F Ü N F U N D V I E R Z I G

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- G E G E N W A R T -

Louisa saß auf der Couch in Emmas Wohnzimmer und starrte auf das Ultraschallbild in ihrer Hand.

„Neunte Woche", murmelte sie leise und Emma sah, wie ihre beste Freundin in Gedanken nachrechnete.

„Das kann doch gar nicht sein...?", murmelte Louisa dann fragend.

„Die Woche wird ab dem ersten Tag der letzten Periode berechnet", antwortete Emma. So hatte es ihr zumindest ihre Frauenärztin erklärt, als sie vor drei Wochen mit ihrer Schwester dort gewesen war.

Sarah hatte ihr einen Test gekauft, nachdem Emma ihr anvertraut hatte, dass ihre Periode überfällig war.

Sarah, die in den Tagen davor besorgt beobachtet hatte, wie Emma sich immer wieder übergeben musste hatte eins und eins zusammengezählt und war in die Apotheke gefahren.

„Wann wirst du es ihm sagen?", fragte Louisa nun und strich mit dem Finger über das kleine Bild.

„Ich weiß es nicht. Ich kann noch nicht... ich muss das selber erstmal realisieren", antwortete Emma ihr.

„Wie lange weißt du es schon?"

„Drei Wochen", murmelte Emma. „Ich wollte dich anrufen, aber..."

„Schon gut. Ich hätte hier sein sollen..."

Louisa seufzte. „Scheiße."

„Ich weiß."

„Nein... ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich freue mich das du schwanger bist, wirklich. Das ist was Schönes."

„Schön würde ich das nicht gerade nennen", schnaubte Emma. „Ich bin mitten im Studium, alleine und..."

„Leo wird dich nicht alleine lassen...", unterbrach Louisa sie. „Du kannst nicht wissen was er tut, wenn du es ihm nicht sagst."

„Ja klar", murmelte Emma ironisch. „Hey Leo, du hast dich zwar nicht mehr gemeldet seit du mir gesagt hast, dass du mich liebst, aber hey, ich bin schwanger von Dir."

„Was?!", fragte Louisa scharf. „Wie gesagt, dass er dich liebt?"

Emma seufzte. „In Krankenhaus... ich schätze, er dachte das ich ihn nicht höre."

„Und dann?", fragte Louisa interessiert.

„Habe ich ihm gesagt, dass er gehen soll."

„Emma!"

„Er musste zu Janine und Carla. Was hätte ich denn sagen sollen?"

„Das du ihn auch liebst, vielleicht?"

„Es war nicht so einfach... Ich wusste von Beginn an, dass er keine Beziehung möchte, sondern nur eine Affäre für den Sommer... Abgesehen davon, sieh mich doch an, Lou. Ich bin bestimmt nicht das was er will."

„Er hat gesagt, dass er dich liebt!"

„Als er dachte, dass ich schlafe... Und nachdem, was passiert ist... Er hat das bestimmt nur so gesagt..." Emma lächelte unsicher. „Ist auch egal jetzt. Die Situation ist jetzt eine andere."

„Richtig", sagte Louisa. „Du bist schwanger. Du musst mit ihm sprechen."

„Nicht jetzt."

„Wann denn dann? Hast du seine Telefonnummer?"

Emma seufzte. Natürlich hatte sie seine Telefonnummer. Seit Wochen starrte sie diese an und überlegte, was sie sagen sollte. Die Ziffernfolge hatte sich in ihren Gedanken eingebrannt.

Summer AffairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt