Babysitterin

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Bei meiner Mamá angekommen, stieg ich vom Motorrad, nahm mein Helm ab und ich öffnete die Tür. Ich schaute mich um, lauschte, aber es war ziemlich leise. Vorsichtig schaute ich in die einzelnen Zimmer, bis ich in der Küche meine Mamá fand. Sie kochte Tee und neben ihr war ein Junge in meinem Alter, aber er sah wie ein Asiate aus.

„Mamá?", fragte ich und sie drehte sich zu mir um.

„Ach da bist du ja. Die Gäste warten im Geschäftszimmer von Vater. Ich bringe die Getränke und ihr zwei geht schon mal nach oben.", meinte Mamá und ich schaute den Asiaten genauer an. Er sah nicht schlecht aus.

Ich nahm meine Mutter die Kanne aus der Hand, während sie die Tassen einfach nur tragen musste. Der Asiate blieb an ihrer Seite, beobachtete ihre Bewegungen ganz genau.

Oben im Zimmer angekommen, blieb ich für einen Moment stehen, weil ich seit diesem grausamen Tag nicht mehr hier war. Es erinnerte mich noch immer an Vater. Ich atmete tief ein und aus, stellte die Kanne ab, und ich stellte mich unserem Gast entgegen. Er stand auf und wir beide verbeugten uns. Danach setzte ich mich in den Stuhl, mein Herz pochte laut, aber ich durfte es niemanden zeigen.

Meine Mamá schenkte uns Tee ein, der ältere nippte kurz daran, bis er sich zu mir wandte:„Entschuldige unseren Überfall. Dein Vater und ich hatten eine enge Geschäftsverbindung und eine gute Freundschaft. Doch konnten wir nicht zur Beerdigung, weil wir in Japan zu tun hatten. Ich hätte jedoch eine Bitte an euch."

Ich betrachtete die Situation und meine Mamá verschwand aus dem Zimmer.

„Dürfte ich mich erst einmal vorstellen, schließlich kennen wir uns nicht und das würde ich gerne beseitigen. Ich heiße Rosalia Salvatore.", lächelte ich und der ältere Asiate lächelte mich ebenfalls an:„Hayato Nakamura. Mein Sohn heißt Shin Nakamura."

„Da das nun geklärt ist, können wir über das geschäftliche reden.", meinte ich und Hayato nickte zustimmend.

„Mein Sohn soll auf deine Schule gehen und ich möchte das du ihn begleitest. Schließlich sind wir nicht irgendeine Familie.", meinte Hayato und ich faltete meine Hände ineinander. Ich blickte kurz zu Shin, dieser musterte mich ebenfalls.

„Ich kann Ihre Sorge verstehen, aber ich bin schon einem Zimmer aufgeteilt und Ihr Sohn wird ebenfalls zufällig in irgendein Zimmer zugeteilt. Was ich dennoch machen kann ihn bei mir zu halten, wenn ich mal unterwegs bin oder nicht schlafe.", erklärte ich sachlich und Hayato überlegte.

„Das machen wir.", meinte Hayato und ich gab ihm meine Hand und er nahm sie an.

Hayato unterhielt sich mit Shin auf japanisch, aber ich verstand es nicht ganz und dann verabschiedete sich Hayato von uns. Somit war ich mit Shin alleine, dieser atmete erleichtert aus.

„Alles okay?", fragte ich ihn und er lächelte mich an:„Endlich kann er mich nicht kontrollieren und ich kann in Ruhe feiern."

Ich fange an zu lachen:„Ach so einer bist du."

Shin lachte und wir beide gingen aus dem Raum.

Jetzt muss ich auch noch Babysitterin spielen.

Meine Brüder kamen mir mit hochgezogenen Augenbrauen entgegen.

„Wen hast du denn da?", fragte Max.

„Herr Nakamura bat mich auf sein Sohn aufzupassen.", erklärte ich und Luca betrachtete Shin skeptisch.

„Geht er auf deine Schule?", fragte Max und ich nickte. Shin gab meinen Brüdern die Hände und lächelte sie an. Sein Lächeln ließ mich alle Sorgen vergessen. „Ruh dich erst einmal aus Rosa. Schließlich hattest du heute einen harten Tag.", meinte Luca ernst und ich stimmte ihm zu.

Shin und ich verabschiedeten uns von meiner Mamá und dann gingen wir zu meinem Motorrad. Ich gab ihm den Helm, während ich ohne fuhr. Er hielt sich bei mir fest und wir fuhren zum Internat.

Als wir am Internat anhielten, stiegen wir ab und Shin setzte den Helm ab. „Dann lass uns mal zum Direktor.", meinte ich lächelnd und wir beide liefen durch die Gänge.

„Der Direktor ist noch hier?", fragte er mich ungläubig. „Ja. Der hat kein Privatleben.", lachte ich und Shin lachte mit. Beim Direktor angekommen, klopfte ich an der Tür und wir gingen hinein.

„Entschuldigen Sie unsere späte Störungen, aber ich habe hier jemanden der auf diese Schule gehen möchte.", sagte ich ernst und der Direktor schaute vom Schreibtisch hoch zu uns.

„Dann kommen Sie mal her.", meinte der Direktor zu Shin, dieser setzte sich auf einen der Stühle.

„Füllen Sie das Formular aus.", meinte der Direktor und Shin nahm das Blatt und fing an es auszufüllen.

„Wo wird er untergebracht?", fragte ich ihn und der Direktor schaute in seine Unterlagen nach. „Das Nebenzimmer von euch hat noch ein Platz frei.", antwortete er mir und ich nickte stumm.

Der Direktor Schaute sich das Formular ganz genau an, zückte danach ein Schlüssel und er gab ihm Shin.

„Willkommen auf dem Internat. Der Unterricht beginnt spätestens in drei Wochen. Dein Stundenplan ist der gleiche wie von Rosalia.", lächelte der Direktor und Shin nickte.

Wir beide verließen den Raum, gingen zu seinem Zimmer, packten seine Klamotten in den Schrank und dann setzten wir uns auf sein Bett. Nebenan konnte ich die Musik der Jungs hören.

„Wieso kommst du auf dieses Internat und nicht in Japan?", fragte ihn ehrlich und Shin hatte sein Kopf an der Wand angelehnt, blickte mich von der Seite an.

„Mein Vater wollte eigentlich mit deinem Vater sprechen, weil sie damals etwas sich versprochen hatte, aber als er herausfand das dein Vater umgebracht wurde, wollte er deine Familie schützen.", erklärte er mir ernst. Seine weichen Gesichtszüge machten ihn attraktiv und er war wunderschön.

„Schützen?", fragte ich ihn neugierig.

„Jeder weiß das dein Vater nicht auf natürlicherweise gestorben ist, also in unserer Branche. Deine Familie hätte das gleiche für uns getan.", meinte er erneut.

„Da du aber bei mir bist, wer soll meine Familie schützen?", fragte ich ernst und Shin legte seine weiche Hand auf meine, aber er berührte meine verletzte Hand.

Sofort zog er seine Hand zurück und er betrachtete meine Hand.

„Einige sind Undercover unterwegs, aber deine Brüder wissen Bescheid, weil wir nicht wissen ob ihr nicht aus Angst auf uns schießt.", lachte Shin und ich legte mein Kopf in den Nacken.

„Wieso sollte ich dann auf dich aufpassen laut deinem Vater?", fragte ich verwirrt.

„Damit wir uns beide beschützen können.", zwinkerte er mir zu.

„Lass uns besser kennenlernen.", lächelte er mich an und ich grinste nur.

„Ich mag Katzen.", meinte er plötzlich.

„Ich bin eher ein Hundetyp, aber Katzen sind auch süß.", lächelte ich.

Wir redeten über banale Sachen, aber irgendwie schien es das wir uns schon lange kennen. Seine Art war offen und liebevoll. Er schien Geheimnisse für sich zu behalten und ein Loyaler Freund zu sein.

 Er schien Geheimnisse für sich zu behalten und ein Loyaler Freund zu sein

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Bloody AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt