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•Rooftop - Nico Santos•

Dienstag

Maddisons P.O.V.

Glücklich von der kurzen Ablenkung lege ich auf. Es hat gut getan mit jemand anderen zu reden, der nicht gleich fragt, ob es mir gut geht.

Xavier fragt nie nach, falls ich mir aber doch etwas von der Seele reden will, dann ist er da. Er hört mir zu und gibt mir Ratschläge. Dafür liebe ich ihn, natürlich auf freundschaftlicher Ebene. Immerhin ist er der Bruder von Jayden.

»Mäuschen, es gibt Abendessen«, ruft mein Dad nach mir. Etwas erschrocken schaue ich auf die Uhr, neben meinem Bett.

Schon 8:12 p.m.?

Seufzend erhebe ich mich von der Fensterbank und laufe die Treppen hinunter. Ich lasse mich vor der Küchentheke auf einen Stuhl fallen und beobachte meinen Dad, der mit dem Rücken zu mir steht und meine Sicht versperrt. Normalerweise würden wir am Esstisch Platz nehmen, aber sobald wir zu zweit Essen sind, sitzen wir lieber an der Küchentheke.

Zum Abendessen gibt es Spaghetti Carbonara, welches ich mit voller Freude verspeise. Wir unterhalten uns über alltägliche Dinge wie Schule, meine Brüder oder auch seine Arbeit. Über meiner Mutter unterhalten wir uns nicht, was mich überhaupt nicht stört.

Nach dem Abendessen wünsche ich meinem Dad gute Nacht, verschwinde wieder in mein Zimmer und lege meine Schulsachen für Morgen bereit. Irgendwo in mir schlummert immer noch meine Streber Seite, aber ich muss und will lernen.

*

Es ist inzwischen schon 10:15 p.m. und langsam bereite ich mich auf meinen nächtlichen Ausflug vor. Ich ziehe mich bei solchen Gelegenheiten immer schwarz an, da ich keine Aufmerksamkeit erregen will, und mir schwarz sowieso besser steht. Eine enge schwarze Jeans mit meinen schwarzen Lieblingsboots und ein schwarzes Shirt kombiniert mit meiner Lederjacke. Ich binde mir meine braunen Haare zu einem strengen Zopf, male mir meine Lippen schwarz an und noch ein bisschen Mascara und damit bin ich fertig.

Schnell schreibe ich meinen Freunden eine Nachricht, dass wir uns Morgen Nachmittag treffen müssen, damit wir meinen Racheplan weiterführen können. Leise öffne ich meine Zimmertüre und lausche.

Okay, ich höre nichts, dass wohl heissen mag, dass mein Dad im Zimmer arbeitet oder schon am schlafen ist.

Ebenso leise schleiche ich mich raus und starte mein Motorrad.

Jetzt kann es losgehen!

*

Angekommen an der Werkstatt lasse ich mein Baby dreimal aufbrummen, dann warte ich einen Moment und brumme wieder dreimal. Es ist ein Code zwischen Xavier und mir, welchen nur wir kennen. Ich sehe, wie sich das Tor öffnet und ein lächelnder Xavier auf mich wartet. Es ist sozusagen unser Geheimzeichen, damit wir uns sicher sind, dass es die jeweilig andere Person ist.

»Und wie geht es meinem Baby?«, frage ich lächelnd und umarme Xavier.

»Es ist auf Hochglanz und sowas von bereit für dich«, antwortet mir der Braunhaarige lachend. Er legt seinen Arm auf meine Schulter und führt uns zu meinem Auto.

Xavier, der ältere Bruder von Jayden, hat das College abgebrochen, da es ihm zu anstrengend wurde. Anfangs haben seine Eltern es nicht akzeptiert, aber seitdem er ihnen ausdrücklich erklärt hat, dass er Autos und seine Arbeit liebt, akzeptieren sie es. Diese Werkstatt gehört noch nicht ihm, aber er kennt hier alles in- und auswendig. Sein Chef ist ein guter Freunde der Familie. Er geht bald ihn die Rente und weil er keine Kinder hat, vererbt er die Werkstatt Xavier. Dieser konnte sein Glück anfangs gar nicht fassen. Ich bin der Meinung, dass er es sich verdient hat, weil Xavier seine Arbeit vergöttert und hart dafür arbeitet.

Time for PaybackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt