Time for Payback

#39

•Go Hard Or Go Home - Wiz Khalifa & Iggy Azalea•

Dienstag

Maddisons P.O.V.

»Ich sehe das Parkhaus von hier, wenn wir es schaffen vor ihm reinzufahren, dann wird es unmöglich für ihn, uns zu überholen«, murmle ich vor mich hin.

»Na, dann wird es wohl langsam Zeit ihm eins auszuwischen. Ausserdem sehe ich ihn da vorne«, informiert mich Brandon. Ich umschlinge das Lenkrad fest und spanne meinen Körper vor Wut an.

»Bist du bereit?«, erkundige ich mich angespannt. 

»Mit dir bin ich immer bereit«, beichtet er mir und ich wende meinen Blick von ihm ab. Ich weiss nicht, was ich ohne Brandon getan hätte. Ich bin ihm so unglaublich dankbar.

»Also, dann Lachgas jetzt kommt dein Einsatz«, flüstere ich und klappe den Deckel auf. Sobald ich bereit bin, nicke ich Brandon zu und drücke auf den roten Knopf. Wir werden gegen unsere Sitze gepresst und können hören, wie der Motor lauter brummt, als je zuvor. In Nullkommanichts verringern wir den Abstand zwischen ihm und uns. 

Er hat nicht erwartet, dass wir Lachgas besitzen, denn er sieht uns grimmig an. Indem er die Strasse versperrt, hindert er uns daran ihn zu überholen.

Konzentriert überlege ich meinen folgenden Schritt und da wir uns auf der rechten Fahrbahn befinden, wechsle ich auf die entgegenkommende Fahrbahn und fahre auf der linken Fahrbahn weiter. Glücklicherweise befindet sich das Parkhaus links von uns, dass heisst das ich mich näher am Ziel befinde, als er. Natürlich gibt er nicht kampflos auf und versucht uns von links zur Seite zu drängen. Mein Wagen kommt halb auf dem Trottoir an, sodass wir mit den linken Rädern auf dem Trottoir fahren und mit den rechten zwei Rädern auf der Strasse fahren. Ich habe es nicht nötig mich auf sein Level runter zu lassen, weswegen ich nichts unternehme.

»Halt dich fest, dass wird gleich extrem unangenehm, Brandon!«, warne ich ihn und er sieht mich verunsichert an, bis er sich in seinen Sitz krallt. Inzwischen fehlen uns nur noch etwa 500m bis zum Parkplatz und ich hoffe, dass mein Plan klappt. Die folgende Aktion habe ich in meinem gesamten Leben nur einmal gemacht und gut geendet, hat es damals nicht.

Bevor wir an dem Eingang des Parkhauses vorbeifahren, reisse ich mein Lenkrad scharf nach links. Wir werden stark nach links gedrückt, dennoch halte ich das Lenkrad fest. Der rechte Teil des Wagens schürft leicht an der Wand auf und mir entflieht ein Freudenschrei.

Es hat geklappt!

Verdammte Scheisse, es hat wirklich geklappt!

Jetzt kann er uns nicht aufholen, da es keinen Platz für ein zweites Auto hat. Wir fahren driftend an einer spiralförmigen Rampe hoch und ich strahle von einem Ohr zum anderen.

Als wir endlich in der obersten Etage ankommen, sehe ich schon die jubelnde Menge und fahre leuchtend durch das Ziel. Ich drifte uns zum Schluss in einem halben Kreis, sodass die vorderen Räder an der Stelle bleiben, während die hinteren Räder eine halbe Drehung vollziehen. Ich bremse ab und steige sofort auf. Meine Beine fühlen sich, wie Wackelpudding an, und ich werde sofort in die Arme von jemanden gezogen. An dem Geruch erkenne ich, dass es Xavier ist.

»Ich hatte Angst, dass ich dich heute das letzte Mal gesehen habe«, flüstert er mit brüchiger Stimme, während uns die brüllenden Zuschauer umkreisen.