26. Kapitel

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Jax


Glücklich sitze ich neben Reece.
Kurz habe ich mir überlegt, ob ich sofort wieder nachhause fahren soll, als er meine Frage nicht beantworten konnte, doch seine quasi Liebeserklärung hat mich davon abgehalten.
Ich habe mir das Ziel gesetzt dafür zu sorgen, dass sich diese fünf Worte, auf die drei entscheidenden reduzieren.

Wir fahren noch etwa eine Stunde, ehe Reece endlich von der Autobahn runter fährt, doch auch hier ist keine Stadt in Sicht.
Er fährt durch eine Wald, solange, bis er an einem See hält.
Ich hoffe für ihn, er will nicht hier mit mir campen.

Grinsend sieht er zu mir, küsst meinen Handrücken und lässt mich dann los, um auszusteigen.
Ich tue es ebenfalls, sehe mich um.
Wir sind hier an einem relativ großen See, umgeben von einem Wald. Doch glücklicherweise erkenne ich auch ein kleines Holzhaus zwischen den Bäumen.

Reece holt unsere Taschen aus dem Auto und ruft dann nach mir. „Komm schon, ich will dir zuerst das Haus zeigen!"
Ich gehe schnell zu ihm und laufe neben ihm her zu dem Holzhaus.
Dort angekommen, nimmt er beide Taschen in eine Hand, pult in der Hosentasche nach seinem Schlüssel und sperrt dann das Haus auf.

Er ist heue wohl richtig Gentlemanlike, denn er lässt mich zuerst eintreten.

Das Haus ist größer, als es von draußen aussieht.
Staunend betrachte ich das untere Stockwerk. Hier gibt es eine große Küche, ein Wohnzimmer, eine Abstellkammer und ein Bad.
Aber es führt noch eine Treppe nach oben.

Ich will mich gerade auf den Weg nach oben machen, als sich Arme von hinten um meinen Bauch schlingen.
Reece drückt seine Lippen an meinen Hals.
Ich muss leicht lächeln.

„Wem gehört das Haus?" Ich bin mir ziemlich sicher, dass er hier mal eingebrochen ist und sich dann ein Schlüssel hat nachmachen lassen.
Doch seine Antwort überrascht mich. „Mir. Ich hab dieses Stück von dem Wald gekauft und dann das Haus hierhin gebaut. Das hat zwar 5 Jahre gebraucht, aber jetzt finde ich es okay"
Erstaunt drehe ich mich aus seinen Armen, um ihn anzusehen. „Okay? Es ist der Wahnsinn!"

Er lacht auf meine Begeisterung hin und küsst meine Wange. „Du hast noch gar nicht alles gesehen"

Sanft schiebt er mich zur Treppe, die wir dann gemeinsam hoch gehen.
Der gesamte obere Stock besteht aus einem riesigen Schlafzimmer, das gemütlich eingerichtet ist. Dass hier alles aus Holz besteht, finde ich ziemlich schön und irgendwie auch romantisch.

Reece nimmt meine Hand und zieht mich in eine Richtung. Er öffnet eine Tür und geht auf einen Balkon.
Dann weiß ich, was mit er mit „Du hast noch gar nicht alles gesehen" gemeint hat, denn von dem Balkon aus geht eine Treppe, an einem Baum entlang nach oben ab. Ich

„Ist das auch stabil?", frage ich Reece etwas misstrauisch.
Es sieht zwar echt schön aus, und ich bin auch neugierig, was mich denn da oben erwartet, aber Lust zu sterben, weil ich von einem Baum falle, habe ich nicht.

Er lacht. „Ja, ist es. Ich bin die Treppe schon gefühlte tausend Mal hoch und runter, mach dir keine Sorgen. Ich denke aber trotzdem wir sollen sie nicht zu zweit gehen. Also Ladys First"
Ich halte ihm meinen Mittelfinger vor die Nase und schubse ihn dann zu den Treppen. „Alter vor Schönheit"
Er lacht. „Naja zumindest hast du damit recht"
Er geht die Treppen hoch und ich folge ihm in kleinen Abstand.

Diese Treppe geht bestimmt 20 Meter hoch, bis wir kurz vor der Baumkrone auf ein Plateau aus Holz stoßen, das so aufgebaut ist wie eine Dachterrasse.

Reece erwartet mich lächelnd und mustert meine Reaktion.
Ich kann mich nur beeindruckt umsehen. Nicht nur, dass er das gebaut hat, sondern, dass ich man von hier aus einen Blick über den gesamten Wald hat und den See von oben betrachten kann. Von hier scheint alles so klein und bedeutungslos. Nur Reece und ich sind wichtig.

„Gefällt es dir?", fragt er unsicher.
„Spinnst du? Das ist unglaublich. Ich wusste gar nicht, dass sowas kannst"
Er lächelt, als er die Arme auf meinen Schultern ablegt. „Hab ich auch nicht gewusst, bis es fertig war. Ich wollte damals einen Rückzugsort. Ich hab was von dem Geld meines Vaters abgezweigt und den Ort hier gekauft. Er hats nicht mal gemerkt, weil er so viel hat. Jedenfalls hab ich das dann hier hin gebaut, um was zu haben, das mir gehört. Keiner weiß, dass es diesen Ort gibt, hier kann uns keiner finden. Hier sind wir in unserer eigenen Welt, alles andere ist unwichtig"
Er stupst mit der Nase an meine. Ich liebe es, wenn er das macht.

Lächelnd sehe ich ihm in die blauen Augen. „Das ist wunderschön, Reece. Danke, dass du das mit mir teilst"
Er lächelt ebenfalls. „Ich würde alles mit dir teilen. Du trägst immerhin einen Teil von mir bei dir."
Auf meinen fragenden Blick hin küsst er mich sanft, ehe er an meine Lippen murmelt: „Mein Herz"

Die Liebe und der Feind (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt