13. Vergessene Dinge

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Mein gesamter Körper beginnt zu zittern. Das kann nicht wahr sein.

Unbändige Wut entfacht sich in meinem Inneren wie ein Sturm, der sich rasend schnell immer mehr auftürmt.

Wie ein Tornado braut er sich zusammen, ehe er wie ein Tsunami durch meinen Körper schwappt. Zornig balle ich meine Hände zu Fäusten.

Für einen kleinen Moment fühlt es sich so an, als würde sich etwas Dunkles um mein Herz wickeln.

Aufgebracht kann ich meinen zitternden Körper einfach nicht unter Kontrolle bekommen.

Was mussten all diese Menschen nur durchmachen?

Welches Leid, welche Schmerzen mussten sie ertragen?

All diese Keryno haben ihr bestes gegeben. Ich erkenne sogar einen Jungen, der wie ich zwar schon Keryno, aber immer noch Schüler war.

Sie haben ihr bestes versucht, die Menschen so gut wie möglich zu beschützen, doch all das kam viel zu plötzlich.

Die Keryno, die zu diesem Zeitpunkt auf Patrouille waren, waren dann in der Barriere gefangen und konnten sich nicht mit uns verständigen, hatten keine Ahnung, was geschieht.

Sie müssen in schrecklicher Unterzahl gewesen sein und hatten wahrscheinlich nicht den Hauch einer Chance.

Ihr habt einen sehr guten Dienst erwiesen.

Und die anderen Menschen...

Das Gefühl, von dem eigenen Kind oder Kindern, der Familie getrennt zu werden oder sogar mit ansehen zu müssen, wie sie umgebracht werden, ohne etwas dagegen tun, ohne ihnen helfen zu können.

Zwischen den Erwachsenen und alten Leuten liegen ab und zu auch tote Kinder.

Die Vampire dachten sich vielleicht, wenn sie ab und zu jemanden leer saugen, ist das nicht so schlimm, weil sie ja ohnehin genug gefangen nehmen.

Wir wissen ja bereits, dass sie die Menschen gefangen nehmen und offenbar nur die Senioren töten, weil ihr Blut womöglich nicht mehr so lecker schmeckt.

Ich schnaufe humorlos.

Natürlich ist es nicht schlimm, wenn sie sich hier und da mal einen Menschen gönnen, schließlich gibt es trotzdem genug, die sie versklaven können.

Widerlich.

Einfach nur widerlich.

Ich beiße die Zähne zusammen.

Diese Monster interessieren sich nicht die Bohne dafür, was mit uns passiert und wie es uns ergeht. Ihnen ist es egal, wie viele Familien auseinander gerissen werden und wie viele dabei sterben.

Ich verstehe nicht, wie ich Vampire früher in Büchern so mögen konnte. Ich fand sie so unfassbar cool, doch jetzt...

Wir werden niemals mit diesen Wesen zusammenleben können. Wie denn auch?

Diese Bestien kennen nur das Verlangen nach Blut.

Die Emotionen, die uns Menschen ausmachen, besitzen sie nicht. Sie kennen nur die negativen Gefühle wie Hass und Wut, kennen keine Liebe. Da ein Koexistieren mit ihnen unmöglich ist, bleibt nur eine Möglichkeit.

Sie auszulöschen.

Ein letztes Mal schaue ich auf die vielen Leichen.

Mögen eure Seelen den ihnen gebürtigen Frieden finden und in eine hoffentlich friedlichere Zeit wiedergeboren werden. Ruht euch aus, wir werden für euch weiterkämpfen.

Euer aller Tod war nicht umsonst, dafür werde ich sorgen. Ich werde die Vampire ausrotten, sie in Stücke reißen. Diese blutsaugenden Monster werden die Menschheit fürchten und vor ihr niederknien.

Keryno - Aufstand der VampireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt