Surprise, suprise my lovely ex.
harry
Als ich das Treppenhaus hochlief kam mir jemand stürmisch entgegen gelaufen.
Hudson.
„Woher kennst du den Typen?!", fragte ich Nicky als ich vor ihr stehen blieb und ließ sie so gar nicht erst zu Wort kommen. „Aus einer Bar", erwiderte Nicky mir unsicher und deutete mir mit einer Handbewegung ihr in die Wohnung zu folgen, was ich auch tat. „Du warst schon immer eine schlechte Lügnerin", sah ich mich in der kleinen Küche um, in der wir uns befanden. „Das geht dich einfach nichts an, Harry", lächelte sie mich falsch an.
„Und warum bin ich dann hier?", nahm ich ihr das Glas Wasser ab. „Du kannst gut mit Kindern", zuckte sie mit den Schultern und öffnete sich eine Bierflasche. „Du hast doch gar kein Kind?!", gab ich irretiert zurück, wobei Nicky's Blick etwas anderes ausdrückte. „Ich wollte es eigentlich zur Adoption freigeben aber habe es dann doch nicht über's Herz gebracht", rückte sie schließlich mit der Sprache raus. „Du hast ein Herz?!", lachte ich ungläubig und schüttelte den Kopf. „Sie ist vor zwei Monaten drei Jahre alt geworden", ignorierte Nicky meine Aussage. „Schön." „Du bist echt kein Mathegenie", spottete sie, was mich stutzig machte.
„Oh mein Gott", sprach ich als ich das Ganze nachgerechnet hatte. Denn vor fast vier Jahren hatten Nicky und ich uns getrennt. Vom Alter her würde es also passen. „Wieso hast du nie was gesagt?!", hakte ich nach und ein Hauch von Vorwurf schwang in meiner Stimme mit.
„Weil du mir unmissverständlich klar gemacht hast, dass ich dich in Ruhe lassen soll. Ich habe nur deinen Wunsch respektiert." „Fein. Aber ich will einen Vaterschaftstest, der beweist das ich wirklich der Vater bin", entgegnete ich ihr, was Nicky nicht unbedingt gefiel. „Wenn's sein muss."
„Mommy?", trat ein kleines Mädchen zu uns in die Küche. Ich konnte meine Augen ehrlich nicht trauen. Denn ich kannte dieses Mädchen. „Harry?", blickte sie mich unsicher an als ihr mein Name wieder eingefallen war. „Hey, Quinn", sagte ich resigniert und fuhr mit einer Hand nervös durch meine Haare.
Jetzt, wo ich sie genauer musterte fielen mir einige Ähnlichkeiten zu Nicky auf. Die pechschwarzen Haare und die tiefbraunen Augen. Quinn war ziemlich zierlich gebaut und hatte einen deutlich helleren Hautton, was widerrum nicht auf Nicky zurückzuführen war.
„Willst du Alkohol?", grinste Nicky mich breit an. „Nein, danke. Ich muss noch Auto fahren." „Was macht der hier?", kam es wieder von Quinn, die sichtlich verwirrt über meine Anwesenheit schien. „Ein alter Freund von mir", antwortete Nicky ihr, worüber ich etwas erleichtert war. Das Ganze musste ich erstmal verarbeiten. Ich stand total neben mir und konnte an nichts anderes mehr denken.
„Nun sei mal nicht gleich so beleidigt. Ich habe schon eine Lösung gefunden. Also komme bitte wieder nachhause", las ich in den Gedanken die Nachricht, die Valerie mir geschickt hatte.
„Ich muss wieder gehen. Ich melde mich die nächsten Tage nochmal", stand ich auf und stellte das Glas auf dem Tisch ab. „Tschüss", verabschiedete Quinn sich lächelnd, was ich von Nicky nicht zu erwarten hatte.
Ich durfte mich da nicht zu sehr reinsteigern. Nicky könnte auch einfach lügen, um mich zu gängeln. Doch, ob sie mich damals betrogen hatte war mir unschlüssig. Nicky war nicht unbedingt ein ehrlicher Mensch aber so war sie zum damaligen Zeitpunkt nicht drauf. Sie hatte unsere Beziehung ernst genommen.
Zumindest hatte sie mir das Gefühl gegeben.
***
„Was ist los mit dir?", brach Valerie die Stille beim Frühstück. Seit einer Woche log ich Valerie an. Ich hatte ihr erzählt, dass ich an diesem Abend bei Niall und Louis war. Das Ergebnis vom Vaterschaftstest stand noch aus. Und solange wollte ich Valerie nichts davon erzählen. Ich hatte angst, dass sie mit dieser Ungewissheit nicht umgehen konnte.
„Es ist nur gerade alles ein wenig belastend. Aber du musst dir keine Sorgen machen: Mir geht es gut", antwortete ich mit einem gezwungenen Lächeln. „Super. Dann können wir ja jetzt über etwas positives reden." „Nämlich?" „Wegen der Hochzeit." „Wir heiraten erst nächstes Jahr." „Mag sein, aber sowas braucht viel Vorbereitung. Zumal wir uns entscheiden müssen, ob wir kirchlich oder" „Nur über meine Leiche werde ich in einer Kirche heiraten", schnitt ich ihr tonlos das Wort ab.
„Einverstanden. Aber dann will ich eine freie Trauung", konterte Valerie mit einem leichten Grinsen. „Wenn's dich glücklich macht", stimmte ich schulterzuckend zu. „Da ich mir schon gedacht habe, dass du auf Kirche keinen Bock hast, habe ich schon beim Standesamt der Stadt angerufen. Und die Frau hat mir ein paar freie Termine im Sommer genannt. Und sie meinte, dass wir uns nicht zu viel Zeit lassen sollten", erklärte Valerie mir begeistert und schob mir einen Zettel mit Daten rüber.
„Das dritte Datum hört sich ganz gut an", sagte ich und trank einen Schluck von meinem Kaffee. „Der 24. Juni?" „Ja." „Alles klar. Hast du heute schon was vor?", hakte ich nach, was sie mit einem Kopfschütteln verneinte. „Sehr gut. Riley hat mir nämlich einen Tipp gegeben, wo wir die Trauung und die Feier machen könnten."
So kam es das wir zwei Stunden später auf dem Gelände eines alten Bauernhofs standen. Eigentlich nicht ganz meins aber Valerie schien es zu gefallen.
„Sagst du auch mal was?", stupste Valerie mich etwas genervt an als wir in dem erstaunlich großen Festsaal standen. „Sieht schön aus." „Also wärst du mit dieser Location einverstanden?", stellte sie sich vor mich und kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum. „Ja", gab ich ihr einen leichten Kuss, den sie erwiderte, „Aber, wieso machen wir die Feier nicht auch draußen, wenn das Wetter passt?"
„Das ist eine klasse Idee", nickte Valerie grinsend als sie ihre Arme um meinen Hals schlang. „Ich freue mich so." „Ich mich auch. Und das sage ich gewiss nicht oft", schmunzelte ich, was Valerie einen leisen Lacher entlockte. Es war schön Valerie so glücklich zu sehen. Ohne diesen sorgsamen Blick in ihren Augen. Als wir wieder zurück waren erwartete mich im Briefkasten eine kleine Überraschung. Valerie verschwande zum Glück direkt im Badezimmer nachdem wir die Wohnung betreten hatten.
Als ich das Prasseln des Wassers hörte nutzte ich die Chance und öffnete den Brief. Jedoch war es nicht wie erhofft das Ergebnis des Vaterschaftstests.
„Samstag, achtzehn Uhr an der Anglerhütte am Lake District", wisperte ich und sofort bildete sich eine unangenehme Gänsehaut auf meinem Körper, „Sei pünktlich. E." Ich wusste genau, wofür dieser Buchstabe stand. Und dieser Zettel jagte mir eine enorme Angst ein. „Mir ist unter der Dusche ein schöner Gedanke gekommen", erklang Valerie's Stimme hinter mir, weshalb ich das Papier schnell zurück in den Umschlag steckte. „Ahja?" „Ja, was wenn Ceddie mich zum Altar führt?!
„Ich dachte, wir heiraten nicht in der Kirche?!", runzelte ich meine Stirn, woraufhin Valerie die Augen verdrehte. „Du weißt, was ich meine. Außerdem steht mein Vater nicht zur Verfügung und ich will darauf nicht verzichten", erklärte Valerie mir verträumt. „Ja, ist eine schöne Idee. Mache das", erwiderte ich und erhob mich, „Ich treffe mich noch mit Ben." „Zum Glück", atmete Valerie erleichtert aus, weshalb ich sie etwas empört ansah.
„Ich wollte mit Riley ins Kino", kommentierte sie meinen Blick. „Bis heute Abend", gab ich Valerie einen letzten Kuss, ehe ich die Wohnung verließ.
„Morris", meldete Ben sich und es hörte sich an als ob er im Auto saß. „Hey, ich bin's. Hast du Zeit zum reden?" „Das ich das noch erleben darf", lachte Ben und ahnte wohl, dass ich mit den Augen rollte. „Wo sollen wir uns treffen?" „In dem Diner, in das du mich mal eingeladen hast?!", schlug ich vor, wobei Ben zustimmte.
In meinen Augen war Ben der Einzige mit dem ich darüber reden konnte. Und weil ich ihm zum ersten Mal richtig Vertrauen schenkte.
Eure Meinung zum Kapitel?🍃
Wer könnte E. sein?
Ist Harry der Vater von Quinn?
Und wird die Hochzeit von Harry und Valerie tatsächlich stattfinden?
- sari🌸
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In My Blood | h.s
Fanfiction» It's like the walls are caving in. Sometimes i feel like giving up. No medicine is strong enough. Someone help me. « Zwei Menschen, deren Charaktere nicht unterschiedlicher sein können. Zwei Menschen, deren Gefühle nicht ähnlicher sein können. Zw...