Truth is not as good as you think.
valerie
Blinzelnd öffnete ich meine Augen und blickte direkt in Harry's Gesicht. Er schlief noch, wobei sein Kopf halb im Kissen versunken war. Mit dem Zeigefinger strich ich über eines der beiden Schwalbentattoos, die seine Brust zierten. Dadurch weckte ich ihn jedoch. Gähnend streckte er seine Arme aus, bevor er zu mir sah.
„Morgen", murmelte er verschlafen aber lächelte mich zugleich an. „Guten Morgen", biss ich mir auf die Unterlippe nachdem Harry mich geküsst hatte. „Gut geschlafen?", lachte ich leicht auf und erwiderte seinen Kuss. „Naja. Das Bett ist ein bisschen klein."
Harry war locker zwanzig Zentimeter größer als ich. Deswegen konnte ich den eher schlechten Schlaf nachvollziehen. Meine Mutter und Gregory waren auf einem Wochenendetrip in Cardiff. Nur wegen ihrer Abwesenheit hatte ich Harry bei mir schlafen lassen. Ich wollte nicht das er auf Gregory traf. Schließlich kannte er ihn unwissend.
„Woran denkst du?", fragte er zwischen den Küssen. „Hast du hunger?", ignorierte ich seine Frage, weshalb ich mich von seinen Lippen löste. „Immer doch", schmunzelte er, wonach ich mich aufrichtete. „Das war ein Scherz", zog Harry mich lachend am Arm zurück ins Bett.
Schließlich ergab ich mich seinen sanften Küssen, die er auf meinem Hals und Schulterblatt verteilte. Mit einer Hand fuhr er unter mein weißes T-Shirt und begann meinen Rücken zu kraulen.
Eigentlich mochte ich es nicht so berührt zu werden aber bei Harry fühlte ich mich sicher. Ja, er gab mir ein Gefühl von Geborgenheit. Das ich ihm vertrauen konnte. Aber vertraute Harry mir auch?
„Ich würde das von letzter Nacht gerne wiederholen. Doch ich muss in zwanzig Minuten bei Becky sein", sprach Harry ohne sich wirklich von meinen Lippen trennen zu können.
Ich spürte seinen heißen Atem, der mir entgegen kam während wir uns tief in die Augen schauten. Ich konnte nicht genau beschreiben was sich in seinen Augen wiederspiegelte. Es kam auf die Situation und auch seine Laune an.
Manchmal zeigten sie Angst und Wut. Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Aber in den letzten Tagen und Wochen hatte ich auch die Liebe in ihnen entdeckt.
Harry mochte nicht so wirken aber ich glaubte, dass er auch eine sensible Seite besaß. Er wollte sie nur nicht zeigen, weil es ihn verletzbar machte.
„Aber wo du vorhin schon gefragt hast: Ich würde noch Rüherei essen, bevor ich gehe. Wenn das Angebot noch steht?!", riss Harry mich aus meinen Gedanken. „Mal sehen", grinste ich ihn frech an als ich mir eine kurze Schlafanzughose anzog.
Gemeinsam liefen wir nach unten in die Küche, wo ich uns Beiden Rüherei zubereitete. „Schmeckt's?!", hakte ich nach, da Harry das Rüherei förmlich verschlang. „Mmh", nuschelte er mit vollem Mund.
„Kannst du kochen?" „Ja", antwortete er schulterzuckend was mich doch etwas überraschte. „Du kannst kochen?!" „Ich habe früher immer für Brian, Becky und mich gekocht." „Bekomme ich auch mal was von deinen Kochkünsten zu schmecken?" „Vielleicht."
„So habe ich es mir bei euch vorgestellt. Alles mit so einem Kirchenzeugs", deutete er auf das Jesusbild, das an einer der Wände hing. Ich hätte es nicht vermisst, wenn er es mitgehen gelassen hätte. „Das ist noch das kleinste Übel." „Warum wundert mich das nicht?", prustete er amüsiert.
Gerade als ich Harry antworten wollte, hörte man wie die Haustür geöffnet wurde. „Valerie?", erklang die Stimme meiner Mutter aus dem Flur, weshalb ich Harry vom Barhocker in die Putzkammer zerrte.
„Hallo, Mom", erwiderte ich gezwungen ihre Umarmung, „Ich dachte ihr kommt erst morgen zurück?!" „Hatten wir auch vor aber wir hatten keine Lust noch einen Tag länger zu bleiben", gab sie mit einem gezwungenen Lächeln zurück.
Gregory war mit Sicherheit daran schuld gewesen. Dieser Mann bekam immer seinen Willen. Egal wie. Da hatte ich Erfahrung mit.
„Ehm. Das habe ich mir gemacht", wies ich Gregory daraufhin als er anfing mein Rüherei zu essen. Den Teller stellte er nicht gerade unsanft auf der Küchezeile ab und kam auf mich zu. Zu nah.
„Fasse sie an und dein Genick ist gebrochen", wurde er von Harry daran gehindert zu zuschlagen. Mit festem Griff, um Gregory's rechtes Handgelenk, drehte er ihn zu sich um. Harry's Gesichtsausdruck zeigte, dass er sich an jene Nacht erinnerte.
Harry war der Erste, der sich auf gleicher Höhe gegen Gregory wehren konnte. Und das nutzte er aus. „Ich kenne dich doch", erinnerte auch Gregory sich langsam. „Du bist ja ein Blitzmerker."
Als Gregory auf ihn losgehen wollte, drehte Harry dessen Handgelenk so, dass seine Schulter knackte.
„Du warst zu recht im Knast", keuchte Gregory und mich wunderte etwas, woher er das wusste. Harry hingegen schlug ihn endgültig nieder. „Tut mir leid, Val. Ich muss hier weg", stotterte er vor sich hin und verschwand aus der Küche.
Wieso hatte er so nervös reagiert? Fakt, war das es ihn entsetzt hatte, dass Gregory von seinem Gefängsnisaufenthalt wusste. Für ihn war das wohl unerwartet gewesen.
***
Seit zwei Stunden durchforstete ich das Zeitungsarchiv der Stadt. Ohne Erfolg. Denn ich hatte die Hoffnung dadurch etwas über Harry und seine Geschichte herauszufinden.
Dabei fiel mir noch eine Möglichkeit ein. Zögernd begab ich mich zu dem Schreibtisch, wo eine Mitarbeiterin saß. Sie war schon älter aber sah eigentlich ziemlich liebenswert aus.
„Ich hätte noch eine Frage. Können sie vielleicht mal in ihrem Computer nachschauen, ob es irgendwelche Einträge zu dem Namen Harry Styles gibt?", bat ich die Dame, was sie auch lächelnd tat. „Nein, tut mir leid. Der Name wird mir nicht angezeigt. Nur ein Ryan Styles", erklärte sie mir nach kurzer Suche.
„Was steht bei ihm als Vermerk?" „Das er schon vor acht Jahren verstorben ist. In der Zeitungsausgabe vom 2. April 2010 wurde er in einem Artikel erwähnt", fügte sie hinzu, woraufhin ich mich bei ihr bedankte und im Archiv die Ausgabe suchte.
Erst auf der vorletzten Seite entdeckte ich den Namen Ryan Styles. Was ich las, bescherte mir jedoch eine unangenehme Gänsehaut. Ich war nun einen Schritt weiter aber dieser Artikel verriet auch manche Eigenheiten von Harry.
Mit einem traurigen und erschütterten Hintergrund. Wie konnte das ein Kind verkraften? Womöglich gar nicht. Harry wollte ich nicht darauf ansprechen. Der würde wahrscheinlich komplett austicken. Denn immerhin wusste ich, dass er sehr empfindlich auf seine Vergangenheit zu sprechen war.
Kein Wunder bei diesem Erlebnis. Doch das konnte nicht das Einzige gewesen sein. Da musste noch mehr geschehen sein.
Doch vorallem die Frage, warum Harry im Gefängnis war, interessierte mich brennend. Vielleicht bereute ich es am Ende aber das war es mir wert.
Ich wollte die ganze Geschichte von dem Jungen wissen, den ich liebte.
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Würde mich über Sternchen und Kommentare freuen✨
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In My Blood | h.s
Fanfic» It's like the walls are caving in. Sometimes i feel like giving up. No medicine is strong enough. Someone help me. « Zwei Menschen, deren Charaktere nicht unterschiedlicher sein können. Zwei Menschen, deren Gefühle nicht ähnlicher sein können. Zw...