5. Totales Durcheinander

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>> Für dieses Kapi empfehle ich euch das Lied „Chaos" von The Rock Diamonds :D (An diesem Lied habe ich keinerlei Rechte!)

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Nein, nein, nein. Das kann nicht die Realität sein.

Doch selbst nachdem ich meine Augen fest zusammengekniffen und wieder geöffnet habe, steigen weiterhin gigantische Rauchwolken aus meiner Heimatstadt auf.

Unzählige Keryno kämpfen nach wie vor auf dem Acker zwischen Quartier und Lane gegen Vampire. Die lauten Kampfgeräusche und das Klirren der Waffen kann man selbst bis hierher hören.

Obwohl ich die Auren ausgeblendet habe, kann ich sie sehen. Sie scheinen sich ineinander zu vermischen und das gesamte Kampffeld besteht augenscheinlich nur noch aus ihnen.

Ich kann sie nicht einmal mehr auseinander halten, kann nicht sagen, welche Aura zu welchem Vampir gehört.

Selbst die der Menschen sind so klar und deutlich wie noch nie zuvor zu sehen. Dadurch, dass sie alle kämpfen und ihre Magie anwenden, leuchten die Farben ihrer Auren so unfassbar kräftig. Normalerweise kann ich sie nur sehr schwach erkennen, noch nie habe ich sie so intensiv sehen können.

Bei diesem Anblick setzt sich ein schmerzhafter Druck in meinen Augen fest und ein unangenehmer Stich fährt durch meinen Kopf, der sich schon nach nur wenigen Sekunden in ein brummendes Bienennest verwandelt hat.

Die Intensität aller Auren der Vampire prescht auf mich ein, ich fühle sie alle gleichzeitig.

Plötzlich wird mir ganz schlecht, als wäre ich viel zu oft hintereinander mit einer Looping-Achterbahn gefahren.

Das Bild der Leichen des Ehepaars in der Raststätte und die von Justin und Dominik schieben sich erneut vor meine Augen.

Mir dreht sich der gesamte Magen um. Es fühlt sich so an, als würde ich mich in jeder Sekunde übergeben müssen. Selbst als ich den Blick abwende, wird es nicht besser. Als hätte sich der Anblick in mein Gehirn eingebrannt.

Das soll aufhören.

Es soll aufhören!

Auf einmal bohrt sich von der Seite etwas tief in meine Magengrube und presst mir jeglichen Sauerstoff aus der Lunge. Ich fliege nach links, meine gesamte Welt dreht sich und der Brechreiz verstärkt sich um das Vierfache. Ich versuche mich darauf zu konzentrieren, meine Orientierung wiederzufinden, um den Flug zu stoppen, bleibe allerdings erfolglos. Verdammt, jetzt komm schon!

In der nächsten Sekunde halte ich urplötzlich mitten in der Luft an, ehe ich endlich wieder festen Boden unter meinen Füßen spüre. Ohne hinzuschauen weiß ich, dass ich das abermals Levi zu verdanken habe.

Ich reiße meine Augen auf und auf einmal habe ich das Gefühl, als würde ich in einem Kettenkarussell sitzen, das viel zu schnell fährt. Mir steigt das Frühstück hoch, aber ich versuche es mit aller Kraft in meinem Körper zu behalten.

Noch immer pressen all die Auren auf mich ein, als würden sie mich in den Boden stampfen wollen.

Ich will mich umschauen, um herauszufinden, wie weit ich von den anderen entfernt bin, das stellt sich jedoch als riesen Fehler heraus. Im nächsten Moment habe ich auch schon mein gesamtes Frühstück erbrochen. Angewidert wische ich mir mit dem Handrücken über den Mund. Ist das widerlich. In meinem Magen scheinen ein Tsunami und ein Tornado zugleich zu toben.

„Wow, hab ich dich echt so heftig erwischt, dass du davon direkt kotzen musst?", spottet eine tiefe Stimme.

Einige Meter von mir entfernt steht ein Junge, der in meinem Alter zu sein scheint, doch die dunkle Aura und seine rot glühenden Augen enttarnen ihn sofort als Vampir, er könnte also gut sechs Mal so alt wie ich sein.

Keryno - Aufstand der VampireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt