★Reece★
Schon seit gewisser Zeit halten Jax und ich uns einfach nur im Arm.
Ich will mir nicht anmerken lassen, wie wütend es mich macht, was sein Dad mit ihm vorhat.
Er ist doch kein Objekt, das man an den Höchstbietenden verkauft.
Es gibt nichts, womit man für Jax bezahlen könnte, nicht mal der Schutz vor dem Gesetz.Gerade ist es so, dass meine Familie den Staatsanwalt abwechselnd mit den Caves besticht, damit er uns unsere Dinge durchziehen lässt. Doch es ist allgemein bekannt, dass seine Tochter heiraten soll. Er ist streng gläubig und sehr konservativ, er nimmt das alles also ziemlich ernst.
Aber ich? Ich werde nicht zulassen, dass mein Jax jemand anderem versprochen wird.Ich drehe meinen Kopf seinem Hals zu und küsse ihn ein paar Mal leicht.
Sein Bart stört mich dabei wenig immerhin ist sein Hals schön glatt rasiert.Jax seufzt wohlig und drückt meinen Kopf zu seinem, um meine Lippen mit seinen zu berühren.
Natürlich mache ich mit.
Ihn zu küssen ist zwar ein bisschen kratzig, aber ich mag das auch irgendwie. Und der Bart steht ihm zu gut, um ihn zu bitten sich abzurasieren. Normalerweise stehe ich nicht so auf Gesichtsbehaarung, doch bei ihm sieht es gepflegt aus und verleiht seinem Gesicht Kontur.
Deshalb habe ich ihn nicht wiedererkannt. Weil er damals noch ein Babyface hatte und jetzt zehn Jahre älter aussieht, obwohl nur 3 vergangen sind.„Ich muss wieder gehen. Es fällt auf, wenn ich zu lange weg bin", murmelt er zwischen meinen Kussattaken.
Seufzend lehne ich meine Stirn an seine und ziehe etwas, das ich für ihn besorgt habe, aus meiner Hosentasche.
Ich halte es ihm hin.Überrascht nimmt er es in die Hände und mustert es, wodurch er ich von mir löst. „Ein Prepaid Handy?"
Ich nicke. „Meine Eltern geben es zwar nicht zu, aber sie überwachen mich. Und so wie ich deine einschätze, tun die dasselbe bei dir. So können wir direkt Kontakt halten"Jax beginnt zu lächeln. „Du willst das wirklich... Das mit uns" Er scheint es nicht glauben zu können.
Ich nehme seinen Kopf in die Hände. „Ja, ich will das. Ich will dich."
Er strahlt mich quasi an.Ich bin echt erleichtert, dass es so unkompliziert zwischen uns ist, obwohl es alles andere als einfach ist. Aber wir waren schon immer auf einer Wellenlänge.
„Du machst mich glücklich, Reece. Das hat bisher noch niemand geschafft"
Es ist so unglaublich niedlich, wie seine Wangen eine leichte Röte bekommen.
Ich muss lächeln, obwohl ich glaube, jeden Moment einen Herzinfarkt zu erleiden. „Du gibst meinem Leben ein Sinn, kleiner Prinz"Er lächelt wegen dem Namen. So habe ich ihn damals genannt, als wir uns kennengelernt haben und ich seinen Namen noch nicht kannte. Aber irgendwie passt es auch ohne Kostüm zu ihm.
„Willst du mir nochmal zeigen wie mutig du bist, edler Ritter?" Herausfordernd zieht er eine Augenbraue hoch.
Ich muss grinsen, nicke und küsse ihn.
Er lächelt in den Kuss hinein.Unglaublich, dass ich hier mit dem Sohn des Feines stehe und mein Herz in einem Dauerflipper zu stecken scheint, während ich ihn küsse.
„Ich muss dich was fragen" Schweratmend löst Jax sich von mir und sieht mich verlegen an.
Ich lege fragend den Kopf schief.
„Sind wir... Also du und ich... Sind wir jetzt zusammen?"
Ich muss schmunzeln. Wieso habe ich nur in seiner Nähe eine Dauergrinsfresse?„Willst du denn mit mir zusammen sein?"
Also für mich ist die Antwort klar. Die Frage ist nur, ob er will.
Er geht einen Schirrt zurück und wirft die Hände in die Luft, während er mich vorwurfsvoll ansieht „Dein scheiß Ernst? Ich will seit 3 Jahren nichts anderes"
Es ist doch wahnsinnig, wie es ein Satz schafft, mich so unendlich glücklich zu machen. Ernsthaft. Ich habe mich gefragt, wozu es mich eigentlich gibt, wenn ich doch nur hier bin, um zu leiden. Aber meine Antwort steht mir jetzt genau gegenüber.„Okay, dann bist du jetzt mein fester Freund", beschließe ich.
Seine Anspannung verschwindet sofort, er kommt wieder zu mir und küsst mich gierig.Gott, hätte ich gewusst, dass er so gut küssen kann, wäre ich schon viel früher in sein Zimmer geklettert.Ich
Er denkt beim Küssen wohl an etwas anders, denn er löst sich schon wieder von mir und sieht mich fragend an. „Sag mal, wieso habe ich dich eigentlich noch nie auf der Schule gesehen?"
Ich muss lachen. „Ich hab Privat Unterricht bekommen, zusammen mit meinem Cousin und unserem besten Freund. Unsere Eltern wollten, dass wir uns aufs Lernen konzentrieren und nicht auf Mädchen oder darauf, Leuten aus deiner Familie das Leben schwer zu machen, wenn es gerade nicht gefordert wurde."„Auf Mädchen?", fragt Jax sofort.
Ich nicke. „Naja, ich bin nicht geoutet. Mein Dad weiß zwar, dass ich auf Jungs, ins besondere dich stehe, aber er glaubt, es mir ausgetrieben zu haben"
Jax sieht mich überrascht an. „Wie das denn?"
Leicht lächelnd schüttele ich den Kopf. „Ist nicht wichtig. Ist ja vorbei"Ich erkenne an Jax' Blick, das er nicht locker lassen wird, aber bin ihm dankbar, dass er mich jetzt nicht damit nervt.
Ich will die Momente mit ihm genießen und nicht daran denken müssen, was mein Vater mir angetan hat.„Also ehm bist du schon mit der Schule fertig?", will er dann wissen.
Ich lache leicht. „Schon seit 5 Jahren"
Er sieht mich aus großen Augen an und lässt mich los. „Wie alt bist du?"Shit. Darüber hab ich gar nicht nachgedacht. Was wenn ich zu alt für ihn bin? Ich weiß, dass er 18 ist, aber vielleicht steht er ja nicht auf ältere. Verdammt. Aber ich muss ihm die Wahrheit sagen.
„Ich bin 20"
Glücklicherweise atmet er erleichtert aus. „Uh Mann, mein armes Herz"
Ich ziehe ihn lächelnd wieder zu mir, was er geschehen lässt. Da waren meine Sorgen wohl unberechtigt.„Ich hab nur mittlere Reife. Hab ich mit 15 gemacht. Mein Dad meinte, Kampftraining sei wichtiger" Ich zucke mit den Schultern. „Recht hat er schon, immerhin werde ich sowieso niemals studieren gehen oder sowas"
„Willst du denn studieren?" Er fragt mich Dinge, die noch nie jemand von mir wissen wollte. Er fragt nach meinem Willen. Wenn es nach ihm ginge, hätte ich eine Wahl. Doch die habe ich nicht.„Es ist nicht wichtig, was ich will"
„Für mich schon", beteuert er.
Ich muss lächeln.Wieso kann er denn nicht einfach einen andren Namen tragen?
Und eine Frau sein.
Das würde alles so viel einfacher machen.
Das würde es möglich machen.
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Die Liebe und der Feind (boyxboy)
General FictionJeder kennt doch die Geschichte von Romeo und Julia. Die beiden Kinder verfeindeter Familien verlieben sich, kommen zusammen, dürfen es aber nicht sein und sterben dann einen durch Zufälle beeinflussten, tragischen Tod. Was aber, wenn das Drama ni...