D R E I U N D Z W A N Z I G

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- V E R G A N G E N H E I T -

Langsam stieß Emma den blauen Rauch in die Luft und nippte an ihrem Weinglas.

Sie saßen an einem Tisch in der Bar von Isabel draußen in einem wunderschönen kleinen Hof. Die vielen Bäume und Pflanzen um sie herum vermittelten das Gefühl sie würden in einem kleinen spanischen Garten sitzen und die leise Hintergrundmusik rundete das Gefühl ab.
Emma hatte sich sofort in dieses kleine Fleckchen Erde verliebt, als sie eine Stunde zuvor von Isabel an ihren Tisch geführt worden waren.

Sie saß neben Louisa, die heute ungewöhnlich still war und auf der anderen Seite neben ihr hatte sich Leandro hingesetzt. Vor ihnen auf den Tisch waren verschiedene Tapas Platten angehäuft, die inzwischen beinahe leer waren.

Isabel hatte nach Emmas Gefühl beinahe die ganze Speisekarte auf ihren Tisch platziert.

Emma folgte gespannt einer Erzählung von Nicolás darüber, wie er und Leandro als Kinder in diesen Hof gespielt hatten.
„Und dann ist Leo einmal auf den Baum dort geklettert und runtergefallen. Er hat sich den Arm gebrochen und Abuela ist beinahe ausgeflippt, weil sie mit ihm ins Krankenhaus fahren musste, obwohl hier am Abend eine große Veranstaltung geplant war."

„Ich hab auch noch eine Narbe davon", sagte Leo und zeigte ihnen eine winzige Narbe an seinem Unterarm. Dabei beugte er sich so in Emmas Richtung, dass er sie mit seinem Oberschenkel berührte.
Die einfache Berührung ließ sie zusammenzucken und Leandro sah sie grinsend an.

Emma sah beschämt nach unten und umgriff ihr Weinglas fester.

Leandro tat es ihr gleich und nahm einen großen Schluck von seinem Bier.

Dann ließ er eine Hand unauffällig unter den Tisch sinken und legte die Hand auf Emmas Oberschenkel.

Sie warf ihm einen empörten Blick zu und versuchte die Hand wegzuschieben, doch Leandro bewegte sie keinen Millimeter. Stattdessen beugte er sich zu ihr und flüsterte ihr so leise ins Ohr, das nur sie es hören konnte: „Seit unserem Streit vorhin will ich dich noch mehr..."

Gänsehaut breitete sich auf ihrem Körper aus und Emma spürte, wie seine Worte sie erregten, auch wenn sie es mit voller Kraft zu verhindern versuchte.

Wie konnten allein seine Worte sie dazu bringen, dass sie sich am liebsten sofort in seine Arme werfen würde?

Emma verdrehte die Augen und drückte ihre Zigarette im Aschenbecher aus.
„Lass uns nachher reden", sagte sie leise und nahm einen weiteren Schluck Wein.
Sie sah aus dem Augenwinkel wie Leandro nickte.

Seine Finger begannen sanft ihren Oberschenkel zu streicheln und die Berührungen hinterließen ein Kribbeln auf ihrer Haut.

Leandro beugte sich abermals vor und sagte ganz leise an ihrem Ohr, während seine Lippen leicht ihr Ohrläppchen berührten: „Ich will nicht nur reden. Ich will dich. Und ich will dich spüren..."

Gänsehaut machte sich auf ihrer Haut breit und Emma spürte wie die Hitze in die Mitte ihres Körpers Schoß. Sie schüttelte sich leicht, um sie abzustreifen.

„Wir sollten wirklich erst reden", antwortete sie genauso leise.

„Dann lass uns gehen", sagte er. „Und erst reden."

Emma seufzte und sah sich in der Runde um.

Alicia war in ein Gespräch mit Nicolás und Johanna vertieft, Louisas Kopf lehnte auf Matteos Schulter und Julia nippte lustlos an ihren Wein, während sie mit ihrem Blick Leandro und Emma fixierte.
Sie nickte unsicher Leandro zu.

Summer AffairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt