35. Kapitel

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★Reece★


Der Tag war echt wunderschön.
Jax und ich sind ein bisschen im See geschwommen, haben Wasserschläuchen veranstaltet, aber auch viel rumgemacht.
Ich liebe es ja echt mit ihm zu reden und zu philosophieren, aber ihn zu küssen liebe ich noch mehr.

Danach ist er nochmal duschen gegangen und ich habe uns was zu essen gemacht.
Während er sich angezogen hat, habe ich mir das Seewasser auch abgewaschen und wir haben dann zusammen gegessen.

Danach sind wir wieder raus und haben sowas sie eine Entdeckungsreise durch den Wald gemacht.
Er hat sich in den Kopf gesetzt, dass ich hier eine kleine Stadt bauen soll und wir sie dann Cavsters-Town nennen.
Ich verstehe immer noch nicht, wieso sein Name in der Stadt mit drin ist, wenn ich sie bauen soll. Aber süß ist die Idee ja schon.

Jetzt gerade liegen wir auf dem Baumbalkon, er den Kopf auf meiner Schulter, während ich an seinen Haaren herumspiele, wir in den Himmel sehen und versuchen Formen in den Wolken zu erkennen.
Aber selbst als Künstler fällt mir das schwer.
Da hat mein Schatz schon mehr Fantasie als ich und erkennet in jeder Wolke irgendein Tier oder ein Zeichen...

Irgendwann hat er aber endlich genug vom Himmel und dreht sich, sodass er halb auf mir liegt und mich ansieht.
Ich schiebe ihm einen Arm unter den Kopf, um besser in sein hübsches Gesicht blicken zu können.

Wir sehen uns einfach nur stumm an, bis ich mit dem Daumen über seine Unterlippe streiche.
„Du hast da was", murmle ich.
Er sieht mich fragend an. „Was denn?"
Ich ziehe seinen Kopf zu mir, küsse ihn und antworte: „Meine Lippen"
Er küsst mich, muss aber lachen, weshalb ich damit dann ziemlich unzufrieden bin. Das hat er schon mal besser gemacht.

„Manchmal bist du echt zu süß für diese Welt", lacht er.
Ich sehe ihm grinsend dabei zu. „Ich bin immer süß, ok?"
Er nickt. „Natürlich, mein Schatz" und küsst mich diesmal richtig.

Danach legt er sich wieder hin, und kuschelt sich an mich, was ich sehr begrüße.
Ich liebe ihn so sehr. Am liebsten würde ich es ihm jedem Moment ins Gesicht schreien, doch ich glaube, das könnte ihn abschrecken, weshalb ich es bleiben lasse.

Ich küsse seinen Haarschopf und streichele seinen Arm entlang, genieße es, seine Muskeln unter meinen Fingern zu spüren.
Er zeichnet kleine Kreise auf meine Brust.
Ich seufze.

Noch nie hab ich es so genossen, mit jemandem zu kuscheln. Ich war eigentlich nie der Typ dafür. Wenn ich einem Mann nahe gekommen bin, dann war das eher so ein schnell flicken und dann abhauen, aber bei Jax ist es anders.
Ihn könnte ich niemals ausnutzen.

Trotzdem habe ich nichts dagegen, dass er gerade über meinen Nippel streicht und dann immer wieder darüber fährt. Der will mich doch provozieren oder?

„Jax", knurre ich, als mein Nippel hart wird. Und nicht nur der.
Unschuldig sieht er zu mir hoch. „Was denn?", will er wissen, doch das Grinsen auf seinen Lippen verrät ihn.
„Hör auf mich scharf zu machen"
„Ach mach ich das?", fragt er total ahnungslos.

Manchmal will ich ihm echt ins Gesicht schlagen, aber gleichzeitig will ich ihn einfach nur küssen.

„Tu nicht so unschuldig!", beschwere ich mich.
Er mag vielleicht Jungfrau sein, aber wir wissen beide, dass er ganz genau weiß, was er da tut.
„Ich bin unschuldig", betont er, doch kurz darf muss er lachen. „Okay, tut mir leid, aber ich mag es einfach zu testen, wie du auf mich reagierst" Er küsst mich sanft.
Ich kann ihm gar nicht böse sein, obwohl es schon echt fies ist, dass er mich horny macht, ohne die Absicht mich dann auch zu befriedigen.

„Lass uns zusammen durchbrennen", murmelt Jax an meine Lippen.
Ich lache nur und küsse ihn.
Er bewegt sich nach oben, ich folge ihm ohne die Lippen von seinen zu lösen, solange bis er mich wegdrückt. „Ich meine es ernst, Reece. Lass uns abhauen. Irgendwo hin, wo uns keiner kennt, und zusammen ein neues Leben aufbauen. Ich habe nichts, das mich hier hält, außer dir. Ich will schon so lange weg, aber hab mich nie getraut. Doch mit dir hätte ich alles, was ich brauche und..."

Bevor er weiter reden kann, setze ich mich hin, um ihn eindringlich anzusehen. „Ich kann hier nicht weg, Jax."
Er verstummt sofort und sieht enttäuscht aus.

„Ich hab eine Verantwortung zu tragen.", erkläre ich ihm. „Bei dir ist das was anderes. Tysan wird sich um alles kümmern, wenn du weg bist, wird es deine Familie kaum kümmern, aber..."
Ich will weitereden, doch an Jax geschocktem Gesichtsausdruck erkenne ich, was ich da gerade gesagt habe.

„Warte halt nein, so war das nicht gemeint... Ich meine halt wegen den Geschäften. Tysan erbt doch bei euch sowieso alles und kümmert sich fast alleine um die Geschäfte. Aber meine Eltern haben nur mich"
„...Dann soll halt Ben alles erben, er ist doch auch mit dir verwandt" Jax verschränkt beleidigt die Arme vor der Brust.
Ich seufzte. „Aber er ist nicht der Sohn meines Vaters. Und mal ganz abgesehen davon, dass es viel zu auffällig wäre, wenn wir zusammen verschwinden, denkst du denn, wir würden weit kommen? Mein Dad hat Kontakte überall im Ausland und deiner bestimmt auch. Außerdem..." Ich muss seinem Blick ausweichen, weil ich weiß es wird ihm nicht gefallen, was ich jetzt sage. „Außerdem mag ich mein Leben in der Organisation. Ich hab da eine Aufgabe und was, worin ich gut bin. Ich kann nichts anderes, mein Abschluss zählt nichts. Ich kann mir nirgends ein neues Leben aufbauen, ich hab gar keine Grundlage dazu" Seufzend fahre ich mir durch die Haare.

Ich finde die Vorstellung eines Lebens mit Jax in Zweisamkeit auch wunderschön, aber ich weiß, dass es nicht funktionieren würde. Ich wäre unglücklich, wenn ich Dinge tun müsste, die ich nicht kann, damit wir unseren Unterhalt verdienen können.

Es ist eine Weile still, ich befürchte Jax durch meine Ehrlichkeit verloren zu haben. Aber lieber so, als ihn durch eine Lüge zu behalten und dann wäre nichts mehr echt.

Ich spüre eine Hand an meinem Kinn, mein Gesicht wird nach links gedreht und ich sehe Jax an.
Er sieht zwar enttäuscht aus, aber ich erkenne in seinem Blick, dass er versteht, dass ich Recht habe. „Ist okay. War ja nur ein spontaner Gedanke. Und du hast Recht. Das hätte keinen Sinn." Er küsst mich sanft, aber es wirkt auch verzweifelter als sonst, so als sagt er diese Worte nur, um mich zu besänftigen.
„Es tut mir leid, Jax. Ich will ja wirklich, aber..."
Er unterbricht mich. „Ist echt okay. Ich versteh das"

Seufzend ziehe ich ihn wieder zu mir und küsse ihn.
Ich hab es echt nicht so gemeint, als würde ihn niemand vermissen, wenn er nicht mehr da wäre, denn ich würde vor Sehnsucht sterben, aber es nun mal ein Faktum, dass er als zweitgeborener Sohn in seiner Familie quasi Überflüssig ist, vor allem, weil er ja ohne hin nichts mit dem Geschäft zu tun hat.

Ich meine, sie wollen ihn quasi an den Staatsanwalt verkaufen, nur um einen Vorteil daraus zu ziehen.
Das würden sie nicht tun, wenn sie ihn lieben würden.

Doch Jax hat es verdient geliebt zu werden.
Das ist der einzige Grund, weshalb ich mir seinen Vorschlag noch mal durch den Kopf gehen lasse.

Die Liebe und der Feind (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt