Der Dealer

1.2K 25 0
                                    

„Wie war die Party?", fragte er aus heiterem Himmel und ich verschluckte mich an meinem Essen. Lachend hielt er mir eine Serviette hin und ich nahm sie dankend an. „Anscheinend sehr gut.", lachte er wieder und ich grinste:„Ja das war sie. So viele betrunkene Leute."

James beugte sich vor, trank aus seinem Becher, aber sein Blick war noch immer auf mich gerichtet. Er suchte etwas, aber was war es?

„Soll ich dich morgen begleiten?", fragte er mich ernst und jetzt fiel mir die Beerdigung wieder ein. Ich hatte sie verdrängt. Es schmerzte mich zu sehr an morgen zu denken. James bemerkte es weshalb er meine Hand in seine nahm:„Ich kann dich gut verstehen. Aber denk dran du bist nicht alleine."

Etwas bedrückt nickte ich und ich schaute auf meine Uhr. „Verdammt ich habe voll die Zeit vergessen.", meinte ich nervös und James schaute mich fragend an:„Hattest du heute noch etwas vor?"

„Ja ich wollte zu einem Club.", erklärte ich ihm und er überlegte etwas. Ich kann ihn doch nicht mitnehmen, oder doch? Wäre es für ihn nicht zu gefährlich?

„Ich komm mit.", meinte er grinsend. „Halt dich aber an mich okay?!", sagte ich ihm ernst und sofort verstand er worum es ging.

Wir aßen auf und dann fuhren wir zu meinem Internat. Ich schmuggelte ihn in mein Zimmer und er fand es amüsant wie ich mich zum Affen machte.

Schnell schloss ich die Tür hinter mir zu und er schaute sich neugierig um. Ich ging ins Badezimmer, schminkte mich und dann ging ich zurück zu James. „Du hast sehr unterschiedliche Mitbewohnerinnen.", lachte James. „Ich habe eine Mitbewohnerin und zwei Mitbewohner.", erklärte ich ihm. Überrascht schaute er mich an:„Ihr wohnt mit zwei Kerlen zusammen?"

„Sicherlich.", lachte ich. James und ich liefen zurück zum Auto, fuhren los und wir parkten etwas weiter weg vom Club. Ich schloss meine Augen, atmete tief ein und aus und dann öffnete ich sie wieder. Ich nahm James Hand in meiner, liefen zum Club, stellten uns an und warteten.

„Was wird das?", fragte mich James verblüfft. „Alleine würde ich eher auffallen als mit einem Partner der mit mir in den Club geht.", erklärte ich ihm leise.

Verständnisvoll nickte er und er legte seine Hände um meine Hüfte. „Das ist besser.", zwinkerte er und ich schmunzelte. Endlich kamen wir in den Club hinein. Tanzende Menschen, betrunkene Menschen und flirtende Menschen waren in den Club. Doch ein Kerl fiel mir direkt auf, dieser vertickte einige Drogen und das nicht unauffällig. „Holst du mir etwas zu trinken?", fragte ich James lächelnd und er nickte. Er verschwand und ich ging direkt zu einem Käfig, in dem einige Mädchen tanzten. Ich tat es ihnen gleich, beobachtete unauffällig meine Zielperson.

Als ich aus dem Käfig ging und mich unter den anderen Tanzenden mischte, verfolgte ich ihn, bis ich ihn antippte. Er drehte sich um und musterte mich.

„Was ist?", fragte er mich leicht genervt. „Ich habe dich beim Tanzen gesehen, da wollte ich dich was fragen.", flirtete ich und dann kam James mit meinem Drink. „Was möchtest du von mir haben?", fragte die Zielperson.

„Wie wäre es mit ein wenig Spaß zu dritt?", fragte ich grinsend. James spiele mit und die Zielperson überlegte.

„Wo?", fragte er direkt. James küsste meinen Hals, blickte den Kerl an und mich überkam eine Gänsehaut. „Hier auf dem Klo?", fragte ich, dabei war meine Stimme heißer. Die Zielperson grinste verschmitzt und ich zog beide Jungs grinsend mit auf dem Jungenklo. Dort stank es, aber hier waren nicht so viele Menschen. Die Zielperson drückte ich gegen die Wand, sowie auch James. Vorsichtig küsste ich James am Hals, was die Zielperson anturnte und James gefiel es ebenfalls. Die Musik dröhnte selbst auf dem Klo noch, aber das passte mir in meinen Plan.
Die Zielperson wurde aufdringlich, denn er berührte meinen Po immer wieder, bis ich mich ihm zuwandte und mit einem schnellen Handgriff mein Messer an seiner Kehle drückte.

Die Zielperson schluckte schwer, dabei hob er seine Hände hoch und sein Blick wurde von Angeturnt zu Ängstlich.

„Du schuldest einer Familie sehr viel Geld!", zische ich wütend und die Zielperson suchte nach Hilfe, aber er konnte keine Hilfe erwarten.

„Ich weiß nicht wovon du da sprichst.", stotterte mein Gegenüber. Ich zog aus seiner Hosentasche ein Tütchen mit Gras raus, wedelte damit vor seiner Nase herum. „Dann hast du die Tütchen umsonst bekommen?", fragte ich gehässig und der Typ versuchte meinem Blick auszuweichen. Mein Griff wurde fester und die Person bekam Panik. „Sag es mir oder ich werde jeden deiner Finger abschneiden.", drohte ich ihm und er dachte nach. „Ich hab das Geld nicht.", jammerte die Person wieder.

Ich packte mir seine Hand, drückte diese feste auf den Waschbeckenrand und mit einem Ruck hob ich mein Messer an, dabei verfolgte der Blick der Zielperson meine Bewegung. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn.

„Deine letzte Chance. Du hast vorhin beim Dealen Geld verdient, oder? Gib mir das Geld und nächste Woche gehst du selbst zu deinem Geldgeber, sonst werde ich wieder kommen und dir deine Dealerfinger abschneiden. Haben wir uns verstanden?", fragte ich wütend und er nickte stumm. Ich ließ ihn los, er rieb sich seinen Hals und ich streckte ihm meine Hand aus. Sofort holte er aus seinen Hosentaschen das Geld heraus, übergab die Scheine mir und ich nahm sie selbstsicher an. „Warum nicht gleich so?! Beim nächsten Mal bist du dran!", zischte ich wütend und er rannte aus der Toilette. James hatte uns die ganze Zeit beobachtet, bis er anfing zu lachen:„Das war echt lustig. Sein Gesicht war komisch."

„Es war ein Wunder das er sich nicht eingepinkelt hatte.", lachte ich, dabei säuberte ich meine Klinge gründlich.

James legte seinen Kopf auf meine Schulter, schaute mir dabei zu und dann hörte ich seine raue Stimme direkt an meinem Ohr:„Wieso hast du ihm nicht weh getan?"

Diese Frage kam überraschend und das aus seinem Mund zuhören war unglaublich verwirrend.

Ich steckte mein Messer wieder zurück, ich drehte mich zu ihm um und seine Augen durchbohrten mich.

„Beim nächsten Mal werde ich keine Rücksicht nehmen.", flüsterte ich und er grinste mich an. „Du hast mich für deine Pläne benutzt.", meinte er ernst und ich grinste frech:„Ach komm als ob dir das nicht gefallen hätte."

„Oh doch, aber du hättest mich ruhig vorwarnen können.", flüsterte er und ich zuckte mit meinen Schultern.

Ich schaute auf mein Handy und ich war verwundert das ich so viele Nachrichten bekommen hatte. Beinahe hätte ich vergessen das die Jungs sich am See treffen wollten.
„Würdest du mich zu einem See fahren? Ich treffe mich dort mit Freunden.", erklärte ich James und er nickte. Er nahm meine Hand in seine, zog mich mit sich und wir schlängelten uns durch die Menge. Draußen an der frischen Luft wurde mir ganz anders, aber James lief einfach weiter. Endlich an seinem Auto angekommen stiegen wir ein und er fuhr los. Still schweigend schaute ich aus dem Fenster und ich fragte mich, ob Hunter mir wieder so komisch kommen wird oder ob er es verkraftet.
„Lass uns das irgendwann wiederholen.", grinste James und ich nickte. Gähnend fuhr er der Straße entlang und der Mond schien auf alles hinab, es sah schon wundervoll aus.
Nach einer ganzen Weile kamen wir endlich am See an, dabei sahen uns alle an und ich verabschiedete mich von James. Dieser fuhr dann weg.

Bloody AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt