S E C H Z E H N

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- V E R G A N G E N H E I T -

„Ahí estás por fin! Mis maravillosos primos, muchas gracias por ayudarnos a mudarnos!  Y Alicia, dios mío, te has vuelto hermosa! Alejandro incluso te compró cerveza", begrüßte Leonor die kleine Gruppe überschwänglich am Hauseingang. Sie umarmte Nicolás, Leandro und Alicia überschwänglich, was sich aufgrund ihres Schwangerschaftsbauches jedoch als schwierig herausstellte. Dann wandte sie sich Matteo, Louisa, Johanna, Emma und Julia zu: "Y estos son tus amigos?" Sie begrüßte jeden von ihnen einzeln und ließ es sich nicht nehmen, sie alle zu umarmen.

„Estoy tan contenta de conocerte por fin! Por favor, siéntase como en casa y no dude en preguntarnos si necesita algo!", sagte sie dann, was Nicolás ihnen übersetzte: „Sie sagt, ihr sollt euch wie zuhause fühlen und ihr Bescheid geben, wenn euch irgendwas fehlt oder ihr etwas braucht."

Sie bedankten sich bei Leonor und Nicolás führte sie ins Wohnzimmer. Dort hatte sich schon eine kleine Menschengruppe versammelt und erstmal wurden sie alle begrüßt und miteinander bekannt gemacht.

Dann besorgte Nicolás ihnen was zu trinken und sie stießen mit Kölsch an.
„Wirklich Wahnsinn!", sagte Nicolás.

„Keine Ahnung wo Leonor und Alejandro das Kölsch herhaben, aber es schmeckt wirklich wie Zuhause!"

Die anderen stimmten ihm begeistert zu, nur Julia starrte missmutig im Raum umher.

„Ja, wirklich großartig", sagte sie dann gelangweilt. „Wollt ihr wirklich den ganzen Abend hierbleiben? In der Bar von eurer Tante ist wirklich bessere Stimmung."

„Natürlich bleiben wir hier!", sagte Alicia.

„Wir sind hier eingeladen und das ist unsere Cousine. Und jetzt mal ehrlich, Julia, aber wenn du keine Lust hast, kannst du auch gerne wieder gehen!"
Mit diesen Worten drehte Alicia sich um und ging in die Küche.

Julia zuckte mit den Schultern, als keiner der anderen etwas sagte. „Dann gehe ich eben."

Und dann ging sie zu Emmas Überraschung auch. Einen Augenblick lang sah Emma ihr hinterher, dann wandte sie sich wieder zu den anderen um.

„Willst du nicht hinterher?", fragte sie an Leandro gewandt und bereute es ihm selben Augenblick wieder, als er ihr einen Blick zu warf, der ihr sagte, dass sie zu weit gegangen war.

„Nein", sagte er scharf. „Ich will definitiv nicht hinterher."

„Okay...", sagte Johanna nun, legte einen Arm um Emmas Rücken und einen um Leandros und schob beide sanft in Richtung der Terrasse. „Ihr beide müsst unbedingt reden. Nicolás und ich sehen uns das jetzt seit zwei Tagen an. Ich habe keine Ahnung was zwischen euch vorgefallen ist, aber ihr werdet das klären, ansonsten haben wir alle keinen schönen Urlaub mehr und ich finde ehrlich gesagt, das muss nicht sein."

Sie ließ die beiden los und sah sie eindringlich an. „Was immer es ist, klärt das! Sonst kann sich gerne morgen einer von euch mit Julia in den Flieger setzen, denn mir reichts. Julia schmeißen wir raus und wenn es sein muss, einen von euch gleich mit!"

Leandro wollte etwas sagen, doch Johanna sah ihn warnend an und er schwieg. Dann ging Johanna wieder nach drinnen und ließ die beiden allein auf der Terrasse stehen.

Emma seufzte und verdrehte die Augen, nahm ihre Zigarettenschachtel aus der kleinen Tasche, die sie dabeihatte und zündete diese an.

„Ich habe nichts mit Julia", sagte Leandro leise. „Und ja, ich hatte was mit Elena, der Kellnerin, aber das ist schon ewig her. Ich bin kein Playboy und ich habe hier auch keine drei Mädchen, mit denen ich mich treffe. Weder hier noch zuhause. Ich will niemandem das Herz brechen und ich habe auch keine Affären. Entweder habe ich One-Night-Stands, wie beispielsweise mit Elena, aber das ist dann von vorneherein klar, dass es nur das ist. Oder ich führe eine Beziehung. Und die führe ich vernünftig und ernsthaft."

Emma wandte sich langsam zu ihm um und sah ihn mit offenem Mund an.

„Warum siehst du mich so an, Emma?", fragte er. „Vielleicht sehe ich nicht so aus, aber ich spiele nicht mit Gefühlen! Ob es die von irgendeinem Mädchen sind, dass ich gerade getroffen habe, oder mit deinen! Wenn du das nicht willst, was zwischen uns passiert, dann sag es mir!"

„Leo, ich..."

„Ich habe keine Lust auf so einen Kinderkram! Ich habe keine Ahnung, was du willst, aber nach deinen Aussagen war es das für mich definitiv."

„Leo!", rief sie etwas lauter. „Es tut mir leid, was ich gesagt habe, aber bitte lüg mich nicht an! Ich habe genau gehört wie du mit Julia geschlafen hast!"

Entsetzt riss Leandro die Augen auf.

„Was?!", fragte er scharf. „Ich habe doch nicht mit Julia geschlafen!"

„Ach nein? Wer war dann in deinem Zimmer, an dem Abend als du dich angeblich hingelegt hast, weil es dir nicht gut ging?!"

„Keine Ahnung, Emma! Ehrlich. Ich jedenfalls nicht. Ich habe im Wohnzimmer auf der Couch geschlafen!"

„Das kann nicht sein!"

„Wieso nicht?"

„Weil Lou und ich unten waren nachts und dich nicht gesehen haben!"

„Ich weiß, dass ihr unten wart. Ihr habt über Louisas Verlobten Ben gesprochen, der gestorben ist."

Jetzt war es an Emma Leandro mit offenem Mund anzustarren.

„Du hast uns belauscht?"

„Nein, aber ihr habt die Tür aufgelassen und..."

„Oh Gott, ich fasse es nicht, du hast uns belauscht!"

„Himmel, Herr Gott nochmal, Emma! Ich habe euch nicht belauscht! Ich bin aufgewacht, als ihr runtergekommen seid und habe es zufällig mitangehört, als ihr euch draußen unterhalten habt! Und nebenbei, mein Beileid, es hörte sich so an, als wäre Ben dir auch sehr wichtig gewesen."

„Sprich nicht über ihn", sagte Emma wütend. „Nie wieder, hörst du!"

Leandro verdrehte die Augen und seufzte.

„Okay", sagte er. „Es bringt sowieso nichts mit dir reden."

Er drehte sich um und wollte rein gehen, als sie plötzlich sagte: „Was war ich für dich?"

Langsam drehte er sich wieder zu ihr um und sah sie fragend an.

„Was meinst du?"

„War ich für dich jemand für einen One-Night-Stand oder beziehungstauglich?"

Leandro seufzte erneut. „Keine Ahnung, Emma. Ich will im Moment keine Beziehung. Ich muss das mit Janine noch verdauen. Und ich weiß noch nicht, ob ich bereit dafür bin, wieder mit jemandem zusammen zu sein. Im Moment kann ich dir nur sagen, dass ich dich wirklich gerne mag. Doch du siehst das scheinbar nicht so, also hat sich die Sache für mich erledigt."

Emma stiegen Tränen in die Augen, aber sie konnte nicht sagen, ob es Tränen waren, weil sie so wütend war, oder weil sie gerade nicht lieber tun würde, als Leandro zu küssen.

„Hast du wirklich nicht mit Julia geschlafen?"

Leandro seufzte. „Nein. Und jetzt glaub mir bitte..."

Er trat wieder auf sie zu. „Ich hätte dir das niemals angetan, auch wenn du so gemeine Sachen über mich gesagt hast. Ich habe dir am Strand gesagt, dass ich nicht mit Julia hatte, nichts mit ihr habe und auch nichts mit ihr haben werde!"

„Gut", sagte Emma und nickte. „Ich glaube dir, aber ich kann dir gerade nicht vertrauen."

„Und ich dir auch nicht", sagte Leandro niedergeschlagen, drehte sich um und ging zurück ins Haus.

Summer AffairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt