Alles war in schwarz eingerichtet mit einigen roten Rosen. Der Sarg stand offen am Altar.
Langsam zog sich mein Magen zusammen, mein Herz zerbrach bei dem Anblick. Mamá, Luca, Max und ich setzten uns nach ganz vorne und der Priester begrüßte uns.
„Wir verabschieden ihren Mann mit einigen Worten, und sie wollten das ein ihrer Kinder singt?", fragte der Priester leise und Mamá nickte stumm. „Rosalia wird singen.", antwortete Mamá und ich schaue meine Brüder verwirrt an. Die zwei haben mir nichts gesagt. „Was möchten Sie singen?", fragte er mich freundlich. Ich überlegte scharf nach.
„Amazing Grace.", antwortete ich ihm und er nickte stumm. Plötzlich tippte jemand auf meine Schulter, sofort drehte ich mich um und ich erkannte Ben. Seine Familie begrüßte meine und Ben nahm mich lange in den Arm, dabei strich er sanft durch mein Haar. „Es tut mir unglaublich leid. Ich konnte mich nicht melden, weil es mir dort verboten war. Meine Familie hatte die Befürchtung ich würde dann nur noch mit Frauen flirten und nicht an deren Aktivitäten teilnehmen. Erst als Max uns mit einer Eilnachricht vor kurzen erreichte wusste ich es.", erklärte Ben es mir und ich winkte ab:„Das kann jedem mal passieren."
Alle setzten sich hin, lauschten der Stille und der Priester stellte sich vor dem Sarg.
„Heute verabschieden wir Giovanni Salvatore, einen liebevollen Vater, ein Sohn, ein wundervoller Ehemann und ein tüchtiger Geschäftsmann. Leider nahm Gott ihn vorher zu sich, aber dies kann für Gott eine Bereicherung dort im Himmel sein, denn selbst dort würde Giovanni verhandeln. So kennen wir ihn und so behalten wir ihn auch in unserem Herzen.", sprach der Priester mit ruhiger Stimme.
Meine Mutter versuchte ihre Tränen zurückzuhalten, aber für jeden war es schwer. Meine Brüder nahmen sie in ihre Arme, hielten ihre Hand und ich hörte schon einige weinende Menschen. Ich schloss meine Augen, in der Hoffnung das ich nicht weine, dass dieser Schmerz vorübergehen würde, aber es wurde mit jeder Minute schlimmer. Ich bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper, dabei spürte ich wie jemand meine Hand nahm. Vorsichtig schaute ich die Person an und Ben lächelte mich liebevoll an. Doch dann konnte selbst ich nicht mehr es zurückhalten. Meine Sicht verschwamm von meinem ganzen Tränen und mein Hals schnürte sich zusammen.
„Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.", lächelte der Priester.
„Giovanni hatte immer ein offenes Ohr für seine Familie und er erzählte seinen Kindern, die einst sehr klein waren, dass sie alle drei Schutzengel haben. Seine Tochter hatte ihn mal gefragt, was passiert wenn er sterben würde. Seine Antwort war, er würde als Engel immer über sie alle wachen und ich glaube das macht er auch gerade in diesem Moment.", meinte der Priester mit trauernder Stimme.
Manchmal wurde italienische Kirchenmusik gespielt und wir alle weinten.
Mein Herz fühlte sie wie Blei an, als würde es immer tiefer sinken, meine Gedanken waren leer. Einzig und allein wollte ich meinen Vater zurück. Neben mir haben. Ihn umarmen. Seine Küsse auf meiner Stirn spüren. Seine mahnenden Worte noch einmal hören. Ich wünschte ihn noch einmal sprechen zuhören. Sein Gesang lauschen. Mit ihm zusammen zu Abendessen. Ihm bei etwas helfen. Ich wollte ihn hier haben. Er sollte zurückkommen zu uns. Man Körper fühlte sich an als würde er zusammenbrechen bei jedem Einatmen.
Mein Herz wurde einfach von ihm mitgenommen. Ein Teil fehlt und ich würde es nie wieder bekommen. Keiner könnte seine Leere füllen. Niemand!
Ben umarmte mich und auch er weinte leise.
„Niemand wird ihn vergessen, denn er lebt in euren Herzen. Eure Liebe stärkt euch und lebt wie er es wollte und denkt immer an ihn wie er war. Seine Tochter Rosalia möchte gerne etwas für ihn singen. Bitte komm nach vorne Rosalia.", lächelte er mich an. Schnell nahm ich ein Taschentuch, schnaufte meine Nase und dann ging ich zum Priester. Dieser gab mir ein Mikrofon. Ich atmete tief ein und aus.

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Bloody Angel
RomansaRosalia muss mit ihren Freundinnen das Internat wechseln. Ein Jungeninternat. Bad Boys, Bitches und vieles mehr erwartet Rosalia. Doch nicht nur das erwartet sie dort, ihr Vater wird ermordet. Rosalia wird vollkommen aus ihrer Bahn geworfen und sie...