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•Dusk Till Dawn - Zayn ft. Sia•

Mittwoch

Brandons P.O.V.

Das Klingeln von meinem Handy stört mich plötzlich beim Zocken. Ich überhöre das Klingeln und versuche weiter jemanden umzubringen. Nach einer Weile hört es selbst auf, zu klingeln.

»Bastard!«, beleidige ich einen Spieler, als dieser mich abschiesst. Dabei bin ich gerade in einem Flow gewesen, bei dem ich vier Gegner nacheinander abgeschossen habe.

Plötzlich klingt mein Handy wieder und fluchend nehme ich den Anruf entgegen ohne vorher aufs Display zu gucken.

»Was?«, keife ich in den Hörer.

»Oh... sorry... Habe ich dich etwa gestört?«, höre ich ihre helle Stimme sagen und könnte mich ohrfeigen, sie angemotzt zu haben.

»Nein, nein«, erwidere ich hastig, »Ich bin nur am Zocken und ehm... ja.«

»Oh, kenne ich zu gut«, lacht sie und ich muss automatisch lächeln, »Dabei kommen immer die aggressiven Seiten zum Vorschein. Bei meinen Brüdern ist es auch so gewesen.«

»Du hast Brüder?«, frage ich überrascht und sie bejaht.

»Inzwischen sind sie aber schon ausgezogen«, gegen Ende wirkt sie traurig, weshalb ich mir überlege, wie ich sie ablenken kann.

»Nun«, räuspert sie sich, bevor ich sie auf andere Gedanken bringen konnte, »Ich habe dich angerufen, um dir Beschied zu sagen, dass du am 22:15 Uhr vor meiner Tür stehen sollst.«

»Sie erteilen mir also Befehle, Ms. Mitchell?«, frage ich nach und höre sie leise lachen.

»Ja, Mr. Sober«, wendet sie dann gespielt ernst ein und ich muss lachen, »Mr. Sober, es wird Zeit sich zu verabschieden. Wir sehen uns später!«

Bevor ich irgendetwas erwidern kann, legt sie auf.

»Verrückte«, lächle ich und zocke weiter. Natürlich frage ich mich, wieso sie mich noch spätabends vor ihrer Tür haben will, aber sie wird schon ihre Gründe haben. Bis dahin werde ich mich gedulden müssen.

*

»Bin Zuhause!«, schreit meine Mutter von unten und ich beende das Spiel. Aufgeregt gehe ich nach unten und rieche schon den köstlichen Duft, welcher mir entgegen weht.

»Bedien dich! Ich ziehe mich kurz um«, fordert mich meine Mom auf und sofort greife ich zu der Box, in der sich mein chinesisches Essen befindet. Genüsslich schiebe ich mir eine Gabel in den Mund und stöhne wohlig auf. Ich habe das Gefühl, dass das Essen hier viel besser schmeckt.

»Und?«, ertönt es plötzlich.

»Fuck, Mom«, erschrecke ich mich und werfe ihr einen bösen Blick, während sie vor sich hin lacht, und sich ebenfalls am Fried Rice ranmacht. Im Hintergrund läuft Musik aus dem Radio zu der ich mitsumme, während ich Mom ignoriere.

Kindisch, ich weiss, aber ich darf kindisch sein. Vor allem kennt mich meine Mom und sie weiss, dass ich ihr nicht für eine lange Zeit böse sein kann. Im Radio wechselt es zu einem lateinischen Lied. Begeistert sieht mich meine Mom mit funkelnden Augen an.

»Auf keinen Fall!«, verneine ich augenblicklich und bin mir bewusst, was gleich auf mich zukommen wird.

»Bitte«, schmollt sie und ich ächze unzufrieden auf. Ich kann es nicht glauben, dass ich so schnell aufgebe. Mit ihren schwarzen lockigen Haaren und den blauen Augen, welche ich übrigens von ihr geerbt habe, ist sie selbst in ihrem jetzigen Jahren ein Hingucker. Sie muss nur mit ihren Wimpern klimpern und schon verfällt man ihr. Ausserdem ist ihr Charakter fast perfekt.

Time for PaybackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt