★Reece★
„Aber..." Simon ist geschockt.
Alle sind geschockt.
Seit wann steht Tysan bitteschön auf Männer?!
Er lacht bitter. „Was aber? Tu nicht so, als hättest du das nicht schon längst bemerkt, Simon..." Er schüttelt den Kopf. „...Aber vielleicht warst du auch einfach nur zu blind oder auf Reece fixiert, um es zu checken. Aber jetzt geht es nicht mehr nur um dich. Es geht auch um Jax. Aber vor allem geht es darum, dass ich Reece endlich tot sehen will"
Er legt den Finger an den Abzug.
Simon ist einfach zu geschockt, um noch etwas zu tun und ich ehrlich gesagt ebenfalls.Als ob Tysan mich seit all den Jahren hasst, weil ich Simon ficken durfte und nicht er.
Ganz ehrlich, es wundert mich nicht, dass Simon nichts von Tysan will.
Er sieht eigentlich nicht schlecht aus, im Gegenteil. Er sieht Jax schon ähnlich, doch dieser bitterböse Charakter...„Jax wir es dir niemals verzeihen, wenn du Reece jetzt abknallst", ertönt dann Bens Stimme.
Er und Marco stehen neben mir.Tysan schüttelt den Kopf. „Dann verzeiht er mir halt nicht. Aber er wird einen neuen Typen finden und mit dem glücklich werden. Mehr will ich gar nicht." Dann schluckt er einmal heftig, ehe er mir nochmal fest in die Augen sieht.
„Mach die Augen zu", fordert er.Ich lache. „Was? Bist du nicht Mann genug, mir in die Augen zusehen, während du mich abknallst?"
Er antwortet nicht, sondern fälscht die Zähne.Ich schüttele den Kopf. „Es muss doch gar nicht so weit kommen, Tysan. Du und ich, wir sind die Zukunft der Anführer dieser Stadt. Wir müssen uns nicht hassen. Jax sollte ein Grund sein, weshalb wir Frieden schließen und versuchen sollten zusammen klarzukommen..."
Ich will ihn überzeugen und zwar nicht um meinetwillen, sondern Jaxsens. Weil ich weiß, er hält es nicht aus, wenn ich jetzt verrecke. Weil ich es nicht aushalten würde, müsste ich ohne ihn leben.
Aber Tysan ist es egal. „Ich will den Namen meines Bruder nicht aus deinem Mund hören", zischt er.
„Und jetzt schließ verdammt nochmal die Augen"Ich erkenne die Entschlossenheit in seinem Blick, weiß, dass er auch abdrücken wird, wenn ich die Augen nicht schließe.
Also starre ich ihn an, während er sich weiter anspannt.Im selben Moment stelle ich mir einfach vor, Jax würde vor mir stehen und mich anlächeln, um es irgendwie erträglicher zu machen, entschuldige mich in Gedanken bei ihm, weil ich ihn alleine lassen muss.
Millisekunden, bevor Tysan dann abdrückt, schiebt Marco mich zur Seite und steht selbst vor dem Lauf.
Und die Kugel trifft ihn.Der laute Knall ertönt schon, bevor Marco einfach umkippt und das Blut aus seinem Hals fließt und sich in Sekunden schnelle um ihn herum verteilt.
Es ist zwar nur ein Streifschuss, aber an einer solch gefährlichen Stelle, dass sich der Boden um ihn herum sofort mit seinem Blut fährt.
Ben, der mich aufgegangen hat, reagiert vor mir, indem er sich zu Marco kniet, sich sein Shirt auszieht und es an Marcos Hals presst.„Ruft einen Krankenwagen, sofort!", schreit er uns panisch an.
Während Ben sich um Marco kümmert und Simon einen Krankenwagen ruft, sehe ich Tysan an.Den Typen, er dafür gesorgt hat, dass mein bester Freund gerade am Verbluten ist.
Mein Körper fühlt sich an, als würde ich unter Flammen stehen.
Mit einem wütenden Schrei stürme ich auf ihn, reiße ihm die Kanone aus den Händen und schmeiße sie weit weg.Tysan ist zu geschockt, um zu reagieren, als ich auf ihn einschlage, solange bis er zu Boden fällt.
Aber obwohl er liegt und sich nicht bewegt, packe ich ihn am Haar und donnere seinen Kopf immer wieder auf den harten Asphalt, solange, bis er ungefähr so stark blutet wie Marco.Auge um Auge, Zahn um Zahn und Blut für Blut.
So lautet die Regel.In der Ferne höre ich Sirenen.
„Reece, hau ab!", schreit Ben mir zu. „Diesmal lassen sie dich nicht frei. Ich kümmre mich um Marco, aber bring dich in Sicherheit" Ben kämpft darum, einen klaren Kopf zu behalten, doch seine Stimme zittert leicht und somit verdächtig.
Ein Blick zu Marco verrät mir, dass er das Bewusstsein verloren hat.
Ben presst sein vollgeblutetes Shirt an Marcos Hals.Ich weiß nicht, ob er noch lebt, jedenfalls blutet er noch, genau wie Tysan.
Und ich weiß, dass ich diesmal nicht glimpflich davon kommen werde.Simon wirft mir seinen Motorradschlüssel zu, sieht mich aber noch kalt an. „Wenn Tysan draufgeht, werde ich dich umbringen", droht er, während er sich über seinen Freund beugt.
"Ich weiß. Wenn Marco drauf geht, werde ich alle von euch umbringen" Mit diesen Worte fahre ich weg, weiß nicht wirklich wohin, bis ich auf dem Balkon vor seinem Zimmer stehe.
Ich lehne mich sitzend an die Wand auf den Boden und vergrabe die Finger in den Haaren.
Es war die dümmste Idee überhaupt hierher zu kommen.Aber wer würde mich schon im Zimmer des Bruders des Typen suchen, den ich vielleicht gerade totgeschlagen habe?
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Die Liebe und der Feind (boyxboy)
General FictionJeder kennt doch die Geschichte von Romeo und Julia. Die beiden Kinder verfeindeter Familien verlieben sich, kommen zusammen, dürfen es aber nicht sein und sterben dann einen durch Zufälle beeinflussten, tragischen Tod. Was aber, wenn das Drama ni...