Nach meinem siebten Shot schaute ich nach den anderen. Ryan saß mit Pinky am Pool, dabei lehnte sie ihren Rücken gegen seinen Brustkorb. Dieser Anblick war unglaublich. Wenn die kein Paar werden, dann fresse ich ein Besenstiel. Ich schaute mich um und Dia tanzte mit Ryder auf der Tanzfläche. Er umschling ihren Oberkörper und sie lächelte. Entspannt trank ich mein Getränk auf und ich holte mir ein neues. Dort traf ich auf Hunter, der sich ebenfalls ein neues Getränk holte. „Der Plan war nicht schlecht.", meinte Hunter plötzlich aus dem Nichts. „Welcher Plan?", fragte ich ihn und er kam mir näher.
„Du als neue Chefin und deine Freundinnen in der Clique einschleusen. Somit hast du Ryan und Ryder sicher auf deiner Seite.", erklärte er und ich schaute ihn fragend an.
„Wie bitte?", fragte ich verblüfft.Was läuft mit dem bitte falsch?
„Ich wollte einfach das meine Freundinnen dazugehören. Ich wollte sie nicht verlieren. Ich hatte und habe keinen Plan!", meinte ich etwas sauer. „Glaubst du nur weil du direkt und Denis bist, dass du mir was Vorspielen kannst?", fragte er mich mit angespannten Muskeln.
Macht er gerade auf dicke Hose?
Ich lachte:„Hunter komm mal runter. Ich spiele niemanden etwas vor. An deiner Stelle würde ich aufpassen was du sagst, sonst wird es für dich übel ausgehen."
Hunter schlug mit seiner Hand neben mein Gesicht an der Wand, aber damit konnte man mich nicht einschüchtern. Ich schmunzelte, trank mein Getränk und irgendwie musste ich mich ihm beweisen, sonst würde er nur auf mir herumtrampeln. Ich stellte mein Getränk ab, blickte Hunter nochmal an und keinen Wimpernschlag später, lag er mit dem Gesicht auf den Küchentresen.
„Das ist ein kleiner Vorgeschmack.", meinte ich und ließ ihn danach los. Er rieb sich sein Kopf, starrte mich an und ich schmunzelte.
„Das war Glück.", sagte er angepisst und ich zuckte mit den Armen:„Wenn du das glaubst."
Ich ging an ihm vorbei, lehnte mich an der Wand des Flures und beobachtete die Leute. Als sie an mir vorbei liefen, lächelten sie oder wollten mit mir tanzen, aber ich lehnte dankend ab.Gelangweilt ging ich auf die Terrasse, setzte mich auf ein Stuhl, blickte hoch zum Himmel. Die Sterne strahlten hell am Himmelszelt und ich dachte nach. Wenn man Zeit hat, dachte man über alles nach. Mir schwirrten so viele Gedanken im Kopf herum und es fühlte sich bedrückend an. Als würde man mir die Luft zum Atmen nehmen. Der Job, meine Schule, die Deals, meine Freunde, meine Familie. Es klang so einfach, aber wenn sich alles verändert, verändert man sich ebenfalls. Mein Job ist riskant, ich könnte vielleicht sterben. Dabei habe ich nicht mal einen guten Abschluss. Was ist wenn ich meine Freunde durch meinen Job in Gefahr bringe? Wenn meine Feinde herausfinden wo ich wohne oder wer meine Freunde sind? Dann wissen sie auch wo meine Familie ist. Wie konnte Vater uns so lange schützen?
Panik machte sich in mir breit, weshalb ich wieder ins Haus ging, die Treppe hinauf lief und ich wollte mich nur im Bad einschließen. Mir wurde alles zu viel. Ich brauche Ruhe!
Ich atmete schneller, mein Herz raste und ich lehnte mich an die Wand. Was mache ich hier?
Ich sollte wegrennen! Weg von allem! Sonst wären alle in Gefahr!
Ich griff in meine Haare, öffnete eine Tür und schloss sie hinter mir. Ich kniff meine Augen zusammen, hielt meine Ohren zu und sackte zu Boden. Was geschieht hier?
Unerwartet merkte ich um meinem Körper etwas warmes. Dennoch wollte ich meine Augen nicht öffnen. Eine Hand strich mir sanft über meinen Rücken. Wer war das?
Nur die Musik war zuhören und niemand sagte etwas. Die Wärme ließ mich ruhiger werden. Ich atmete wieder normal und meine Angst verschwand. Wem habe ich das zu verdanken? Die Wärme um meinem Körper verschwand, indes legte sich eine Hand auf meine Wange. Vorsichtig öffnete ich meine Augen, doch war meine Sicht betrübt. Weswegen ich auch mehrmals blinzeln musste, aber bevor ich denjenigen sehen konnte, lagen dessen Lippen auf meine. Mein Körper spannte sich an und derjenige bemerkte es. Sofort löste er sich von mir und ich blickte geradewegs Denis an. „Geht es dir besser?", fragte er mich ernst und ich bejahte es.
Ich raffte mich wieder auf, beäugte Denis, wie er aufstand. „Du siehst aber nicht wirklich in Ordnung aus.", meinte er und ich schaute beschämend zu Boden.
Wie aus dem Nichts trug er mich wie eine Braut aus der Tür. Einzig und allein sah ich ihn. Ich bemerkte die kalte Brise an meinem Körper und dann wurde die Tür von einem Auto geöffnet. Denis setzte mich behutsam auf den Autositz und dann setzte er sich auch in das Auto. Wir fuhren davon und ich lehnte meinen Kopf gegen die Scheibe.
„Wir fahren zu mir.", sagte Denis und ich sah ihn fragend an.
„Es geht um den Deal.", antwortete er und ich sah hinaus. Das war klar.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir an seinem Haus an. Wir beide stiegen aus, gingen in das Haus und ich setzte mich auf die Couch. Denis schloss die Haustür ab und danach stellte er zwei Gläser Wasser auf den Tisch.
„Also was ist wegen dem Deal?", fragte ich ihn direkt, aber ich konnte nicht verbergen, dass ich davon nichts hören wollte.
„Ich muss mehr über dich wissen, schließlich werden wir auch auf Veranstaltung gemeinsam auftreten. Sicherlich wollen die etwas über dich wissen.", erklärte er und ich nippte am Glas.
„Dann werde ich denen es sagen, also wofür willst du es wissen?", fragte ich ihn. Was will er? Ich will einfach meine Ruhe.....
„Denk doch mal weiter. Wir zwei werden vielleicht als Paar gesehen.", erklärte er und ich schnaufte.
„Was willst du wissen?", fragte ich, dabei war ich leicht gereizt. Vielleicht lag es auch an den ganzen Shots, oder an meine Panik.
„Deine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.", sagte er und ich sah traurig in mein Glas.
„Muss das sein?", fragte ich ihn und er nickte.
„Ganz einfach gesagt. Meine Vergangenheit bestand aus Training, meine Gegenwart liegt in Scherben und meine Zukunft.........ich sehe keine.", antwortete ich bedrückt. Denis wischte sich über sein Gesicht und ich wollte einfach nicht darüber sprechen. Wieso verstand er es nicht.
„Ich brauche mehr Details.", meinte er etwas grober.
Ich verdrehte meine Augen:„Was verstehst du daran nicht? Ich habe keine Lust über meine Vergangenheit oder meine Gegenwart zu reden! Es schmerzt und macht mir Panik!"
Er stand auf:„Weil ich die Infos brauche. Außerdem werde ich dir auch meine Vergangenheit, Gegenwart und meine Zukunft verraten."
Ich stand ebenfalls auf:„Das ist mir egal! Ich will doch einfach nur..."
„Du willst alleine sein, aber das kann ich nicht.", sagte er und ich schaute ihn verwundert an.
„Meinst du das Gefühl kenne ich nicht? Jeder hatte oder hat eine Mutter, und ich hatte eine.", meinte er lauter und ich sah ihn verblüfft an.
Hat er mir gerade etwas sehr privates Gesagt?
Ich setzte mich wieder hin, trank aus meinem Glas und Denis raufte sich seine Haare.
„Mein Vater hatte uns sehr früh beigebracht uns zu verteidigen. Meine Brüder waren bereits eingespannt in seinem Geschäft, während ich meiner Mutter helfen musste. Doch wollte ich immer wissen, wer diese Männer waren die bei Vater waren. Was machten sie hier? Doch Vater wollte mir nie etwas sagen. Jetzt weiß ich dass es zu meinem Schutz war. Meine Brüder waren und sind sehr bedacht das ich mich von Männer fernhalte, aber wie man sieht bringt es heute nichts.", erklärte ich Denis, dieser hält in seiner Bewegung inne. „Ich vermisse meinen Vater sehr.", sagte ich, eine Träne lief von meinem Gesicht hinab.
„Nachdem mein Vater ermordet wurde ging alles so schnell. Ich fühlte mich leer. Ich lernte in kurzer Zeit so viel. Habe Menschen umgebracht und schließe Deals ab. Ich setze mein Leben auf den Spiel und deshalb sehe ich keine Zukunft.", erklärte ich weiter.
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Bloody Angel
RomanceRosalia muss mit ihren Freundinnen das Internat wechseln. Ein Jungeninternat. Bad Boys, Bitches und vieles mehr erwartet Rosalia. Doch nicht nur das erwartet sie dort, ihr Vater wird ermordet. Rosalia wird vollkommen aus ihrer Bahn geworfen und sie...