überhaupt nicht real. Mein Kopf ist wie in Wattebäuschchen gewickelt, wie benebelt.

Dass Vampire am helllichten Tage tätig werden, ist zwar keine Seltenheit, aber selbst wenn, verhalten sie sich unauffällig, sodass andere Menschen dennoch nicht aufmerksam auf sie werden. Selbst dann greifen sie nicht an öffentlichen Orten an, sondern attackieren Menschen nur an wenig belebten Plätzen.

Wieso sollten sie das jetzt plötzlich ändern? Was hat ihnen die Aktion gerade eben gebracht?

Die Autofahrer haben alles mitbekommen. Ich hatte gehofft, Levi könnte uns unsichtbar machen, aber erst jetzt fällt mir ein, dass das gar nicht möglich war. Das geht nur, wenn wir in der Luft schweben und auch nichts berühren. Verdammt, ich will gar nicht daran denken, was das alles für Konsequenzen haben wird.

Was, wenn irgendjemand Fotos geschossen oder sogar ein Video aufgenommen hat und das ins Internet stellt? Die gesamte Welt könnte davon erfahren – von allem. Von der Keryno-Organisation, der Magie und vor allem von den Vampiren.

Was würde man deshalb als Strafe mit uns anstellen?

Wohl kaum lediglich aus der Organisation werfen.

Die andere Seite ist, wenn hier Vampire angreifen, wer sagt dann, dass es wo anders nicht auch so ist?

Sie hatten hier nicht mit Keryno gerechnet, also würde das andere Vampire auch nicht tun und das wiederum bedeutet, dass die Autobahn die perfekte Angriffsstelle für sie wäre. Und wenn sie sich es hier trauen anzugreifen, warum sollten sie das in den Städten nicht auch tun?

Diese Erkenntnis jagt einen eiskalten Schauer über meinen Rücken.

Waren das dann also wirklich Vampire bei der Fabrik?

Ich rutsche auf dem Sitz hin und her, beiße mir auf die Unterlippe und spiele mit meinen Händen. Ein Blick auf die Uhr macht es nicht besser. Wir müssen noch fast zwei gesamte Stunden fahren und wenn das der Fall ist, was ich – nein, wir alle denken, dann könnte es schon zu spät sein wenn wir ankommen. Scheiße. Was sollen wir nur tun?

***

Laut ausatmend trommle ich hibbelig mti den Fingern auf meinem Sitz herum. Es ist gerade mal etwas mehr als eine Stunde rum, die Zeit wir vergeht quälend langsam.

Das treibt mich noch in den Wahnsinn.

Es kommt mir vor, als seien Tage seit dem Ereignis von vorhin vergangen und doch nur wenige Minuten. Wir hoffen schon die ganze Zeit auf einen Rastplatz, an dem wir uns endlich unsere Kampfuniformen anziehen können, aber es will einfach keiner kommen.

Und das ist ein großes Problem. Sollten wir noch einmal auf Vampire stoßen, kommen wir vielleicht nicht mehr so glimpflich davon. Beim nächsten Mal könnten es stärkere Vampire sein.

Keryno - Aufstand der VampireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt