37. Kapitel

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★Reece★

Der Sonntagmorgen war ziemlich schwer für uns beide.

Ich wollte es mir nicht anmerken lassen, aber auch mir ging es schlecht, weil wir wieder zurück mussten.
Aber ich hab mich lieber um Jax gekümmert. Ihn trifft es ja wirklich schlimmer als mich.
Ich muss keine Angst haben, jeden Moment Zwangsverheiratet zu werden, sowie er.

Er weiß, solange wir zusammen sind, ist er bei mir sicher, obwohl er nirgends in größerer Gefahr ist.

Aber die Beziehung mit mir gibt ihm Freiheit, die Wahl zu entscheiden. Eine geplante Ehe mit Patricia nicht.

Am Mittag fahren wir wieder zurück und ich muss ihn außerhalb der Stadt austeigen lasen, weil niemand sehen darf, dass wir zusammen weg waren.

Ich fahre sofort Nachhause, um mich vorzubereiten. Ich will heute Abend kämpfen gehen, brauche das einfach, um den Kopf frei zu bekommen.

Als ich gerade dabei bin, mich umzuziehen, klopft es an meine Tür. Das kann nur Ben sein. Er ist der einzige, dem meine Privatsphäre am Herzen liegt.

„Ja herein!", rufe ich und ziehe mir mein Shirt über.
Es ist tatsächlich mein Cousin. Zur Begrüßung umarmt er mich. „Na, wie war dein Wochenende?" Er weiß natürlich, dass ich mit meinem Freund weg war.
Er ist der einzige, der das weiß.

Ich seufze. „Es war sehr schön, aber wir wollten beide nicht mehr zurück." Verträumt muss ich lächeln. „Er hat mich gefragt, ob wir zusammen durchbrennen"
Ben zieht die Augenbrauen hoch. „Und was hast du geantwortet?"
Ich erkläre ihn mit meinem Blick für dumm. „Was wohl?"
Er zuckt mit den Schultern. „Keine Ahnung. Du liebst ihn ja, das sieht man dir an. Und damit meine ich nicht die Knutschflecken" Er deutet auf meinen Hals.

Etwas verwirrt gehe ich zum Spiegel und erkenne wirklich Verfärbung an meinem Hals. Ich muss seufzten, als ich daran denke, dass sie von Jaxsens Lippen sind.

„Also wirst du mit ihm abhauen?", will Ben dann wissen.
Ich drehe mich wieder zu ihm. „Ich kann nicht. Weißt du, was hier los ist, wen ich weg bin? Und Dad würde mich umbringen, vor allem, wenn er erfährt, mit wem ich abgehauen bin"
Ben nickt nur.

„Willst du heute Abend kämpfen?"
Ich nicke und lege einen Arm um ihn. „Du kennst mich einfach zu gut"
Er lacht.

Zusammen gehen wir aus meinem Zimmer, wobei ich einfach nur hoffe, meinem Dad nicht über den Weg zu laufen.
Ich bin erleichtert, dass wir unentdeckt rauskommen und zu Marco ins Auto steigen können, der wohl schon unten gewartet hat.

„Hei hei hei!", begrüßt er mich fröhlich und fährt im selben Moment los, als mein Arsch den Sitz berührt.
„Bist ganz schön mutig, mit einem Auto zu fahren", meint Ben.
Marco lacht bitter. „Wenn diese Arschgeien von Caves es nochmal wagen, mein Baby auch nur schief anzusehen, überfahre ich sie einfach damit"
Da Ben hinter mir sitzt, kann ich ihn nur einen seltsamen Ton machen hören, der aber nicht wirklich zu mir durchdringt.

Diese Vorstellung, wie diese ganze Sippe vor Marco davon rennt und er sie überfährt braucht meine ganze Aufmerksamkeit, weil sie einfach zu geil ist, solange Jax außen vor ist.
Ich muss schmunzeln, als ich ein Bild in meinem Kopf sehe, wie Marco Tysan überfährt. Krank, ich weiß, but who cares?

Marco sieht mich verwundert an. „Was ist denn mit dir los? Heute gar keine Hetze gegen die Pisser?"
Ich zucke mit den Schultern. „Ich gehe gerade mit euch zum Kampf, um ihnen die Frese zu polieren, reicht das nicht schon, um meine Abneigung auszudrücken?"
Er muss ja nicht, wissen, woran ich gedacht habe... Außerdem hasse ich die Caves gar nicht ganz so sehr. Zumindest nicht alles von ihnen.

Die Liebe und der Feind (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt