★Jax★
Grummelnd fahre ich über meine Matratze, aber die Seite ist leer.
Ich drehe mich verschlafen um, aber auch hier ist Reece nicht.Während ich mich aufrichte, durchsuche ich mit den Augen mein Zimmer.
Er ist weg.
Sofort, als ich das feststelle, durchfährt meinen gesamten Körper ein schmerzhafter Stich.
Er ist weg.
Er ist weg.
Er ist weg.
Und mit ihm die Hoffnung, dass alles noch irgendwie gut werden könnte.Ich sehe mich um, erkenne seine Klamotten noch auf dem Boden und richte mich auf.
Zuerst mal muss ich duschen. Vielleicht sieht die Welt danach etwas besser aus.
In Gedanken gehe ich die Ereignisse der letzten Nacht durch.
Vielleicht habe ich das alles ja nur geträumt.
Aber was machen dann seien Sachen auf dem Boden? Oh Mann.
Wieso wird meine Hoffnung immer enttäuscht?
Wieso ist er gegangen, ohne sich zu verabschieden?Wenn ich ihn das nächste Mal sehe, schlage ich ihm dafür in die Fresse, davon kann er ausgehen. So ein Arschloch.
Aber ich denke, er hat gewusst, dass ich ihn nicht hätte gehen lassen.
Nach meiner Dusche gehe ich wieder zurück in mein Zimmer, ziehe mir frische Boxer an.
Kurz überlege ich in Reece' Klamotten zu schlüpfen, verwerfe den Gedanken dann aber wieder, als ich sehe, dass Blut daran festgetrocknet ist.
Scheiß Blut.
Scheiß Tysan.
Scheiß Leben.Ich weiß genau, dass Tysan das alles mal wieder angezettelt hat.
Ich kenne doch das Temperament von meinem Bruder und in Kombination mit seinem Hass auf Reece, kann das nur so enden, wie es das gerade tut. In Mord und Totschlag.Aber das ist nichts im Vergleich zu dem, was gerade mit meinem Herz passiert.
Ganz ehrlich, ich wäre lieber tot, als für immer von Reece getrennt sein zu müssen.Ich werfe gerade Reece' Sachen in meinem Wäschekorb, als es an meine Tür klopft.
Ich habe ja zu gesperrt, deshalb muss ich dorthin, um aufzumachen.Amanda steht davor. „Du musst zur Schule", meint sie.
Ist das jetzt ihr scheiß Ernst? Es kann sein, dass mein Freund meinen Bruder erschlagen hat und ich soll zur Schule?
Ist das nicht die beste Ausrede, die man haben kann, um nicht zu gehen?Sie bemerkt wohl meinen Blick, während die meine Schulsachen zusammen packt. „Du machst bald deinen Abschluss. Oder willst du dein Leben wegwerfen, nur weil es grade nicht so gut läuft?"
Empört sehe ich sie an. „Weil es nicht so gut läuft?!", kreische ich schon fast hysterisch. Was zur Hölle meint sie denn mit nicht so gut? Es läuft beschissen!
„Mein Leben ist im Arsch, Amanda. Mein Bruder stirbt vielleicht, ich soll so eine doofe Tussi heiraten, muss vielleicht das Erbe hier übernehmen und meine große Liebe hat mich verlassen, ohne sich von mir zu verabschieden und befindet sich auf der Flucht vor der Polizei und meiner Familie, außerdem..." Ich will mich weiter beschweren, doch Amanda hält inne und sieht mich an. „Reece war hier?"
Für einen Moment überlege ich es zu verleugnen, aber er ist ja jetzt eh schon weg. „Ja, er war hier." Niederschlagen nicke ich und sehe zu Boden.
Es ist kurz still, ehe Amanda mich zu meinem Schreibtisch schiebt und mir meinen Rucksack in die Hand drückt.
„Pack deine Sachen ein"In der Zeit nimmt sie meine Wäsche und bringt sie raus.
Sie redet eigentlich nie in diesem Ton mit mir, aber ich habe es wohl verdient.Ich gehe zu meinem Schreibtisch und will die Sachen in meinen Rucksack werfen, aber halte inne, als ich ein bezeichnetes Blatt Papier darauf entdecke.
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Die Liebe und der Feind (boyxboy)
General FictionJeder kennt doch die Geschichte von Romeo und Julia. Die beiden Kinder verfeindeter Familien verlieben sich, kommen zusammen, dürfen es aber nicht sein und sterben dann einen durch Zufälle beeinflussten, tragischen Tod. Was aber, wenn das Drama ni...