S I E B E N U N D V I E R Z I G

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- G E G E N W A R T -
enthält sexuelle Szenen

Er berührte sie anders. Das fiel ihr als Erstes auf. Die Berührungen waren zaghaft, vorsichtig und beinahe ängstlich, als er sich gegen sie drängte. Er spürte, dass sie schwächer war, doch dennoch drängte er sich gegen sie, fuhr mit der Zunge über ihre Lippen und wartete, dass sie ihn Zugang verschaffte.

Sie wusste, dass es falsch war mit ihm zu schlafen, doch alles in ihr sehnte sich nach ihm, nach seinen Berührungen und den Gefühlen, die er in ihr auslöste.

Sie drängte sich ihm entgegen, kraftvoller, als sie vermutet hatte und zog ihn mit sich, bis er über ihr lag.

Seine Lippen strichen sanft über ihre, wanderten zu ihrem Hals und sein fester Griff ließ sie nicht entkommen.

Sie fühlte sich wie in einem Rausch, konnte ihre Umgebung nicht mehr wahrnehmen und konzentrierte sich nur noch auf ihn.

Seine Hände fuhren drängend über ihre Haut, sie spürte seine Erregung in jedem Atemzug.

Er streifte ihr Top und ihren BH ab, ehe sie realisieren konnte, was geschah und umschloss ihre Brüste mit seinen Händen und seinen Lippen. Emma stöhnte auf, ihre Fingernägel gruben sich in seinen Rücken.

„Gott, habe ich das vermisst...", hauchte er an ihrer Haut.

Sie drängte sich ihm entgegen, hob ihre Hüften, um den Kontakt nicht zu verlieren, öffnete den Knopf seiner Jeans und schob ihre Hände in seine Hose. Sie umfing ihn, begann ihn zu massieren und sein Stöhnen klang wie Musik in ihren Ohren.

Leandro zerrte sich die Hosen von den Beinen und sie tat es ihm gleich.

Er streifte sich eilig ein Kondom über und einen Moment lang brachte er Emma damit auf den Boden der Tatsachen zurück und ganz kurz, war sie versucht ihr Spiel zu unterbrechen und ihm zu sagen, wieso er hier war.

Doch dann spürte sie wie seine Finger in sie eindrangen und verwarf den Gedanken sofort wieder.

Diesen Moment wollte sie noch mit ihm auskosten, ihn genießen, bevor sie ihn für immer verlieren würde.

Er holte sie zurück zu sich, als er kraftvoll in sie eindrang.

In diesem Moment gab es nur sie beide, nichts Anderes zählte noch.

Sie wand sich unter seinen Stößen, stöhnte auf, gab ihm alles, was sie geben konnte und verlor sich in seinen Berührungen.

Mit geschlossenen Augen spürte sie

wie der Orgasmus ihn überrollte, doch statt sich von ihr zurückzuziehen, begann er sie mit den Händen zu massieren, bis sie unter seinen Berührungen aufschrie, ihre Finger in den Stoff des Sofas krallte und erschöpft unter ihm zusammensackte.

„Alles okay?", fragte er leise.

„Ja", antwortete sie außer Atem. Jetzt würde sie wirklich gerne eine rauchen.

Sie richtete sich auf und spürte, wie die Übelkeit erneut in ihr aufstieg.

Eilig griff sie nach ihren Sachen und sprang auf.

„Bin sofort wieder da", sagte sie und lief mit schnellen Schritten ins Bad. Mit dem Fuß stieß sie die Türe zu, damit er sie nicht hören konnte und erbrach sich über der Schüssel.

„Verdammt", murmelte sie. „Kann das endlich aufhören?"

Zitternd hielt sie sich an der Keramik fest, während sie sich aufstützte und abspülte.

Sie spülte sich den Mund aus und putzte sich die Zähne. Erst danach begann sie sich ihre Sachen wieder anzuziehen.

Sie setzte sich auf den Rand ihrer Badewanne und holte tief Luft. Was würde nun passieren? Sollte sie es ihm jetzt sagen? Langsam strich sie sich mit der Hand über den Bauch.

„Was machst du nur da drin, dass mir immer so schlecht ist?", fragte sie leise.

Sie blieb sitzen, bis sich die Übelkeit ein wenig legte, dann ging sie zurück ins Wohnzimmer. Leandro stand am Fenster und sah hinaus.

„Du hast eine schöne Wohnung", sagte er, als er sie hörte.

„Danke", antwortete Emma. Sie würde nur leider umziehen müssen. Mit einem Baby würde die Wohnung zu klein sein. Vielleicht nicht sofort, aber in spätestens zwei bis drei Jahren würde das Kind ein eigenes Zimmer brauchen. Der Gedanke erschreckte sie. Bisher hatte sie darüber noch nicht nachgedacht, aber nun erschien es ihr ganz klar und logisch, so als hätte sie bereits einen Plan entwickelt.

Leandro drehte sich zu ihr um. Seine blauen Augen funkelten sie an und er grinste.

„Also...", begann er. „Der Sommer endet offiziell erst im September..."

„Leo...", murmelte sie und sah bedrückt zu Boden.

„Was?", fragte er.

„Wir können das nicht tun...", antwortete sie. „Ich hätte auch eben nicht... Es war ein Fehler." Sie seufzte.

„Warum?", fragte er überrascht. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass du dachtest, es wäre ein Fehler..."

„War es aber. Wir können nicht..."

„Ist es, weil ich nicht mit dir zusammen sein möchte?", fragte er. Seine Worte trafen sie wie ein Stich ins Herz. „Ich habe es dir erklärt, ich muss wieder zur Uni... Ich muss die Zeit wieder gut machen, die ich verloren habe, als Janine schwanger wurde..."

Emma spürte wie ihr Atem sich beschleunigte. Jetzt war der richtige Zeitpunkt es ihm zu sagen.

Doch sie brachte kein Wort heraus.

„Ich kann einfach gerade keine Beziehung eingehen. Es geht einfach nicht." Leandro trat einen Schritt auf sie zu. „Es tut mir leid...Und... es gibt etwas, das ich Dir sagen muss..."

Er musste ihr was sagen? fragte sie sich. War es nicht anders herum? Sollte sie nicht ihm etwas sagen?

„Du hast gesagt, du hast dich in mich verliebt...", flüsterte sie leise und spürte wie die Tränen zurückkamen.

Leandros Augen weiteten sich und verlegen sah er nach unten.

„Ich wusste nicht, dass du das gehört hast."

„Ich habe alles gehört, was du gesagt hast."

„Ich..." Er seufzte und drehte sich von ihr weg. Er raufte sich durch die Haare und verschloss seine Hände an seinem Hinterkopf, während er aus dem Fenster in die dunkle Nacht blickte.

„Ja, ich habe das gesagt. Ich hatte Angst um dich. Ich hatte gerade gesehen, wie du vor meinen Augen zusammengebrochen und mit dem Kopf auf den Boden geschlagen bist. Ich dachte du könntest sterben."

Er atmete tief aus.

„Ich hatte mich gerade mit Martin geschlagen... und ich war verzweifelt wegen Carla."

Es war eine Lüge, dachte sie. Er hatte sie belogen und sie verarscht. Wieso hatte er ihr gesagt, dass er sich in sie verliebt hatte, dass er sie liebte, wenn es nicht so war? Wenn er es nicht fühlte?

Mit aller Mühe konnte sie sich auf den Beinen halten.

Summer AffairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt