A C H T U N D D R E I ẞ I G

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- V E R G A N G E N H E I T -

„Ein Ausrutscher?", fragte Emma ungläubig.

Beschämt sah er zu Boden. „In der Nacht bevor wir hier her gefahren sind..."

„Und mir erzählst du, du hättest keinen Kontakt mehr zu ihr?" Enttäuscht raufte sie sich mit den Händen durch die Haare.

„Es war eine einmalige Sache und wird sich sowieso nicht wiederholen!", murmelte er. „Ich dachte nicht, dass es wichtig ist... Es war nur einmal."

„Na und?! Wenn ich gewusst hätte, dass sie Zuhause auf dich wartet..."

Sie spürte wie die ersten Tränen ihre Wangen herunter liefen und verfluchte sich selbst. „Scheiße, Leo. Das erklärt alles."

„Was erklärt es denn bitte?", fragte Leandro verwirrt.

„Das du das mit uns unbedingt nur auf den Sommer begrenzen wolltest. Und, es erklärt, dass du nicht möchtest, das andere uns sehen!"

„Oh Gott Emma, so ist das nicht!", rief er. „Wir haben doch vorher drüber gesprochen, dass es nur für den Sommer ist. Das hat nichts, rein gar nichts, mit Janine zu tun! Ich dachte nicht, dass es eine Rolle spielt, ob ich nochmal was mit ihr hatte oder nicht..."

„Keine Rolle spielen?", fragte sie und schüttelte stumm den Kopf. „Natürlich tut es das!"

„Warum?", fragte er. „Warum spielt es für das zwischen uns beiden irgendeine Rolle? Ich möchte absolut nicht wieder mit ihr zusammen sein!"

Emma schnaubte.

Aber mit mir auch nicht", sagte sie dann, verzog den Mund zu einem gequälten Lächeln und drehte sich um.

„Emma!", rief er ihr hinterher. „Ich verstehe das nicht. Wir haben das doch zusammen ausgemacht, was ist jetzt los? Wieso wirfst du mir vor, dass ich nicht mit dir zusammen sein möchte?"

Sie hörte, wie er ihr nachlief und seufzte.

Sie spürte, dass ihre Wangen tränennass waren und ihr Herz hart gegen ihren Brustkorb hämmerte.

Natürlich verstand er es nicht, dachte sie. Er hatte keine Ahnung, was in ihr vorging und wie sie sich fühlte.

Woher sollte er wissen, wie sehr es sie quälte, dass er nicht mit ihr zusammen sein wollte?

Tausende Worte schossen durch ihren Kopf, tausende Dinge, die sie ihm sagen wollte. Tausende Möglichkeiten, was passieren könnte.

„Verdammt, Leo!", rief sie wütend und drehte sich um.

„Tust du so blöd, oder raffst du es einfach wirklich nicht?" Ihre Stimme zitterte und sie ärgerte sich wirklich darüber, dass sie es nicht einmal jetzt schaffte, sich zusammenzureißen.

„Was denn?", fragte er mit verzweifelter Stimme. „Sag mir doch, was auf einmal dein Problem mit unserer Vereinbarung ist!"

„Verdammt, ich glaube ich habe mich in dich verliebt!", rief sie wütend, drehte sich um und rannte auf die Straße, zurück in den Club. Sie wandte sich nicht um, um zu sehen, ob er ihr folgte.

Sie wollte seine Reaktion nicht sehen, konnte sich vorstellen, dass ihr Geständnis ihn schockierte und er nun ihre Affäre definitiv beenden würde.

Sie versuchte in der Menge ihre Freunde ausfindig zu machen. Auf einmal fand sie den Club noch lauter, noch beengender, als am Anfang des Abends.

Sie wollte doch einfach nur hier raus, einfach nur hier weg. Zurück zum Haus. Und am liebsten würde sie sofort den Flieger nach Hause nehmen und Leandro nie wiedersehen.

Summer AffairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt