- V E R G A N G E N H E I T -
Als Emma zurückkam, war das Bett leer und Leandro verschwunden.
Einerseits enttäuschte es sie, andererseits verspürte sie Erleichterung darüber.
Sie zog sich in Ruhe an, föhnte ihre Haare und packte dann ihre Sachen für den Strand zusammen, denn das war, soweit sie sich erinnern konnte, der Plan für heute.
Sie ließ die Tasche jedoch auf dem Bett stehen, als sie runter ging.
Schon auf der Treppe hörte sie aufgebrachte Stimmen aus dem Esszimmer.
„Gebt ihr doch noch eine Chance!", rief Alicia. „Ich habe doch mit ihr geredet, sie will sich ändern und außerdem wie soll sie denn jetzt zurückkommen?"
„Mit dem Flugzeug, vielleicht?", ertönte Leandros Stimme.
Emma öffnete langsam die Tür zum Esszimmer und schlagartig verstummten alle und sahen sie an.
„Wie geht es dir?", fragte Johanna vorsichtig.
„Gut", antwortete Emma knapp, griff nach einer Tasse und goss sich Kaffee ein. Als sie nach der Milch griff, sah sie das sie immer noch alle besorgt ansahen.
„Macht euch keine Sorgen, es geht mir wirklich gut", beteuerte sie, als sie sich auf einen freien Platz zwischen Leandro und Louisa setzte. „Tut mir leid, dass ich euch so einen Schreck eingejagt habe."
„Schon gut", sagte Louisa und strich Emma dabei sanft über den Rücken. „Immerhin wissen jetzt alle Bescheid und jetzt sind wir vorbereitet, falls du nochmal eine Panikattacke bekommst."
„Ja... großartig...", murmelte Emma, die gar nicht so begeistert darüber war, dass nun alle wussten, dass man sie besser wie ein rohes Ei behandelte.
„Möchtest du ein Brötchen?", fragte Leandro und sah sie dabei mit ernsthaftem Gesichtsausdruck an. „Du solltest wirklich was essen."
„Ja, danke", antwortete Emma ihm und nahm das Brötchen aus seiner Hand.
Seine Berührung traf sie wie ein Stromschlag, verteilte sich aus ihren Fingerspitzen in ihren ganzen Körper, kribbelte bis in ihre Zehen.
Sie sah auf, blickte in seine blauen Augen und einen Moment lang stand die Welt um sie herum still und das Einzige was sie hören konnte, war ihr eigener Herzschlag, der wild gegen ihren Brustkorb hämmerte.
„Ich hab euch eben unterbrochen", sagte sie eilig und wandte sich den anderen zu. „Ging es um Julia?"
„Ja", antwortete Alicia. „Ich finde es ziemlich hart sie rauszuwerfen. Sie ist meine Freundin und ich habe sie mitgebracht. Und ich habe mir ihr gesprochen und sie will ihr Verhalten ändern. Sie ist normalerweise nicht so, sie hat einfach eine schwierige Trennung hinter sich und..."
„Das ist trotzdem kein Grund die ganze Zeit genervt zu sein und sich so zu verhalten!", unterbrach Nicolás seine kleine Schwester. „Sie hat Emma Wein über ihr Kleid geschüttet und jedes Mal, wenn man sie anspricht reagiert sie patzig und genervt! Auch wenn sie deine Freundin ist, Alié, das geht so einfach nicht!"
„Wenn sie gehen muss, gehe ich mit ihr", antwortete Alicia trotzig.
„Eine Chance", sagte Leandro nun.
„Komm, Nico, wir geben ihr noch eine Chance. Alié hat Recht, sie ist ihre Freundin und..."
Er wurde unterbrochen, als die Türe aufgerissen wurde und Julia, zur Überraschung aller, gut gelaunt das Esszimmer betrat.
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Summer Affair
RomanceIhr Studium läuft schlecht, im Nebenjob wird sie gekündigt. Emma kann kaum das Haus verlassen, ohne eine Panikattacke zu bekommen seit ihr bester Freund Ben vor einem Jahr an Krebs gestorben ist. Die Einzige, die ihr Halt gibt ist ihre beste Freund...