- V E R G A N G E N H E I T -
Ich liebe dich.
Der einzige Gedanke, den sie fassen konnte, als Leandro keuchend über ihr zusammenbrach, hallte in ihrem Kopf wieder und ließ ihr Herz zerbersten.
Sie wusste, dass es stimmte. Sie hatte sich unwiederbringlich und unwiderruflich in ihn verliebt.
Sie wusste nicht, wann es geschehen war und sie hatte keine Ahnung, wie es geschehen war, aber sie wusste, dass sie ihn liebte.
„Oh Gott, Emma, was machst du nur immer mit mir...", schnaufte er, zog sich aus ihr raus und rollte sich von ihr herunter.
Emma spürte, wie ihr Körper sich zusammenzog, wie die Wellen des Orgasmus ausklangen und sie wimmerte leise. Sie hasste das Gefühl, wenn er sie verließ und die Leere in ihr, die sie plötzlich fühlte, wenn er sie nicht mehr ausfüllte.
Einen Augenblick lang lagen sie beide am Ufer, vor ihnen die Unendlichkeit des Meeres und über ihnen der funkelnde Nachthimmel, dann stand Leandro auf, rollte das Kondom ab und zog sich seine Badehose über.
Emma sah ihm einen Moment lang hinterher, wie er oberkörperfrei zurück über den Sand lief, zu ihren Sachen und sich schließlich das T-Shirt wieder überzog.
Sie stand ebenfalls auf, nachdem sie sich unter Wasser ihr Bikiniunterteil wieder angezogen hatte und ging auf ihn zu. Er hielt ihr das Kleid entgegen, dass sie getragen hatte und sie streifte er sich wieder über den Kopf.
Sieben Tage, schoss es ihr durch den Kopf. Es waren nur noch sieben Tage, bis sie den Flieger zurück nach Deutschland betreten würde und er mit Matteo zurückfahren würde. Und sie war sich sicher, dass ihre Affäre in dem Moment beendet sein würde, in dem sie wieder deutschen Boden betrat.
Sie hatte es von Beginn an gewusst, hatte sich darauf vorbereiten können, doch nun fühlte ihre Brust sich wie zugeschnürt an und sie hatte das Gefühl nicht atmen zu können, wenn sie daran dachte.
Wenn sie bei ihm war fühlte sie sich anders. Sie fühlte sich frei und unbeschwert, so, als hätte das Jahr, bevor sie ihm begegnet war, nie existiert. Und sie hatte Angst davor, dieses Gefühl wieder zu verlieren. Dann wäre sie all ihren Ängsten wieder alleine ausgesetzt.
„Lass uns gehen, die anderen warten bestimmt schon auf uns", sagte Leandro und sah sie mit zusammengekniffenen Augenbrauen an.
Als Emma nicht antwortete, fragte er: „Alles in Ordnung?"
Emma versuchte die unangenehmen Gedanken an den nahenden Abschied abzuschütteln, nickte und lächelte ihn an.
„Ja klar. Du hast Recht, die anderen warten bestimmt schon. Lass uns gehen."
Sie hatten am Morgen entschlossen, dass sie am Abend zusammen grillen wollten und da es tagsüber wirklich heiß war, hatten sie beschlossen den Grill erst spät am Abend anzuwerfen. Emma musste zugeben, dass sie das Vorhaben bereits beinahe vergessen hatte. In der Zeit, die sie mit Leandro verbrachte, schien alles andere weit entfernt und unwichtig zu sein.
Leandro griff nach ihrer Hand und küsste sie sanft, bevor er sie mit sich zog. Es verwirrte Emma, wie zärtlich er immer zu ihr war. Sie hatten zwar nie darüber gesprochen, wie sie ihre Affäre halten wollten, waren aber schweigend übereingekommen, dass sie sich vor den anderen zurückhielten.
Emma war sich allerdings sicher, dass die anderen sowieso Bescheid wussten. Louisa und Johanna zumindest, wussten darüber Bescheid, dass Leandro und Emma sich zu Beginn des Urlaubs geküsst hatten und wie Nicolás auch darüber, dass sie zumindest einmal beinahe Sex gehabt hätten, als Emma die Panikattacke bekommen hatte. Doch danach hatten weder sie, noch Emma das Thema zur Sprache gebracht, doch es war offensichtlich, dass sie und Leandro viel Zeit alleine miteinander verbrachten. Sie vermutete, dass Leandro auch mit Matteo darüber gesprochen hatte, konnte sich jedoch nicht vorstellen, dass Alicia und Julia mehr wussten, als sie sich selbst zusammengereimt hatten. Bisher hatte sie auch noch niemand jemand darauf angesprochen, dass er mit ihr in einem Zimmer schlief.
Aber im Grunde war es ihr auch egal. Die anderen konnten denken, was sie wollten, für sie zählte nur das, was sie momentan mit Leandro erlebte. Und für sie war alles, was sie mit ihm erlebte neu. Das Gefühl, das sie hatte, wenn sie ihn ansah, genauso wie das Gefühl das sie fühlte, wenn sie am engsten miteinander verbunden waren.
Sie fühlte sich schlecht, wenn sie daran dachte, dass Leandro stärkere Gefühle in ihr auslöste, als Ben es je getan hatte, doch sie konnte die Wahrheit nicht leugnen. Ein Blick von Leandro reichte aus, um sie zum Glühen zu bringen, eine Berührung reichte, um sie in Erregung zu versetzen und seine Worte schienen sie um den Verstand zu bringen.
Sie erschrak, als Leandro plötzlich stehen blieb und sie geradewegs in ihn hereinlief.
„Wo bist du nur mit deinen Gedanken?", fragte er und grinste schief.
„Uhm... Ich...", stammelte sie. „Keine Ahnung, tut mir leid."
Statt einer Antwort legte er seine Hände auf ihre Schultern, zog sie an sich heran und küsste sanft ihre Lippen, dann hob er den Kopf höher und küsste sie auf die Stirn. Der sanfte Kuss gab ihr das Gefühl von Geborgenheit und sie seufzte leise.
„Ich freue mich schon, wenn wir nachher im Zimmer sind", sagte er und lächelte verschmitzt.
„Ich mich auch", antwortete sie und fragte sich, ob dieser Mann jemals so befriedigt sein würde, dass er nicht die Lust verspürte, mit ihr zu schlafen. Er schien unersättlich zu sein, doch Emma ging es genauso. Sobald sie sich von einem Höhepunkt erholt hatte, konnte er sie sofort zu einem neuen treiben.
„Es gibt noch so viele Dinge, die ich gerne mit dir tun würde...", flüsterte er.
Emma sah zu ihm auf und blinzelte. Was konnte er denn noch mit ihr tun wollen, fragte sie sich. Sie hatte das Gefühl, dass es nichts mehr hab, dass sie noch mehr in Ekstase treiben könnte, als er es ohnehin schon tun konnte.
Er schien ihr die Frage in ihren Gedanken lesen zu können, denn er beugte sich vor, strich mit den Lippen über ihr Ohrläppchen und flüsterte: „Als Nächstes würde ich dich gerne kosten..."
Emma erschauderte, konnte jedoch nicht sagen, ob es an seiner Berührung oder seinen Worten lag. Sie spürte wie ihre Wangen rot wurden, als sie sich vorstellte, wie er das tun würde. Der Gedanke seine Lippen und seine Zunge an ihrer empfindlichsten Stelle zu spüren, schoss erregte Blitze durch ihren Körper und sie spürte wie ihre Wangen zu glühen begannen.
Sie drehte sich von ihm weg, damit er nicht sehen konnte, was alleine seine Worte mit ihr anstellten, doch Leandro drehte sie wieder zu sich herum und grinste.
„Der Gedanke scheint Dir zu gefallen", stellte er grinsend fest, während Emma peinlich berührt zu Boden sah. „Es muss dir nicht peinlich sein... Stell dir vor wie meine Lippen dich dort berühren...", flüsterte er an ihrem Ohr, während er mit der Hand ihren Oberschenkel streichelte und sich langsam nach oben schob. „Stell dir vor, wie es sich anfühlt, wenn ich dich dort küsse. Stell dir vor, wie meine Zunge..."
Emma spürte, wie sich die Hitze in ihrer Körpermitte sammelte und Feuchtigkeit sich ausbreitete. Seine Lippen liebkosten sanft die Haut an ihren Hals, während er sprach.
„Stopp", keuchte sie atemlos.
Leandro lachte leise und drängte sich gegen sie, um sie zu küssen. Sie spürte, dass auch er schon wieder bereit war.
„Dann weiß ich, was wir als Nächstes tun werden", sagte er leise und löste sich von ihr. „Aber jetzt sollten wir reingehen und hoffen, dass es was Leckeres zu Essen gibt."
Erst jetzt bemerkte Emma, dass sie schon vor dem Haus standen.
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Heute gibt es 2 Kapitel.
Ich habe Silver Lights soeben beendet und da ich mich so freue und gleichzeitig so traurig bin, wollte ich euch eine Freude machen.
Aber keine Sorge, ihr habt noch einiges vor euch, wir sind noch nicht mal bei der Hälfte angekommen ❤️
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Summer Affair
RomanceIhr Studium läuft schlecht, im Nebenjob wird sie gekündigt. Emma kann kaum das Haus verlassen, ohne eine Panikattacke zu bekommen seit ihr bester Freund Ben vor einem Jahr an Krebs gestorben ist. Die Einzige, die ihr Halt gibt ist ihre beste Freund...