Die Liebe und der Feind (boyxboy)

6. Kapitel

★Jax★

„Du hast ihn geküsst?" Amanda sieht mich ungläubig und total überfordert an.
Ich nicke aufgeregt und grinse bei er Erinnerung an den Kuss.
Er war einfach wow. Es sollte mich wohl abschrecken, dass Reece so ein guter Küsser ist, aber ich kann nicht anders als daran zu denken, wie gut es sich angefühlt hat. Wie gut ich mich gefühlt habe, als er mich geküsst hat. Als er mir geschworen hat, dass ich ihm etwas bedeute.

„Du stehst also auf Jungs?", fragt mich meine beste Freundin.
„Sag es bitte keinem" Das ist wohl Antwort genug.
Sie nickt. „Würde, dein Dad das rausfinden...", meint sie. Ihr Blick darauf sagt alles Weitere.

„Wer ist denn der Typ?", will sie dann wissen.
Erst jetzt kommt es zu dem wirklich schwierigen Teil...
„Also... Ich kenne ihn schon seit 3 Jahren. Er war auf meinem 15 Geburtstag, da haben wir uns kennengelernt. Erinnerst du dich an den Typen, mit dem ich hier gegessen habe, als du ins Zimmer gekommen bist?"
Amanda reißt die Augen auf. „Der überaus heiße?"
Ich muss kichern und nicke. „Ja, genau der"
Sie kreischt und umarmt mich. „Oh mein Gott, Glückwunsch. Da hast du ja einen richtig guten Fang gemacht. Es ist so eine Schande, dass alle heißen Typen schwul sind...", Anschließend beschwert sie sich, aber ich werde unsicher.

„Ich weiß gar nicht, ob er schwul ist...", murmele ich.
Ich weiß ja nicht mal, ob ich schwul bin. Ich weiß nur, dass ich seit drei Jahren wie besessen von ihm bin

„Er hat dich geküsst, dann ist er natürlich schwul." Amanda sieht mich an als sei ich dumm.
„Aber, Amy. Es gibt ein kleines Problem" Okay, jetzt muss ich es ihr sagen. Amanda kann ich das anvertrauen. Sie kennt mich schon seit ich in die Windeln geschissen habe. Sie ist zwar doppelt so alt wie ich, aber trotzdem meine beste Freundin, immerhin hat sie mich quasi aufgezogen.
Ich weiß, dass sie mich nicht verurteilen oder verraten wird.

„Reece ist ein Masters", spreche ich es auch.
Mit wurde beigebracht allein diesen Namen zu hassen, aber das kann ich nicht mehr. Er gehört nun mal zu ihm.

„Reece Masters? Der Reece Masters? Der kaltblütige, herzlose, super Kämpfer, Sohn des Anführers Reece Masters?", fragt Amy mich.
Ich nickte niedergeschlagen. Ich weiß ja, wie sich das anhört. Aber es fühlt sich so anders an. So wunderschön.

Amy atmet tief durch. „Weiß er denn, was dein Dad getan hat?", fragt sie mich dann.
Ich schüttele den Kopf und sie sieht mich vorwurfsvoll an. „Du musst es ihm sagen. Der arme Junge"
„Aber ich will ihn nicht verlieren", halte ich dagegen, denn es wird darauf hinauslaufen.
Er wird sich das nicht mehr antun wollen, wenn er weiß, dass mein Vater mich verheiraten will.

„Willst du ihn lieber belügen? Willst du ihm zumuten, deine Affäre sein zu müssen? Denn genau das ist er im Moment" Sie hat ja recht. Sie hat so recht. Aber ich bin auch seine Affäre. Obwohl... Kann man es überhaupt so nennen? Wir haben uns ja nur geküsst, mehr nicht. Doch es fühlt sich nach so viel mehr an. Es ist genau das richtige, das weiß ich.

„Kannst du mir einen Gefallen tun?", frage ich sie kleinlaut.
Sie nickt. „Alles, was du willst, mein Schatz."
Ich atme tief durch, ehe ich zu ihr sehe. „Kannst du ihm sagen, dass er morgen zur Schule kommen soll? Am Sonntag ist da niemand, dann kann ich in Ruhe mit ihm reden."

Sie nickt seufzend. „Ja, ich werde einen Weg finden, es ihm mitzuteilen. Und du überlegst am besten, wie du ihm schonend beibringst, dass das mit euch unmöglicher ist, als er denkt. Und du solltest dir bewusst machen, wie viel du bereit bist für ihn zu geben. Denn vielleicht muss es dein Leben sein." Sie sieht mich ernst an, sodass ich nur nicken kann, ehe sie aus dem Zimmer geht und mich alleine zurücklässt.

Lange sitze ich so da und warte auf ihre Rückkehr.
Ob sie sich gerade mit Reece unterhält?
Wenn nein, was tut er dann wohl gerade?
Denkt er an mich?
Oder hat er mich schon vergessen?
Weiß er, dass ich an ihn denke?
Spürt er diese Sehnsucht?
Ich weiß zumindest, ich sollte es nicht tun, doch irgendwie fühlt es sich nach einem Stückchen Freiheit an, dass ich nicht in der Lage bin, es abzustellen.