27 | Siblings

155 4 0
                                        

Siblings are forever.

harry

Nervös lief ich vor dem Schuleingang auf und ab. Becky hätte schon vor fünfzehn Minuten Schluss gehabt und so lange wartete ich bereits auch vergeblich auf sie. Nach exat zwanzig Minuten überwand ich mich das Gebäude zu betreten und suchte das Sekretäriat auf, welches ich in der ersten Etage schnell fand.

„Guten Tag", räusperte ich mich, um die Aufmerksamkeit der älteren Dame zu bekommen, die hinter dem Schreibtisch saß und etwas in ihren Computer eintippte. „Hallo. Was kann ich für sie tun?", nahm sie ihre Brille von der Nase und lächelte mich freundlich an. „Ich wollte meine kleine Schwester abholen aber sie ist nicht am verabredeten Treffpunkt aufgetaucht. Jedenfalls dachte ich, dass sie vielleicht länger Unterricht hat?!", erklärte ich ihr unbeholfen.

„Wie heißt ihre Schwester denn?" „Becky Styles." „Nein, die hatte laut Stundenplan vor zwanzig Minuten Schulschluss", meinte die Dame nachdem sie in ihrem Computer nachgesehen hatte.

„Becky? Die ist von ihrer Mutter abgeholt worden", bemerkte ein Mädchen, das rechts in der Ecke auf einem der Besucherstühle saß. „Danke, für die Info", antwortete ich resigniert und verließ das Schulgebäude.Währenddessen versuchte ich Anne zu erreichen, die auch nach mehrmaligen Piepen abhob. „Morris?" „Hallo, Anne. Hast du Becky von der Schule abgeholt?", setzte ich mich in mein Autoy

„Nein. Es war doch abgemacht, dass du sie abholst?!", erwiderte Anne mir irretiert, was meine schlimmste Vermutung bestärkte. „Okay. Ich muss auflegen. Bis später", sprach ich und legte auf.

Gerade als ich losfahren wollte rief Valerie mich an. Gezwungenermaßen nahm ich den Anruf entgegen.

„Kannst du mir mal erklären, was Becky allein im Haus meiner Eltern zu suchen hat?!", fuhr Valerie mich an. „Oh Gott, zum Glück. Sie ist bei dir und es geht ihr gut", atmete ich erleichtert aus. „Wie man's sieht", widersprach Valerie mir, was mich stutzig machte. „Ich bin auf dem Weg. Richte Becky aus, dass sie sich eine gute Erklärung zurechtlegen soll", meinte ich, ehe ich auch dieses Telefonat beendete.

Nur fünfzehn Minuten später betrat ich das Wohnzimmer von Valerie's Elternhaus und entdeckte Becky, die auf einem der beiden Sofas saß.

„Becky", kniete ich vor sie, weshalb sie ihren Kopf anhob, „Willst du mir vielleicht was sagen?" Einen Moment lang schwieg Becky. „Ich habe nicht mit ihr geredet. Sie hat mich mit hierhin geholt und hat mit irgendeinem Mann gestritten. Die sind dann zusammen gegangen und haben mich hier sitzen gelassen", erzählte sie mir schulterzuckend.

„Wieso bist du denn mit ihr gegangen?" „Sie hat mich gezwungen." „Hieß der Mann zufällig Gregory?", warf Valerie mit einem abwertenden Ton ein. „Ja, glaube schon", bestätigte Becky ihre Vermutung aber blickte dann wieder zu mir, „Kann ich jetzt nachhause?" „Ja, ich fahre dich nach Hause", richtete ich mich auf und folgte Valerie in die Küche. „Von wem redet ihr?"

„Unsere Mutter. Sie hat Becky von der Schule abgeholt. Diese Frau hat nur ein Ziel. Mich endgültig fertig zu machen. Und jetzt benutzt sie schon meine Geschwister dafür." „Um das durchzuziehen muss sie aber schon sehr bösartig sein", zweifelte Valerie an. „Die ist mehr als nur bösartig. Ich verstehe nur nicht, was sie von deinem Stiefvater will", gab ich grübelnd zurück. „Vielleicht will sie mich ja aus dem Weg schaffen", spottete Valerie ironisch, was jedoch gar nicht so unrealistisch war.

„Wann ist denn die Beerdigung?", wechselte Valerie das Thema. „Was für eine Beerdigung?" „Von Liam. Dein Freund, der gestorben ist?!", sah Valerie mich etwas entsetzt an. „Das ist ganz lieb von dir, dass du mich dahin begleiten willst aber da kommen Leute von denen ich nicht will, dass du sie kennenlernst", erwiderte ich Valerie zögernd. „Was? Denkst du ich wäre nicht taff genug?", meinte sie empört. „Das hat nichts mit taff sein zu tun." „Doch. Du behandelst mich manchmal wie ein Kind", kritisierte sie mich.

In My Blood | h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt