Überleben

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„Du hast die Wahl.", grinste Shin und Rosalia dachte nach. Sie sollte jemanden retten und einen sterben lassen? Wie konnte Shin das alles von ihr verlangen. „War alles gelogen?", fragte sie bedrückt. „Was?",fragte Shin. „Deine Liebe?", fragte Rosalia, dabei blickte sie zu Boden. „Nicht alles war gelogen, aber es gehörte zum Plan.", antwortete er und Rosa schaute in Shins Augen. Waren diese Augen schon immer so emotionslos? Hatte sie sich wirklich in ihn getäuscht? „Gehörte das Date auch zum Plan?", fragte sie traurig und Shin schluckte schwer:„Natürlich." „Dann war unsere gemeinsame Zeit gelogen? Der Kuss?", fragte Rosa und Shin blickte ihr in die Augen. „Damals dachte ich wir wären ein tolles Paar.", meinte sie und Shin hob eine Augenbraue. „Ich wollte in den zwei Jahren herausfinden zu wem ich gehören möchte und du warst derjenige, aber du hast mich behandelt als wäre Abschaum.", erklärte Rosalia. „Du liebst mich?", fragte Shin sie überrascht. „Ja.", sagte sie und Shin lächelte. Etwas in seinen Augen hatte sich verändert und die anderen waren verwirrt. „Dann hilf mir.", meinte er und Rosa schüttelte ihren Kopf:„Glaubst du ich hätte es nicht bereit getan wenn ich diese Akte hätte?" Shin senkte die Waffe und Bens griff wurde sanfter. „Ihr habt die Akte nicht?", fragte Shin und Rosalia nickte:„Wir haben das Haus durchsucht, aber da war nirgends eine Akte. Am liebsten hätte ich sie verbrannt, wenn ich sie gefunden hätte." Shin kam auf sie zu und er legte eine Hand auf ihrer Wange. „Lass uns abhauen.", meinte Shin und er schien seine Umgebung vollkommen vergessen zu haben. Ben ließ sie los und raufte sich seine Haare. „Ich kann nicht. Ich muss noch meinen Abschluss machen.", meinte sie. Denis schaute Max an und die beiden dachten sich das gleiche, waren sie im falschen Film? Shin war nur auf Rosalia konzentriert, da bemerkte er nicht wie Rosalia sich aus den Fesseln befreite und nach der Pistole griff. Sie schnappte sich die Waffe, zielte auf Shin und Ben stand völlig versteinert auf der Stelle. Shin schnaufte und Rosalia zielte auf ihn und er wusste bei einer kleinen Bewegung wäre er auf der Stelle tot. Er wusste wie präzise sie schießen konnte und er hatte sich täuschen lassen.

„Glaubst du wirklich ich verliebe mich in dich? Anfangs war ich vielleicht in dich verliebt, aber du hast dir selber in dein Knie geschossen, weil du mich wie Dreck behandelt hast.", sagte Rosalia mit fester Stimme. „Du wirst nicht schießen.", meinte Shin. Rosalia blickte ihn ernst an und ohne mit der Wimper zu zucken schoss sie in sein Bein. „Und wie ich schieße.", meinte sie. Ben sah sie überrascht an. Shin sah sie wütend an, dabei hielt er sein Bein fest. „Du machst die Fesseln von den zwei auf und Shin bewegt sich nicht.", befahl Rosalia und Ben öffnete die Fesseln der beiden. Denis stützte Max und Ben schaute mich verzweifelt an. „Ich habe in die Akte gesehen und ich musste feststellen das diese Verträge unglaublich durchdacht sind. Doch hatte Vater immer einen kleinen Zusatz eingeschrieben. Wie etwas klein gedrucktes auf Packungen. Bei allen stand drin, dass wenn Schulden nicht beglichen werden, das die Person uns dienen, aber nicht als Kellner oder dergleichen, sondern als Geschäftspartner und dadurch die Schulden abgebaut werden können. Mein Vater wollte niemals, dass jemand ohne seinen Willen jemanden anderen dienen sollte. Er sollte aktiv mit Vater neue Verträge aushandeln und mit ihm kooperieren.", erklärte Rosa. Ben sah zu Boden und Rosa atmete tief ein und aus. „Hättet ihr mit mir geredet dann hättet ihr es gewusst. Ich lasse euch zwei gehen und ich verbrenne die Verträge. Mit solchen Leuten möchte ich nicht kooperieren. Sagt euren Eltern das sie sich von der Familie Salvatore sich fernhalten sollen!", sagte Rosalia. Max und Denis sahen sie überrascht an. „Wieso sollten wir dir glauben?", fragte Shin. „Weil ich mein Wort halte.", sprach Rosa. Sie holte aus ihren BH die Verträge und sie legte diese auf den Stuhl. Sie nahm ein Feuerzeug aus ihrer Tasche und zündete die Verträge an. „Euer Beweis.", sagte Rosa ernst. Shin schaute sie fassungslos an. „Doch bevor ich gehe muss ich noch eine Sache machen.", meinte Rosa. Sie stellte sich vor Shin, lächelte und sie schlug ihn mitten in sein Gesicht. Dieser taumelte zurück und aus seiner Nase rann Blut. „Das war für Max.", sagte Rosa und im nächsten Moment schlug sie gegen sein Kinn. Shin hielt sich seine Nase. „Das war für Denis und euren Plan.", zischte Rosa wütend. Ben sah Rosa schuldig an. „Dich will ich niemals wiedersehen. Du bist für mich gestorben.", meinte Rosalia mit einem gefährlichen Unterton. Max und Denis liefen vor, während Rosa die beiden Verbrecher anschaute. Nachdem Rosa mit den zwei nach oben gelaufen ist, sahen sich die drei um. „Geht ihr zwei am besten zum Hintereingang und ich verabschiede mich von den anderen.", sagte Rosa. Die zwei nickten und Rosa ging zurück zu den anderen, diese sahen sie verwundert an. „Mensch wir warst du so lange?", fragte Pinky sie. „Ich geh nachhause. Denis fährt mich, aber ich wünsche euch noch viel Spaß.", lächelte Rosalia. Sie alle verabschiedeten sich voneinander und Rosa ging aus dem Restaurant. Denis erwartete sie bereits am Ausgang und sie fuhren direkt zu Rosalias Elternhaus.

Rosa saß mit ihrem Bruder auf der Rückbank, dabei versuchte Rosalia Max's Wunden zu analysieren. Sie schaute ihn genauer an. „Es tut mir unglaublich leid, das meine Freunde dir das angetan haben.", meinte Rosalia. „Das braucht es nicht. Woher solltest du es denn auch wissen können.", erklärte Max. Denis war auf der ganzen Fahrt still. Am Elternhaus angekommen half Denis Max aus dem Auto und Rosa machte die Tür auf. Bruno kam zur Tür gelaufen und er sah uns verwundert an. Er half Denis und Max in das Haus zu bringen und Rosa schaute sich um. Die beiden Verletzten setzten sich auf die Couch im Wohnzimmer, währenddessen kam Luca von oben heruntergerannt. Erst schaute er Rosa an, dabei machte sie eine Geste ins Wohnzimmer und Luca ging sofort dort hin. Rosa holte aus der Bar eine Wodkaflasche und einige kleine Gläschen. Sie lief ins Wohnzimmer, stellte die Flasche und die Gläser auf den Tisch und sie schüttete jedem einen ein. Die Männer sahen sie verwundert an. Luca redete mit Max auf Italienisch und Rosa hielt in ihrer Bewegung inne. „Hört auf Italienisch zu sprechen wenn wir einen Gast haben, das ist sonst unhöflich.", sagte Rosalia ernst. Die Brüder nickten und unterhielten sich normal. Denis nahm auch ein Glas und exte es. „Danke dir auch Denis.", sagte Luca und dieser gab ihm die Hand. Denis nahm die Hand an und Max bedankte sich ebenfalls.

„Was ist denn hier los?", fragte Maria aufgebracht. Ein kalter Schauder durchfuhr die Geschwister. Waren sie jetzt geliefert? Was sollen sie ihr sagen? Sollen sie die Wahrheit sagen?

„Entschuldigen Sie die späte Störung. Max und ich waren noch draußen und wir wollten das Kriegsbeil begraben. Er wollte seine kleine Schwester keinen Schwächling anvertrauen, weshalb ich ihm bewies das ich nicht so schwach bin, wie er glaubte.", log Denis und Maria sah ihn skeptisch an. „Wenn du was von Ben und seiner Familie hörst, geh den bitte aus den Weg.", meinte Rosalia ernst. Maria sah sie fragend an und Rosalia trank ein weiteres Glas. „Wieso?", fragte Maria. „Ben hat mich reingelegt.", meinte Rosalia traurig. Maria setzte sich zu ihr:„Was meinst du?" Die Brüder sahen Rosa warnend an. „Ich dachte er wäre mein bester Freund, aber er war eher ein fieser Verräter.", antwortete Rosa. „Was hat er gemacht?", fragte Maria ungeduldig. „Er wollte mit ihr schlafen, aber sie wollte nicht.", mischte sich Max ein. „Bitte was?", fragte Maria. Rosalia sah Max fragend an. „Ist das wahr?", fragte Maria. Rosalia wusste das sie ihrer Mutter die Wahrheit nicht sagen durfte, aber sie wollte es unbedingt. „Ja.", meinte sie. Was für eine schreckliche Lüge. „Wir sollten das der Polizei sagen.", sagte Maria ernst. „Nicht nötig. Wir haben das schon geklärt.", meinte Luca. „Außerdem ziehen die um.", erklärte Rosalia. „Eine Sorge weniger.", meinte Maria. „Welche hast du denn noch?", fragte Rosalia. „Schau dir die Jungs mal an. Wir müssen die zwei versorgen.", erklärte Maria. Denis nahm ein weiteren Schluck und Maria nahm ebenfalls einen. Sie war schockiert über die Situation. „Rose, geh bitte Denis Wunden säubern und verbinden.", befahl ihre Mutter und sie nickte. Denis folgte Rosalia zum Bad, er setzte sich auf die Kante der Badewanne und Rosalia holte aus einem Schrank einen erste Hilfekasten. Sie säuberte die Wunden an seinem Arm. Er schaute ihr dabei zu, aber er lächelte und ihr fiel es auf. „Wieso lächelst du?", fragte sie ihn, aber ihr Blick war stets auf die Wunden gerichtet. „Das erinnert mich an damals, als ich dir die Wunde gesäubert habe.", antwortete er. Doch sie erwiderte nichts. Sie verzog keine Miene. Denis musste sich eingestehen, dass sie sich verändert hatte und er schien als hätte sie in den zwei Jahren mehr erlebt, als hier. Wieso war sie im Fitnessstudio? Bei diesen Gedanken wurde ihm ganz anders. Sie drehte sich kurz um, Denis stand auf und er vergrub sein Gesicht in ihre Halsbeuge. Er konnte bei ihr nicht anders.

Doch war ihre Reaktion ganz anders. Mit einer Handbewegung kniete er vor ihr und ihr Ellenbogen war an seiner Kehle. Ihr Blick war eiskalt und Denis wusste das sie nicht mehr die naive war. „Vergiss es. Das im Fitnessstudio war Vergnügen für beide Seiten, aber jetzt habe ich keine Lust auf dich.", sagte sie mit eiskalter Stimme. Denis packte grob ihr Handgelenk, drehte sie um und dabei drückte er sie gegen die Wand. Mit dem Gesicht an der Wand schaute sie ihn wütend an. „Verstehe. Aber bedenke das ich dir nicht unterliege! Wir sind vielleicht gleich stark, aber ich bin momentan stärker.", raunte er ihr ins Ohr. Diese Stimmung war zu greifen und niemand wollte gerade in diesem Raum sein. Er drehte sie grob wieder um, er packte beide Hände in seine und hob sie über ihren Kopf. Sie war ihm unterlegen, dachte Denis, aber da hatte er die Rechnung nicht mit ihr gemacht. Mit ihren Absätzen drückte sie gegen sein Bauch und er schmunzelte. Er packte mit seiner anderen Hand ihr Bein, drückte es zur Seite und damit sie es nicht nochmal machen konnte, presste er seinen Oberkörper gegen ihren.

Bloody AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt