30. Kapitel

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Jax

Als es auf dem Balkon zu kalt wird, gehen wir runter in das Haus und Reece schaltet mobile Heizkörper an, die er dann neben das Bett stellt.
Wir kümmern uns um unsere abendliche Routine, ehe wir uns umziehen und ins Bett legen.

Wenn ich ehrlich bin, bin ich etwas aufgeregt.
Das wird die erste Nacht sein, in der wir zusammen schlafen.
Aber ich weiß, dass er seine Finger bei sich behalten wird, obwohl ich manchmal das Verlangen in seinem Blick sehe.
Das schmeichelt mir ja auch und so, aber... ich weiß nicht.Ich
Ich bin noch nicht bereit dazu.

Wir kuscheln uns in das vorgewärmte Bett, denn obwohl mir kalt ist, muss ich oberkörperfrei schlafen.
Warum? Ich bin so ein Typ, egal wie kalt es nachts ist, ich schwitze mir die Seele aus dem Leib, deshalb trage ich nur Boxershorts.
Reece dagegen hat zu der Boxer noch ein Shirt an.
Ich kann mir schon denken, wieso, aber ich will es nicht ansprechen und ihn dadurch in Verlegenheit bringen.

Nebeneinander liegen wir im Bett, sehen an die Decke es Holzhauses.
Ich taste nach seiner Hand und verschränke unsere Finger ineinander.

Er dreht den Kopf zu mir und ich meinen zu ihm.
Lächelnd sieht er mich an, ehe er unsere Händen an seine Lippen führt und meine küsst.
Ich mache es ihm nach.

„Willst du wirklich da drüben liegen bleiben? Es fühlt sich an, als müsste ich atlantischen Ozean überwinden, um zu dir zu kommen."
Lächelnd rutschte ich näher zu ihm, so weit, bis wir uns ein Kissen teilen und total eng beieinander liegen, obwohl das Bett noch für drei andere Leute Platz geben würde.

„Viel besser", meint Reece grinsend, während er seinen Arm unter meinen Kopf schiebt und ich meine Kopf auf seinem Bizeps bette.
Hart aber gemütlich. Und dadurch sind wir uns so unglaublich nahe.

Eigentlich solle es mir creepy vorkommen, dass wir uns so tief in die Augen starren, aber dafür genieße ich es zu sehr.
Außerdem kann ich seinen Duft zu viel besser einatmen.
Ich liebe es, dass seine Haare nach Kokos riechen und er nicht mehr nach Rauch stinkt, weil er nur noch selten ein paar Mal zieht.

Ich greife nach einer Haarsträhne von ihm und rieche daran.
Er kichert und schiebt die sich wieder zurück.
Grinsend sehe ich ihn an. „Ich mag deinen Geruch"
„Ich mag alles an dir"

Auf seine Worte hin küsse ich ihn, bis er murmelt: „Aber am meisten deine Lippen" Wie als Bestätigung küsst er mich intensiver und schiebt seinen Körper auf meinen.

Es fühlt sich gut an, dass er auf mir liegt, dass unsere Muskeln sich aneinander schmiegen und sich auf unsere unteren Regionen zärtlich berühren.
Er küsst sich langsam zu meinem Mundwinkel und von da an über mein Kiefer zu meinem Ohr und dann zu meinem Hals, den er mit seinen Lippen streichelt und küsst.

Seufzend streiche ich ihm durch die Haare, keuche auf, als er in die dünne Haut beißt und darüber leckt.
Anschließend zieht er sie mit seinen Lippen ein und wiederholt den Vorrang ein paar Mal, während ich bemerkte, dass es unten langsam härter wird.
Bei ihm und bei mir.

Während ich so daliege und ihm durch die Haare und über den Rücken fahre, widmet er sich der anderen Seite meines Halses und ich kann nicht anders, als meine Hüfe leicht nach oben zu drücken.
Es ist ein neues Gefühl für mich, den Penis eines anderen Mannes zu spüren, doch es macht mich unglaublich an und das obwohl uns noch Stoffschichten voneinander trennen.

Um das zu ändern, fahre ich mit den Händen seinen Oberkörper entlang nach unten, bekomme jeden seiner Muskeln zu spüren, ehe ich die Händen unter sein Shirt schieben kann.
Ich bleibe dort unten und fahre mit den Daumen seine V-Linie nach unten, bis der Bund seiner Boxer im Weg ist und ich den anderen Weg gehe.

Während ich seine Bauchmuskeln nachfahre, schiebe ich gleichzeitig sein Shirt nach oben und streiche ihm immer wieder über den harten Bauch.
Sein Körper ist der eines Gottes!
Ich will ihm das Shirt über den Kopf ziehen, aber er lässt es nicht zu. Im Gegenteil. Er lässt leicht von mir ab und zieht es wieder runter.

„Du willst das nicht sehen", flüstert er mir zu.
Sein Blick zeigt Scham, Abscheu vor sich selbst.
Aber ich kann das nicht nachvollziehen. Er ist wunderschön und ich liebe ihn. Es gibt nichts, das er vor mir verstecken müsste.

Um ihm das verständlich zu machen, drücke ich ihn von mir runter in die Matratze und nehme die Position ein, die er eben bei mir hatte.
Zuerst liebkose ich seine Lippen mit meinen, aber dann seinen Hals, während ich vorsichtig mit meinem Stamm an seinem entlangfahre.

Er atmet etwas schneller und gibt hin und wieder zufriedene Töne von sich.
Ich lasse von seinem Hals ab, bewege den Kopf nach unten und schiebe sein Shirt leicht hoch. Nur so viel, dass ich seinen Unterbauch küssen kann.
Ich kann es auch nicht lassen, mit der Zunge in seinen Bauchnabel zu fahren und fühle mich bestätigt, als er kurz stöhnen muss und sich leicht unter mit windet.

Zufrieden setze ich die Reise nach oben fort.
Je weiter ich nach oben komme, an desto mehr Stellen gerate ich, an der seine Haut sich anders anfühlt, doch bis zu seiner Brust lässt er es zu, dass ich diese Stellen mit besonders viel Liebe verwöhne.
Dort aber angekommen, drückt er meinen Körper leicht weg.

„Jax." Er spricht meinen Namen eindringlich aus, obwohl ich ihm anmerke, dass er bis eben total geil war.
Doch jetzt sehe ich eine Bitte ein seinem Blick nicht weiter zu gehen.

„Ich hab sie eh schon gesehen", versuche ich ihn zu beruhigen. Ich will nicht, dass er noch etwas vor mir versteckt.
Reece schüttelt den Kopf. „Ich will nicht, dass du siehst, wie hässlich ich bin", murmelt er, meinem Blick ausweichend.

Aber ich lasse das nicht zu, indem ich mich wieder komplett auf ihn lege und meine Hand so an seine Wange drücke, dass er mich ansehen muss. „Es gibt nichts, das dich entstellen könnte, hörst du, Reece? Nichts. Vor allem nicht für mich"
Eindringlich sehe ich ihn an.

Er muss mir einfach glauben. Ich will nicht, dass er denkt, es gäbe auch nur einen Teil von ihm, den ich nicht lieben könnte. Selbst wenn es Narben sind.

Reece schiebt mich von sich runter.
Mich plagt das schlechte Gewissen, doch das nur solange, bis er sich aufrichtet, sich das Shirt auszieht und mir somit den Blick auf seine Brust gewährt.

Wir haben nur dämmerndes Licht, weil es mitten in der Nacht ist und Reece hier keine Lampen angebracht hat, doch ich erkenne genau die langen Narben, die sich über seien Brust ziehen, sowie die Runden, die etwas anderem aussehen.

Ich sehe in seine Augen hoch, erkenne, wie er betrübt auf die Bettdecke sieht und auf eine Reaktion wartet. Naja, eher fürchtet er sich davor.

„Erzählst du mir, woher du die hast?", bitte ich ihn.
Es ist ein wichtiger Teil seiner Vergangenheit, das spüre ich. Ein Teil, der ihn maßgeblich geformt und geprägt hat, sodass er zu dem Menschen werden konnte, der jetzt vor mir sitzt.

Die Frage ist nur, ob er auch bereit ist, darüber zu reden, denn ich denke nicht, dass er das bisher jemals getan hat.

Die Liebe und der Feind (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt