D R E I U N D F Ü N F Z I G

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- G E G E N W A R T -

„Ich muss leider los...", murmelte Leandro mit einem Blick auf die Uhr.

„Ich... Janine und Carla kommen zu mir, gestern war ich... nicht in der Lage dazu, sie zu sehen und mich um alles zu kümmern..."

„Okay", seufzte Emma und stützte sich von seiner nackten Brust auf.

„Wir..." Er seufzte und stand auf. „Wir sollten wirklich sobald wie möglich über uns und die Schwangerschaft sprechen. Tut mir leid, dass ich losmuss, aber Janine wird mir den Kopf abreißen, wenn ich ihr schon wieder absage. Aber glaub mir, lieber würde ich bei dir bleiben."

Er zog sein T-Shirt über den Kopf und beugte sich vor, um ihr einen Kuss auf die Stirn zu geben.

„Leo...", begann sie und richtete sich auf.

„Wir kriegen das hin", sagte er leise und sah sie ernst an. „Ich habe das schon einmal hinbekommen, also wird es auch ein zweites Mal klappen."

Er überlegte kurz, dann sah er sie fragend an. „Uhm...", sagte er unsicher. „Willst du vielleicht mit zu mir kommen...?"

„Was?", fragte Emma überrascht.

„Na ja... du könntest... Carla kennenlernen und... vergiss es, das war eine blöde Idee..." Er seufzte.

„Nein...", antwortete Emma ruhig. „Das war keine blöde Idee... Ich würde gerne mitkommen."

Ein Lächeln umspielte seine Lippen.

„Wirklich?", fragte er erleichtert.

„Ja... nur, dann musst du kurz warten. Ich muss duschen und mir was Vernünftiges anziehen", sagte sie und stand auf.

Leandro nickte und setzte sich wieder auf die Couch.

„Ich warte hier", sagte er.

Nur in ihrer Unterwäsche bekleidet, tapste sie vom Wohnzimmer ins Bad und stieg dann unter die Dusche.

Seufzend lehnte sie sich gegen die Wand und schloss die Augen, als das warme Wasser auf ihren Körper prasselte.

Wie waren sie von dem Moment, als Leandro ihre Wohnung fluchtartig verlassen hatte so schnell hierhergekommen, fragte sie sich. Er war bei ihr, er fragte sie, ob sie mit zu ihm kommen wollte und er sagte ihr, dass er sie liebte. Und gleich würde sie das Mädchen kennen lernen, dass vielleicht seine Tochter und damit auch die Halbschwester ihres Kindes sein könnte.

Es schien zu schön zu sein, um wahr zu sein.

Sie wusch ihre Haare und ihren Körper und schlang sich ein Handtuch um, als sie aus der Dusche stieg.

Als sie ihr Schlafzimmer betrat, hörte sie wie Leandro aus dem Wohnzimmer kam.

„Kann ich reinkommen?", fragte er vor der angelehnten Türe.

„Klar", antwortete sie, während sie sich ein Kleid aus ihren Schrank nahm.

Sie ließ das Handtuch zu Boden rutschen und streifte sich eilig ihre Unterwäsche über, ehe sie sich zu ihm umdrehte.

Leandro stand im Türrahmen und lächelte verträumt.

„Du bist wunderschön, weißt du das?", sagte er und Emma sah verlegen zu Boden.

Er trat auf sie zu und sah sie fragend an, bis sie kaum merklich nickte. Langsam und vorsichtig küsste er ihre Lippen und ließ seine Hände an ihren Bauch gleiten.

„Ich kann nicht glauben, dass da unser Kind drin sein soll...", flüsterte er leise. „Es ist so unwirklich..."

„Ja...", antwortete Emma. „Mir geht es genauso... Und glaub mir, ich spüre, dass es da drin ist... Mir ist ständig übel. Und irgendwie tut alles weh und..."

Summer AffairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt