Time for Payback

#43

•A Sky Full Of Stars - Coldplay•

Freitag

Maddisons P.O.V.

»Brandon, was wird das?«, frage ich ihn belustigt. Natürlich habe ich nichts dagegen, dass er mich an meiner Hand mitzieht. Ich habe mich damit abgefunden, dass ich mich bei ihm ungeplant wohl fühle. Jetzt geniesse ich nur noch den Augenblick. Wer weiss, wie lange das hier noch anhält, was auch immer das zwischen uns ist.

Er stoppt unerwartet, weswegen ich in ihn laufe. Er dreht sich mit seinem Gesicht zu mir um und kommt mir so nah, sodass ich seinen warmen Atem spüren kann.

»Maddison«, haucht er, »Du vertraust mir doch, oder?«

Seine ernsten Worte und seine Augen, die mich aufmerksam angucken, lassen mich schlucken. Jedoch nicke ich ohne zu zögern.

»Dann stell keine Fragen und vertrau' mir einfach!«, schmunzelt er. Lächelnd hauche ich ein 'Okay' und folge ihm Hand in Hand.

In sein Auto steigen wir ein, wobei er mir gentlemanlike die Tür aufhält. Ich schnalle mich an und drehe mich zu ihm um, als er aus heiterem Himmel ein schwarzes Tuch vor meinem Gesicht hält und mich spitzbübisch angrinst.

»Ist das nötig?«, schmolle ich und er nickt. Ich schliesse stumm meinen Augen und lasse ihn meine Augen verbinden.

Ich kann nicht in Worte fassen, wie nervös ich bin. Ich weiss nicht, was auf mich zu kommt, und auch wenn ich ihn ausfragen würde, würde er mich nichts verraten. Die Autofahrt kommt mir, wie Stunden vor. Doch dann höre ich, wie der Motor verstummt.

»Sind wir da?«, will ich wissen und er bejaht. Ich nehme wahr, wie er den Schlüssel aus dem Zündschloss zieht, und seine Autotür öffnet. Stumm sitze ich da und reibe meine verschwitzten Hände an meiner Jeans ab. Ich bin gespannt, was gleich auf mich zukommen wird.

Die Tür auf meiner Seite wird geöffnet und Brandon hilft mir aus zusteigen, indem er meine Hand hält.

»Komm mit«, weist er mich ruhig an.

»Ich kann nicht«, verneine ich, »Ich sehe, doch nichts und eigentlich habe ich nicht vorgehabt den Boden zu küssen.«

»Gutes Argument, das will ich auch nicht!«, ertönt es neben mir und mir entfährt ein Quieken, als er seine Arme auf einmal unter meine Kniekehle platziert, und mich ruckartig lüpft. Ich schlinge meine Hände reflexartig, um seinen Nacken. Einerseits weil ich nicht weiss, was ich sonst tun soll und andererseits, weil ich Angst habe zu fallen. Auch wenn ich mir sicher bin, dass Brandon es nicht zugelassen hätte.

Zumindest hoffe ich es.

»Scheisse, Brandon! Warn mich doch vor!«, schimpfe ich und ich höre sein Lachen.

»Ach, was. Wo bleibt da der Spass?«, will er amüsiert wissen und ich verdrehe automatisch deine Augen, »Verdreh bloss deine Augen nicht!«

»Wie...?«, frage ich verdutzt.

»Ich kenne dich besser, als du denkst«, antwortet er auf meine nicht vollendete Frage. Ich spüre seinen intensiven Blick auf mir, der mir eine Gänsehaut verbreitet. Vielleicht liegt es aber auch an der Kälte.

Ich höre das Rascheln der Blätter unter Brandons Schuhen, während wir schweigend vorangehen.

Langsam lässt er mich nach einer Weile zu Boden gleiten und ich spüre, wie er mich ansieht.

»Bist du bereit?«, fragt er und ich nicke wild mit meinem Kopf. 'Mit dir an meiner Seite bin ich immer bereit', denke ich mir innerlich.

Sein leises Lachen reisst mich wieder aus meinen Gedanken und ich spüre, wie er den Knoten vom Tuch löst. Sobald das Tuch weg ist, öffne ich meine Augen.