42. Kapitel

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★Reece★

Simon hat mich zu einem Treffpunkt bestellt.

Eigentlich springe ich nicht, wenn einer von den Caves ruft, außer es ist Jaxsen, doch Simon bin ich es schuldig. Und eigentlich mag ich ihn ja ganz gern.

Trotzdem nehme ich Marco und Ben als Unterstützung mit.
Beim letzten Mal wurde ich immerhin auch in eine Falle gelockt.

Wir treffen uns wie immer bei dem Tunnel, nur dass es diesmal am helllichten Tag ist.
Trotzdem ist hier so gut wie nie jemand, weil behauptet wird, hier würde es spucken. Tut es nicht.

Das haben wir nur in die Welt gesetzt, damit wir hier immer unsere Ruhe haben, wenn wir Treffen abhalten.

Simon ist schon da, als Marco, Ben und ich kommen und steigt von seinem Motorrad.
Er ist tatsächlich alleine.

Er kommt auf mich zu und ich deute Ben und Marco stehen zu bleiben. Simon will bestimmt unter vier Augen mit mir reden.

„Hei", meint er leicht lächelnd, als ich bei ihm ankomme.
„Hallo" Ich versuche kalt zu sein, wie es sein sollte.
Simon seufzt. „Ich will dich gar nicht lange von deinen super wichtigen Dingen abhalten. Ich will dir nur sagen, dass du vorsichtig sein solltest. Jax hat mich am Sonntag Nacht uns gefragt und Tysan hat gestern rausgefunden, dass Jax mit einem Mann zusammen ist. Es ist ziemlich offensichtlich, dass ihr zwei was am Laufen habt und Ty ist auch nicht dumm. Er hasst dich ohnehin schon genug, aber wenn er 1 und 1 zusammen zählt und darauf kommt, dass du seinem keinen Bruder den Kopf verdreht hast, bist du am Arsch und das nicht im geilen, sexuellen Sinne" Er wirkt echt besorgt und so, als meine er das ernst.

Ich nicke verstehend. „Aber wieso erzählt du mir das? Wir sind keine Freunde oder so"
Das verwirrt mich etwas. Wir haben uns nicht wirklich im Guten getrennt und trotzdem hält er zu mir.

Simon lächelt leicht und zuckt mit den Schultern. „Ich hab keine Ahnung, Reece. Ich glaub einfach, ich bin es leid, keine eigene Entscheidungen treffen zu dürfen. Du weißt, dass du mein erster warst damals und ich weiß, dass ich deiner war. Für mich war das der Anfang von einem eigenen Denken und Handeln, unabhängig von den Caves. Ich fühle mich dir gegenüber einfach verpflichtet, weil ich mich jetzt so viel freier fühle. Und ich mag dich." Er letzten Satz murmelt er eher in sich hinein.

Ich muss seufzten.
Ich wusste ja, dass er was für mich übrig hat, aber bisher hat mich das nie so interessieret wie jetzt.

„Danke Simon. Ich weiß es echt zu schätzen, dass dir vertrauen kann, obwohl du zu den Caves gehörst."
Er lächelt leicht, doch es blitzt ein Funken Enttäuschung in seinen Augen auf, weil ich nicht auf die andere Sache eingehe.
Ich würde ja, aber er weiß doch schon, dass ich mit Jax zusammen bin.

„Sorry, dass ich mich an Jax rangemacht habe. Ich wusste nicht, dass ihr was am Laufen habt", meint er dann etwas verlegen.
Ich muss leicht lachen den lege ihm die Hand auf die Schulter. „Schon gut, Simi. Ich kann dem Süßen ja auch nicht widerstehen"
Simon lächelt leicht.

Es wirkt alles so friedlich, doch das ändert sich, als mein Name durch den Tunnel hallt. „Reece!"
Ich sehe nach hinten und erkenne Tysan, der auf uns zukommt.
Er sieht echt angepisst aus.

Simon starrt ihn aus großen Augen an. „Fuck, die Warnung kam wohl etwas zu spät"
Er hält mir seine Motorradschlüssel hin. „Hau schnell ab"
Aber ich drücke ihm ihn zurück in die Hand. „Ich laufe nicht weg."
Simon seufzt, doch er weiß, dass es keinen Sinn hat zu versuchen, mich zu überreden.

Ich bleibe stehen, bis Tysan direkt vor mir steht und Marco und Ben hinter mir.

Tysans bohrt seinen Finger in meine Brust. Er sieht verdammt wütend aus. „Lass die Finger von meinem Bruder, Masters", droht er.
Ich lache. „Sonst was? Er ist volljährig und kann selbst entscheiden, mit dem wer sich abgibt und mit wem nicht."
Tysan schnaubt. „Du willst ihn doch nur ausnutzen"

Ich schüttele den Kopf. „Ich liebe ihn. Aber ich verstehe nicht ganz, wieso ich dir hier Rechenschaft abgeben muss. Du warst noch nie sonderlich gut zu ihm, nicht so wie ich. Bei mir ging es ihm bisher immer gut, aber ihr, deine ganze Familie, behandelt ihn wie scheiße. Er hat es nicht verdient ein Cave zu sein."

Und dann kommt mir eine Idee.

„Ich will, dass er zu meiner Familie gehört. Ich mache ihm zu einem Masters", beschließe ich.
Ich weiß, dass das verdammt schwer werden wird, aber das ist mir egal. Mein Dad soll sich trauen, mir nochmal was zu tun. Ich lege ihn einfach um, dann müssen seine Leute hinter mir stehen.
Und wenn Jax an meiner Seite ist, dann gehört uns zusammen die Stadt. Das nenne ich mal einen Plan.

Doch die Umsetzung wird schwierig, als Tysan mir eine Knarre an die Stirn drückt.

„Tysan, überleg dir, was du das tust, er meint es doch nur gut" Simon hebt beschwichtigend die Hände.
Tysan schüttelt den Kopf. „Ich hab genug von seiner scheiß Fresse. Zuerst verdreht er dir den Kopf und dann Jax. Und jetzt will er euch beide auf seiner Seite haben. Das lasse ich nicht zu"
„Ty", Simon legt die Hände an Tysans Führhand und will die Waffe runterdrücken, aber Tysan schlägt ihm mit dem Ellbogen ins Gesicht, nur um die Waffe wieder auf ihr Ziel alias mich zu richten.

„Hör auf, Simon. Ich weiß, dass du dich jederzeit für ihn entscheiden würdest. Und das ist einer der Gründe, weshalb ich ihn tot sehen will" Wutentbrannt sieht Tysan mir in die Augen, während Simon sich ungläubig die blutende Lippe hält.

„Was zur Hölle ist dein Problem?!", schreit Simon dann aufgebracht.
Wow, ich hab ihn noch nie so angepisst erlebt.

Tysan sieht so aus, als wolle er jeden Moment abdrücken. „Mein Problem ist, dass du ihn liebst und nicht mich!", schreit Tysan zurück.

Und dann ist es ruhig.

Die Liebe und der Feind (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt