- V E R G A N G E N H E I T -
„Lou?"
Panisch sah Emma sich um. Um sie herum standen gefühlt zweihundert Menschen, aber Louisa konnte sie nirgends entdecken. Sie drehte sich einmal um die eigene Achse.
„Lou?", rief sie noch einmal.
Es war stockdunkel, sie fror, als der Wind ihre Haut berührte. Sie spürte das altbekannte Gefühl der Angst in sich aufsteigen, spürte wie ihr Tränen in die Augen stiegen, ihre Hände begannen zu zittern. Nicht jetzt, dachte sie. Bitte nicht jetzt.
Sie hätte sich überschätzt, zu viel getrunken, die Orientierung verloren.
„Emma?", hörte sie eine Stimme direkt an ihrem Ohr, die sie nicht zuordnen konnte.
„Emma, alles in Ordnung?"Sie spürte wie zwei starke Hände sie mit sich zerrten, verwirrt versuchte sie zu erkennen was passierte, sah jedoch alles verschwommen.
„Alles ist gut, Emma, ich bring dich hier weg."
Sie versuchte sich zu entspannen, versuchte die Orientierung zurück zu erlangen. Wie spät war es? Wie viel hätte sie getrunken? Wo war Louisa?
Sie spürte wie sie runter gedrückt wurde, auf etwas Weiches. Spürte das Gefühl von Stoff an ihren nackten Armen, auf ihrer Haut. Hätte sie nicht eben noch eine Jacke angehabt?
„Lou?"
„Nicht Lou", wurde ihr geantwortet.
Oh Gott. Panik stieg in ihr auf. Wo war sie, was passierte mit ihr? Wer war bei ihr?
Sie spürte wie ihr Top über ihren Kopf gezogen wurde.
Sie riss panisch die Augen auf, konnte jedoch nichts sehen, so verschwommen wie ihre Sicht war.
Nein! Sie wollte schreien. Was passierte mit ihr?
Ihr wurde kalt, sie spürte Berührungen an ihren Beinen, dann den Stoff, der sie berührte.
Plötzlich nahm sie warme Berührungen wahr, dort wo eben noch der weiche Stoff ihrer Jeans sie umhüllt hatte.
Sie stieß einen erstickten Schrei aus.
„Shhh, alles ist gut." Die Stimme drang wie durch Watte zu ihr durch.
Etwas erdrückte ihren Schrei, etwas Warmes, feuchtes streifte ihre Lippen.
Dann hörte sie um sich herum laute Geräusche, Stimmen die schrien, hektische Bewegungen.Sie spürte Tränen über ihre Wangen laufen, versuchte sich zu orientieren, konnte aber nichts sehen.
Alles war dunkel.
Dann hüllte sie jemand in den weichen Stoff ein und presste ihren Kopf gegen etwas Hartes.
Emma hörte sich selbst schluchzen, versuchte zu realisieren, was um sie herum passierte.
„Emma, sieh mich an." Sie versuchte der Stimme zu folgen.
„Emma! Emma jetzt sieh mich an, verdammt nochmal!"
Dann spürte sie einen stechenden Schmerz auf ihrer Wange, konnte jedoch plötzlich wieder klarer sehen.
Das Erste was sie wahrnahm war der schockierte Blick in glasklaren blauen Augen.
Sie brauchte einige Sekunden, um sich zu orientieren, sah sich um und fand sich in einem abgedunkelten Schlafzimmer wieder. Neben ihr saß Nicolás, sein Arm umschlang ihren Körper, der mit einer Bettdecke zugedeckt war.
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Summer Affair
RomanceIhr Studium läuft schlecht, im Nebenjob wird sie gekündigt. Emma kann kaum das Haus verlassen, ohne eine Panikattacke zu bekommen seit ihr bester Freund Ben vor einem Jahr an Krebs gestorben ist. Die Einzige, die ihr Halt gibt ist ihre beste Freund...