!★Ben★!
Den gesamten Tag bin ich bei Marco im Krankenhaus.
Ich will ihn einfach nicht alleine lassen, vor allem, wenn Tysan nicht weit entfernt liegt.Es wissen alle, was passiert ist.
Ich habe es verraten, weil es das Beste für Reece war.
Aber langsam glaube ich nicht mehr daran. Sein Dad will ihn unbedingt finden, ich weiß nicht, ob um ihn zu beschützen oder zu bestrafen.
Die Polizei weiß zwar, dass er im Affekt behandelt hat, doch es ist trotzdem ein Verstoß gegen seine Bewährungsauflagen und Marco ist das neuste Ziel der Caves, weil Reece nur so ausgerastet ist, weil Tysan ihn angeschossen hat.Ich hätte mir echt besser überlegen sollen, was ich der Polizei und Richard erzähle, aber ich stand einfach unter Schock und es kam mir als die beste Lösung rüber.
Hätte es denn einen andren Weg gegeben?
Irgendetwas, das glaubwürdig gewesen wäre?
Nein, das hätte es nicht.
Ich hab getan, was ich konnte und jetzt muss ich damit klarkommen.Marco drückt seinen Kopf weiter in meine Halsbeuge und berührt die Stelle mit seinen Lippen.
Er ist im Halbschlaf. Seine Medikamente nocken ihn ganz schön aus.
Ich bin einfach nur froh, dass er überhaupt noch lebt, um mich weiterhin zu nerven.„Wieso bist du so unruhig?", murmelt Marco.
Das verstehe ich jetzt echt nicht. „Ich bewege mich doch nicht", gebe ich verwirrt zurück.
„Das meine ich ja nicht"War ja klar, dass er spürt, was mit mir los ist.
Er kennt mich einfach viel zu gut.
Manchmal finde ich es schrecklich, dass ich mich in meinen besten Freund verliebt habe.Er weiß einfach alles über mich. Es gibt Zeiten, in denen ich glaube, dass das mit uns die schlechteste Idee überhaupt ist, aber dann sehe ich ihn an, meistens lächelt er, weil er das eigentlich immer tut, und ich weiß, dass es genau das Richtige ist.
Wir, vor allem ich, haben uns lange genug dagegen gewehrt, was eigentlich schon immer zwischen uns war und unglaublichen darunter gelitten, bis wir, vor allem ich, einfach nicht mehr konnten und einen Versuch gewagt haben.
Der dauert jetzt 5 Jahre an und ich bin unglaublich glücklich.Ich hätte nicht gedacht, dass es länger als 2 Wochen hält, bin davon ausgegangen, dass er mich in der Zeit schon 50-mal betrogen hätte, aber das hat er nicht. Das hat er nie. Weil er mich liebt und ich liebe ihn, selbst, wenn er mich die meiste Zeit einfach nur nervt und anstrengt.
Doch es ist genau diese Art, die mich alten Miesepeter immer zum Lachen bringt und eigentlich bin ich ihm schon ziemlich dankbar dafür, dass er immer weiß, was ich gerade brauche, um glücklich zu sein.
Ich bin froh, dass er da nicht so kompliziert ist.Mein Schatz braucht nur gute Musik, die Möglichkeit zu tanzen und mich, dann ist er wunschlos glücklich.
Wir ergänzen uns einfach perfekt. Ich könnte so viel mehr ausführen, aber im Kern trifft es alles dieselbe Aussage: Marco und ich gehören einfach zusammen.
Vielleicht weiß er deshalb immer, wie es in mir aussieht.„Ich mache mir einfach nur zu viele Gedanken", erkläre ich ihm.
Er gibt einem genervten Laut von sich. „Das nervt mich an dir. Du denkst immer viel zu viel nach."
Ich lache leicht, während ich an seinen Haaren herumspiele. „Sei doch froh. So kannst du immer schneller sein als ich"
Er hebt den Kopf aus meiner Halsbeuge und sieht mich an. „Wäre ich es nicht, würdest du jetzt hier liegen"
„Wir würden zusammen hier liegen, egal wer von uns die Schläuche im Arm hätte", verbessere ich.
Er nickt. „Ich würde doch niemals allein lassen"Kurz darauf kuschelt er sich wieder an mich. „Außerdem sind die Betten hier echt scheiße und ich würde dich auch als Kissen verwenden, wenn du halb tot wärst"
Ich muss lachen und küsse seine Stirn. „Du würdest mich selbst in so einer Lage noch ausnutzen"
Er lacht ebenfalls, doch es klingt auch ziemlich schmerzhaft, weshalb er es dann sein lässt.Ich sehe ihn traurig an. Ich will nicht, dass er Schmerzen hat. Er hat das nicht verdient. Ihn dort liegen zu sehen, umgeben von all seinem Blut, hat mich so verdammt fertig gemacht.
Es hat mir bewusst gemacht, dass er nicht mehr nur mein bester Freund ist, für den ich was empfinde, sondern meine große Liebe. Ihn zu verlieren würde mich umbringen.Deshalb weiß ich in wenigen Stunden genau, wie Reece sich fühlt...
„Du hast mich zuerst ausgenutzt"
Ich stöhne genervt. Ich kann's nicht mehr hören. „Mann, es tut mir leid, okay? Aber hätte ich es nicht gemacht, wären wir jetzt nicht zusammen"Es könnte sein, dass ich die Gelegenheit vor ein paar Jahren genutzt habe, als er total rallig war, um zu testen, wie es sich anfühlt, wenn man eine anderen Mann berührt und ihm sehr nahe kommt.
Das hält er mir bis heute vor.
Aber gewehrt hat er sich damals auch nicht.
Er genießt es einfach, mir unter die Nase zu reiben, dass ich genauso verrückt nach ihm bin wie er nach mir.„Ach, ich hab dir schon längst verziehen, dass du über mich hergefallen bist. Du kannst ja auch nichts dafür, dass ich so heiß bin, dass sich sogar die Heteros umpole."
Warum er das sagt? Tja, eigentlich stehe ich gar nicht auf Männer.
Und obwohl Marco quasi die Definition von Mann sein sollte, liebe ich ihn.
Ich denke das ist der Grund, weshalb wir noch keinen Sex haben, obwohl er es immer wieder versucht.
Es würde mir nicht gefallen. Und ich habe auch gar nicht das Bedürfnis dazu.„Also ich finde dich nicht heiß", meine ich.
Er sieht mich empört an. „Pass auf, sonst schmeiß ich dich gleich wieder aus dem Bett."
Ich lache ihn an und streife über seine Wange. „Aber schön bist du"
Er verdreht die Augen und küsst mich leicht. „Gut gerettet, Herr Masters"
Ich erwidere den Kuss lächelnd, solange bis ich höre, wie die Tür aufgeht, Marco von mir wegschiebe und aus dem Bett aufspringe.Ich nehme etwas Abstand und lehne mich im selben Moment an die Wand, als jemand das Zimmer betritt.
Marco sieht die Person, die uns eben gestört hat, böse an.
Es ist Simon. Aber irgendetwas stimmt nicht. Er sieht so... Verheult aus.Doch es gibt sich mühe, es zu überspielen. „Hallo, Marco. Wie geht's dir?"
Marco sieht von ihm zu mir und wieder zurück. „Was ist los, Simon?", stellt er die Gegenfrage.Simon ist der einzige Cave, mit dem wir schön über Jahre ein relativ gutes Verhältnis haben, weil wir ihn immer wieder auf Partys getroffen haben und keiner von uns große Lust auf Stress hatte.
Wir haben uns halt so akzeptiert und mittlerweile könnte man uns auch als Freunde bezeichnen, würden unsere Gruppenzugehörigkeiten nicht zwischen uns stehen.
Simon fährt sich über das Gesicht. Er sieht echt verdammt fertig aus. „Ich bin meinen Job los"
„Das ist doch kein Grund zu heulen", mein Marco, einfühlsam wie er ist. Er sieht echt verwirrt aus.
Simon lacht bitter. „Das nicht. Aber der Grund, warum ich meinen Job verloren hab, schon"
„Dieser wäre?" Ich stoße mich von der Wand ab und gehe näher an das Bett von Marco heran und somit auch zu Simon.
„Ich hätte auf ihn aufpassen sollen...", meint er. „... und jetzt ist er tot"
„Tysan?", frage ich mit klopfendem Herzen.
Wenn Tysan tot ist, dann ist Reece noch gefickter als nur wegen Körperverletzung.
Simon schüttelt den Kopf. „Jax."
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Die Liebe und der Feind (boyxboy)
General FictionJeder kennt doch die Geschichte von Romeo und Julia. Die beiden Kinder verfeindeter Familien verlieben sich, kommen zusammen, dürfen es aber nicht sein und sterben dann einen durch Zufälle beeinflussten, tragischen Tod. Was aber, wenn das Drama ni...