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•Sunshine - Charlie Heat & Ant Beale - (No Rain No Flowers)•

Donnerstag

Maddisons P.O.V.

Seit Tagen rede ich mit Brandon nur das Nötigste. Er hat mich schon öfters darauf angesprochen, zumindest hat er es versucht, aber ich habe ihn immer irgendwie abgewimmelt.

Es ist echt scheisse von mir und ich bedaure es, dass ich so stur bin, da ich eigentlich nicht einmal mehr wütend auf ihn bin. Ich kann ihm leider nicht lange wütend sein. Ich kann seine Aktion irgendwie verstehen, aber ich frage mich auch, wie er dahin gekommen ist und wie er es überhaupt mitbekommen hat. Ebenfalls verstehe ich nicht, was bei Carlos los ist, aber er hat uns seit dem Vorfall am Montag in Ruhe gelassen und ich verstehe nicht, warum. Jedoch ist Jayden und mir klar, dass er etwas vor hat, weswegen wir beide vorsichtiger sind.

Ich habe meinen Freunden von dem Video im Klassenzimmer nichts erzählt, weil ich einerseits nicht weiss, ob es eine gute Idee ist jemanden davon, zu erzählen. Andererseits weiss ich auch nicht, wie ich es meinen Freunden erzählen soll. Es ist widerwärtig und unfassbar zugleich. Jedoch muss ich mich wohl wieder mehr auf die Schule konzentrieren, da Mrs. Green einen Mathematik und Englisch Test angesagt hat.

*

Mit einer kurzen Umarmung verabschiede ich mich von meinen Freunden und begebe mich in die Umkleidekabine. Cheerleader Training ist angesagt und mein Körper fühlt sich schlapp und müde an, weswegen sich meine Freude auf das Training in Grenzen hält. Vielleicht liegt es auch an meinen schlechten Schaf. Ich weiss nicht wieso, aber ich bin nachts einfach aus dem Nichts aufgewacht, und konnte stundenlang nicht einschlafen, bis ich zur leisen Musik meine Augen geschlossen habe.

Gähnend betrete ich die Kabine und mache mich daran mich umzuziehen. Alessia redet, wie immer wie ein Wasserfall, und ich lasse es über mich ergehen. Ich murmle an den richtigen Stellen ein 'ja' oder nicke einfach. Unhöflich will ich ja nicht gleich sein.

*

Verschwitzt lasse ich mich auf die Bank plumpsen und wische mir mit dem Saum meines T-Shirts den Schweiss weg. Da, ich kaputt bin und nur ins Bett will, lasse ich meine jetzigen Kleider an und sprühe mich nur kurz mit Deo ein. Ich will ja nicht gleich meine Umgebung mit meinem Gestank verscheuchen. Ich schultere meine Tasche und verabschiede mich kurz von den anderen Mädels. 

Ich laufe den Gang entlang, als mich plötzlich jemand am Handgelenk in einen Abstellraum zieht. Müde lasse ich es über mich ergehen. Doch starre ich in blaue Augen statt in braune. Neutral, weil ich keine Lust auf eine unnötige Diskussion habe, sehe ich ihn an.

»Was-«, beginne ich, aber werde durch seine Hand, die sich auf meine Lippen pressen, unterbrochen.

»Hör zu, okay?! Es tut mir leid, dass ich dorthin gekommen bin. Ich weiss nicht, was in mich gefahren ist dir zu folgen, dass kommt aber auch nicht mehr vor, okay? Deswegen mache ich es wieder gut. Ich hole dich am Samstag um 7:00 a.m. ab, sei bis dahin bereit, okay?«, plappert er nervös. Es sind echt viele ‚okays' dabei. Ich starre ihn an und kann nur nicken, weil seine Hand immer noch auf meinen Mund liegt.

»Gut«, meint er und senkt seine Hand wieder, »Dann wäre das geklärt. Wir sehen uns Morgen, Maddison.«

Er küsst mich kurz auf die Stirn und rauscht davon. Irritiert bleibe ich stehen und starre an den Fleck auf dem er gerade noch gestanden hat.

Ist dass gerade wirklich passiert?

Lächelnd wandert meine Hand auf die leicht kribbelnde Stelle an meiner Stirn. Summend mache ich mich auf den Weg zu meinem Motorrad. Unauffällig suche ich den Parkplatz nach Brandons Motorrad, jedoch bleibe ich erfolglos.

Time for PaybackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt