30 | Yes or No?

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I will love you until we die.

valerie

„Gehen wir nachher noch ein Eis essen?", fragte ich ihn grinsend, woraufhin er leicht lachend nickte. Wir machten fast jedes Jahr in Portugal Urlaub. Mein Vater liebte nämlich dieses Land.

„Oh man, ich habe meinen Ohrring verloren", stellte ich enttäuscht fest. Die Ohrringe hatte meine Oma mir vor ihrem Tod geschenkt und ich hatte ihr versprochen gut auf sie aufzupassen. Trotz das die Wahrscheinlichkeit gering war suchte mein Vater nach dem Ohrring, um mich ein Stückchen aufzuheitern.

„Ich gehe nochmal zu der Hütte fragen, ob du ihn dort irgendwo verloren hast", lächelte mein Vater mich aufmunternd an. „Sie wird es verkraften, Troy", versuchte meine Mutter ihn von seinem Plan abzuhalten. „Es sind nur fünf Minuten von hier. Keine Sorge, Dana. Ich komme schon lebend wieder zurück", winkte mein Vater leicht lachend ab.

Mein Bruder Ceddie setzte sich hingegen augenrollend auf einen der großen Steine und kramte eine Wasserflasche aus seinem Rucksack, da es ziemlich heiß war.

„Du musst das nicht machen, Dad", hielt ich ihm am Arm fest als er loslaufen wollte. „Du wirst immer mehr wie deine Mutter", schmunzelte mein Vater, „Ich weiß, wie viel dir diese Ohrringe bedeuten, Valerie. Ich bin in weniger als zwanzig Minuten wieder da und dann gehen wir ein Eis essen, okay?"

Ich habe dich lieb, Dad", umarmte ich meinen Vater, der mir mit einer Hand über den Rücken strich. „Ich habe dich auch lieb, Valerie", gab er mir einen Kuss auf die Stirn, ehe er sich von uns entfernte. Doch mein Vater kam nie zurück.

Ich wurde aus meiner Erinnerung gerissen als mich ein Federball am Kopf traf. Mit einer Hand rieb ich über meine Stirn, wobei ein kleines Mädchen mit einem Schläger in der Hand auf mich zugelaufen kam.

„Tschuldigung", sah mich das Mädchen nervös an als sie vor mir stehen blieb. „Nicht schlimm", gab ich ihr lächelnd den Federball zurück. „Danke", brachte sie einem Flüsterton heraus, ehe sie zu einem älteren Mädchen rannte, das bereits auf sie wartete.

Meine Mutter war damals ganz anders als mein Vater noch bei uns war. Sie war lockerer und nicht so auf ihren Glauben fixiert. Bis heute fragte ich mich, wie sie an so einen Mann wie Gregory geraten war.

Mittlerweile galt mein Vater seit zwei Jahren offiziell als tot. Trotzdem hatte ich irgendwie nie die Hoffnung aufgegeben, dass er wieder auftauchte.

Ausversehen nahm ich den Anruf auf meinem Handy an. „Valerie?", ertönte Harry's raue Stimme, da ich zuvor nichts gesagt hatte. „Hallo, Harry", räusperte ich mich und legte das rosane Notizbuch zur Seite. „Können wir nicht nochmal miteinander reden? Ich habe dir was zu erzählen", sprach Harry und klang ein wenig nervös.

Damit machte er mich neugierig. Zu meinem eigenen Ärgernis gab ich auch diesmal nach und wir machten als Treffpunkt das alte Anglerhaus aus.

Endlich dort angekommen erwartete mich bereits Harry, der auch in Echt einen sehr nervösen Eindruck machte.

„Haben dir etwa vier Stunden gereicht, um darüber nachzudenken?", runzelte ich meine Stirn und setzte mich gegenüber von Harry im Schneidersitz. „Ja, aber zuerst will ich über was anderes reden", erwiderte Harry mir und hielt einen Moment inne.

In My Blood | h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt