37 | Oh no

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If you do stupid things, you will feel the pain.

harry

Als ich meine ehemalige Wohnung betrat stellte ich mir die schlimmsten Szenarien vor, was mit Niall passiert war. Ob er ebenfalls ein Opfer von der Intrige meiner Mutter geworden war?!

Doch als ich das Wohnzimmer betrat und von einem erfreuten Kian begrüßt wurde konnte ich meine Augen nicht trauen. „Wollt ihr mich verarschen?!", schrie ich wutentbrannt, weshalb Niall fast die Bierflasche aus der Hand fiel. „Ich habe gedacht, dass dir was Schlimmes passiert ist!"

Allerdings lag Niall ausgestreckt auf der Couch während Louis es sich im Sessel gemütlich gemacht hatte. Dabei zeigte lediglich Louis Reue.

„Als ich dich angerufen habe war ich noch nicht bei Niall aber er hat sich so angehört als ob es was Gravierendes wär", verteidigte Louis sich letzlich, weshalb ich meinen Blick ebenfalls auf Niall richtete.

„Du kleine Dramaqueen. Was hast du für eine Scheiße gebaut?!", nahm ich unsanft das Kühlakku von seinem linken Fuß, der blau-lila angeschwollen war. „Riley hat ein Pferd und sie hat mich überredet mit dorthin zu gehen. Nur ist dieses Pferd mir auf den Fuß getreten", erklärte Niall augenverdrehend. „Und warst du beim Arzt?" „Nein." „Jetzt sei kein Baby, Niall. Du wirst das überleben", sprach ich und stemmte die Hände die Hüften. „Ich muss nicht zu einem Arzt", zog er einen Schmollmund.

Niall hatte als Kind mal eine schlechte Erfahrung gemacht und seitdem hatte er panische angst vor Krankenhäusern und vorallem Ärzten.

„Niall James Horan", riss ich ihm die Bierflasche aus der Hand, „Du gehst jetzt mit mir zu einem Arzt." „Nein", gab er trotzig zurück. Deshalb packte ich ihn unter den Armen und zerrte ihn mit Louis' Hilfe aus der Wohnung zu meinem Auto, wo wir ihn auf die Rückbank verfrachteten.

„Das ist Freiheitsberaubung", schrie Niall von hinten, was Louis und mich jedoch nicht von unserem Plan abhielt. „Du musst ein Ticket ziehen", bemerkte Louis als ich Minuten später auf einem Parkplatz parkte. „Ein Strafzettel ist günstiger", zwinkerte ich und stieg aus dem Wagen aus.

Trotz das Niall sich mit aller Macht wehrte schafften wir es ihn bis zur Notaufnahme zu schleppen. Da das Wartezimmer jedoch nur noch zwei Plätze zur Verfügung hatten ließen wir Niall als Strafe auf dem Boden liegen, da er sowohl Louis als auch mich gebissen hatte.

„Ihr entführt aber keine Kinder, oder?", flüsterte mir das kleine Mädchen neben mir etwas ängstlich zu. „Für normal nicht", schmunzelte ich, was ihr einen leisen Lacher entlockte. „Hat er angst?", schielte sie zu Niall, der nur mit den Augen rollte. „Ja, aber nur ein bisschen." „Du musst aber keine angst haben. Das tut gar nicht weh", meinte das Mädchen zu Niall und deutete auf ihren rechten Gipsarm, „Denk an Einhörner, dann ist es nicht so schlimm."

Dadurch musste selbst Niall lachen, der im nächsten Moment aufgerufen wurde. Louis und ich halfen ihm ins Behandlungszimmer, wobei er sich schon gar nicht mehr wehrte. Die zuständige Ärztin vermutete, dass Niall's Fuß gebrochen war, weshalb sie ihn zum röntgen schickte. Währenddessen begaben Louis und ich uns wieder ins Wartezimmer.

Einige Blicke wurden auf mich gerichtet als mein Handy lautstark klingelte. Zum telefonieren verließ ich das Wartezimmer und ging in die Herrentoilette.

„Was ist denn?", nahm ich den Anruf an, wobei im Hintergrund ein merkwürdiges Geräusch zu hören war. „Ich wollte fragen, wo du bist?!", erklang schließlich Valerie's fröhliche Stimme.

„Im Krankenhaus. Riley's Pferd hat wohl den Fuß von Niall gebrochen", erwiderte ich ihr, weshalb Valerie ein Lacher herausrutschte. „Wann kommst du denn zurück?" „Kann noch ein wenig dauern", seufzte ich und fuhr mit einer Hand durch meine Haare, „Hast du Becky von der Nachbarin abgeholt?" „Hatte ich vor aber sie wollte noch dort bleiben", erwiderte Valerie amüsiert.

„War das eine Katze?", hakte ich misstrauisch nach, da ich mir sicher war eine Katze gehört zu haben. „Vielleicht", gab Valerie wispernd zurück. „Ich habe dir gesagt, dass ich keine Katze will. Wo hast du die überhaupt her?", sprudelte es aus mir heraus. „Ich muss Schluss machen. Bis später. Habe dich lieb", legte Valerie auf, ehe ich noch etwas sagen konnte. Empört ließ ich mein Handy in der Hosentasche verschwinden und ging zurück zu Louis.

„Ich bin Quinn. Du?", sprach das Mädchen als ich mich zum dritten Mal neben sie setzte. „Harry", lächelte ich sie zart an. „Hast du Kinder?", fragte Quinn neugierig nach, wobei ich schwer schlucken musste. „Nein", antwortete ich ihr knapp. „Wieso nicht? Magst du keine Kinder?" „Doch, ich mag sie. Nur meine Freundin kann keine Kinder kriegen", erwiderte ich zähneknirschend und realisierte im Nachhinein was und wie ich es gesagt hatte.

Denn nicht nur Quinn und Louis war aufgefallen, dass dieser Satz aus meinem Mund irgendwie vorwurfsvoll und verletzend klang. So als ob ich wütend auf Valerie wäre, weil sie mir den Wunsch von eigenen Kindern nicht erfüllen konnte.

Vor ihr behauptete ich immer, dass das für mich kein Problem darstellte. Doch in Wirklichkeit war es ein Problem für mich. Gott, dass klang so egoistisch und unfair aber hatte nicht irgendwie jeder diesen geheimen Wunsch eigene Kinder zu kriegen, wenn man in der Lage dazu war?!

Ich liebte Valerie mit all ihren Ecken und Kanten aber dieser eine Punkt kratzte an mir. Ich konnte es mir schlicht weg nicht vorstellen.

Denn so eine Person wie beispielsweise Ben war ich nicht. Er konnte meine Geschwister so lieben als ob es seine eigenen Kinder waren.

Warum, blieb mir bis dato ein Rätsel.

***

„Die Katze kommt weg", sagte ich festentschlossen, weshalb Valerie mich beleidigt ansah. Meine Vermutung, dass Valerie eine Katze angeschleppt hatte, hatte sich zuhause bestätigt.

„Du hast einen Rottweiler in der Größe von einem Shetlandpony und willst mir erzählen, dass du Katzen nicht magst, weil sie böse sind?!", spottete Valerie kopfschüttelnd. „Kian ist lieb. Katzen sind das eben nicht", widersprach ich ihr und schenkte mir ein Glas Wasser ein, „Außerdem sind Katzen Freigänger. Die gehören in ein Haus mit Garten. Nicht in eine kleine Wohnung."

„Du hast mich gerade auf eine Idee gebracht", schlich sich ein Grinsen auf Valerie's Lippen, die daraufhin aus der Küche verschwand. Dabei atmete ich genervt aus als ich sah, wer mich anrief.

Nicky.

„Was ist?", ging ich bei ihrem dritten Versuch schließlich ran. „Kannst du vorbeikommen?" „Das kannst du vergessen, Nicky", blockte ich sofort ab. „Es ist keine Falle. Ich meine das ernst. Ich brauche deine Hilfe. Du kannst besser mit Kindern als ich."

Dieser letzte Satz verschlug mir regelrecht den Atem. Denn soweit ich wusste wollte Nicky nie Kinder haben, weil sie ihr zu anstrengend waren.

Nachdem Nicky mir ihre Adresse genannt hatte legte ich auf und zog mir im Flur meine Jeansjacke über. Unfassbar das ich das tat aber irgendwie war ich neugierig.

„Ich bin nochmal kurz weg", rief ich und verließ die Wohnung.

Ich war echt gespannt was mich bei Nicky erwartete.

Eure Meinung zum Kapitel?🍃

Was könnte Harry bei Nicky erwarten?

Oder war es doch eine Falle?

Wollte eigentlich gestern updaten aber habe es vor lauter Entspannung vergessen👀😂

- sari🌸

In My Blood | h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt