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Samstag
Maddisons P.O.V.
»Felix Joel Mitchell«, lese ich brüchig am Grabstein ab und starre es an, »Ich fühle mich ehrlich gesagt blöd an einem leeren Grab zu stehen und zu reden, aber Opa meinte, dass es mir guttun würde.«
Vorsichtig setze ich mich vor dem Grab hin.
»Die Tatsache, dass Gott mich von dir getrennt hat, bricht mir das Herz, weisst du das? Ich hasse ihn dafür. Du meintest für alles, was passiert, gibt es einen Grund, aber welchen Grund wird es hierfür geben? Ich verstehe nicht, wie du einfach gehen konntest. Wieso du? Du... bist doch mein Bruder und jetzt bist du nicht mehr da, was soll die Scheisse?«, frustriert streiche ich mir Tränen weg und hebe meinen Kopf. Ich starre in den bewölkten Himmel und suche eine Antwort für all meine Fragen, die mir leider nicht gegeben wird.
»Zuhause geht alles runter und drüber. Dad ist enttäuscht von mir, genauso wie Joshua und von Mia wollen wir erst gar nicht reden. Eigentlich ist es mir egal, wie es ihnen geht, denn alles was ich will und brauche bist du, aber du wirst nicht mehr zurückkommen. Ich hätte dir nie erzählen sollen, was passiert ist... Scheisse, du hast ja keine Ahnung, wie gross meine Schuldgefühle sind«, ich halte mir eine Hand vor dem Mund, um mein Schluchzen zu dämpfen.
Seit Tagen konnte ich nicht mehr richtig essen, weil jedesmal ein fetter Kloss in meinen Hals auftaucht. Nachts kann ich nicht durchschlafen, weil mich die Schuldgefühle und Trauer von innen auffressen.
»Felix hätte nicht gewollt, dass du dir die Schuld gibst«, ertönt eine Stimme hinter mir und ich schrecke zusammen. Ich drehe mich mit verheultem Gesicht um und blicke ihn verwundert an.
»Du?«, stelle ich verwirrt fest, während ich mir grob die Tränen wegwische. Ein schwaches Lächeln erscheint auf Juliens Gesicht.
»Darf ich mich dazu gesellen?«, fragt er und ich nicke zaghaft. Ich mache ihm Platz und verschränke dann meine Arme über meine Beine. Nachdem er sich gesetzt hat, starren wir beide ins Leere, bis Julien die Stille unterbricht.
»Als ich ihn zum Flughafen begleitet habe, hätte ich nie gedacht, dass ich ihn zum letzten Mal sehe«, flüstert er, während ich ihm zuhöre und einzelne Gräser vom Boden zupfe, »Er machte sich grosse Sorgen um dich und wollte dich so schnell, wie möglich sehen.«
»Ihr wart zusammen, nicht wahr?«, lenke ich ab und er nickt unbehaglich. Ich wusste schon damals, als ich Julien im Café getroffen habe, dass aus den beiden etwas wird.
»Seit wann seit ihr zusammen?«, erkundige ich mich, leicht enttäuscht, dass mir Felix von seiner Beziehung nichts erzählt hat.
»Ehrlich gesagt nicht lange«, antwortet der Freund meines Bruders, »Er hat mir viel von dir erzählt, aber von Josiah hat er fast nie geredet.«
»Du meinst Joshua«, verbessere ich ihn, »Josh war ein anstrengendes Kind in der Pubertät. Er und Felix haben sich oft in die Haare gekriegt. Felix mag ihn zwar, wie es Geschwister halt tun, aber Felix und ich hatten eine engere Beziehung.«
Verstehend nickt er.
»Wieso warst du nicht an der... Beerdigung?«, bohrt er stockend nach und ich schlucke. Ich zucke mit den Schultern und zum Glück lässt er es dabei sein. Ich finde ihn zwar nett, aber ich werde ihm nicht all meine Probleme erzählen. Es ist besser, wenn er nichts weiss.
Daraufhin verbringen wir die Zeit in unseren eigenen Gedanken.
*
Ich biege gerade in die Strasse ein, in der ich wohne, als ich jemanden am Treppenansatz sitzen sehe.

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Time for Payback
Teen FictionBand 1: Time for Payback [hier] Band 2: Time for Love Maddison, welche gedemütigt, blossgestellt und ein Mädchen, der das Herz gebrochen wurde, kommt nach den Ferien zurück. Aber wer behauptet denn, dass sie immer noch das unschuldige und schüchter...