"Sid, los jetzt, beeil dich mal, sonst kommst du echt noch zu spät in die Schule!" rief Mama. Ich war beleidigt weil meine Eltern mit meinen Geschwistern einen Ausflug in einen Freizeitpark machten und ich in die Schule musste. "Bitte Mom, ich will mit." rief ich zurück, doch meine Mama blieb hart.
Als ich fertig war und aus der Tür ging, sagte ich nicht mal mehr tschüss, was ich sonst immer tat, aber ich war echt sauer, was fast nie vorkam. Frustriert schlug ich die Haustüre zu und fuhr mit dem Skateboard zur Schule.
In der Schule angekommen begrüßten mich auf dem Weg zum Klassenzimmer sehr viele Freunde und auch Schüler die ich garnicht wirklich kannte, aber ich war sehr bekannt und beliebt in der Schule. In der ersten Stunde hatten wir Englisch. Wie immer passte ich gut auf und arbeitete gefühlt als einzigster mit. Danach Mathe, wo wir die Schulaufgabe bekamen, in der ich wie gewohnt eine 1 hatte. Danach war Pause und ich spielte mit meinen Freunden Fußball. In der dritten Stunde hatten wir dann Deutsch bei meinem Lieblingslehrer, Herr Becker. Er war einfach mega witzig und gestaltete den Unterricht sehr lustig. So war er einfach ein Spaßvogel, aber er wusste auch wann er ernst sein musste und dann konnte man mit ihm super reden. Na ja, auf jeden Fall fing gerade die dritte Stunde an und nach 10 Minuten ging unser Telefon. Herr Becker ging ran und meinte danach: "Sidney, du sollt ins Sekreteriat." Ich nickte und ging sofort los. Als ich das Sekreteriat erreichte, erblickte ich die zwei Polizisten, die darin standen und mit dem Schuldirektor Herr Klemens sprachen. Als ich eintrat musterten mich die Polizisten und der eine meinte: "Bist du Sidney Jones?" Ich nickte: "Ja, der bin ich." Der Polizist fuhr fort: "Ich bin Cem Kaya und das ist der Kollege Robin Sturm." Ich gab ihnen die Hand und meinte: "Schön sie kennenzulernen. Um was geht es denn?" Herr Sturm meinte: "Das würden wir dir lieber auf der Wache erklären. Würdest du bitte dein Zeug holen und mitkommen?" "Entschuldingung, aber ich komme nicht mit solange ich nicht weis was los ist." Robin nickte und Herr Klemens meinte: "Wollen wir kurz in mein Büro, damit wir das hier nicht öffentlich besprechen müssen?" Herr Kaya nickte und so setzten wir uns in das Büro von Herr Klemens. Fragend sah ich die Polizisten an und Herr Kaya erklärte: "Es tut mir wirklichleid dir das mitteilen zu müssen, aber deine Familie hatte einen Autounfall. Dein Bruder ist ins Krankenhaus gekommen und die anderen..." Fassungslos sah ich die beiden an und Herr Sturm sagte: "Unser großes Beileid." Es war wie ein Schlag in die Magengrube. "W...was? Sie...sind tot?" Beide nickten und Herr Kaya meinte leise: "Können wir dein Zeug holen und dir mitnehmen?" Wie in Trance nickte ich und stand auf. Ich schwankte los zu meinem Klassenzimmer, mit den Polizisten im Schlepptau. Als ich das Klassenzimmer betrat, sahen mich alle verwundert an. Ich packte mein Federmäppchen zusammen und ließ dabei die Schere in meine Hose gleiten. Dann nahm ich meine Schultasche und ging aus dem Klassenzimmer. Herr Sturm nahm mir meine Schultasche ab und ich meinte: "Darf ich noch schnell aufs Klo?" Herr Kaya nickte und ich ging auf das Klo. Dort setzte ich mich auch den Boden, holte die Schere raus und ritzte mir einfach mehrmals über den Arm. Ich wusste nicht was ich tat und ich tat das zum ersten mal, aber ich wusste auch dass es ein Fehler war. Dann ließ ich die Schere über meiner Pulsader schweben. Ich überlegte und ich fing an zu weinen. Ich konnte es einfach nicht glauben. Kurze Zeit später kamen plötzlich die Polizisten rein und Herr Kaya sagte, als er mich sah: "Oh, oh, oh, oh. Tu das nicht. Schau mich an." Er kniete sich vor mich hin und flixierte meinen Blick mit seinen Augen auf sich. "Ich weiß dass du denkst dass jetzt alles im Eimer ist. Und das ist es auch, ich will dich nicht anlügen. Es ist richtig scheiße wenn die Familie stirbt, aber das hier, das ist kein Ausweg, hörst du?" Seine Worte kamen wenig an und so probierte er es anders: "Angenommen du machst das jetzt, dann drücken wir sofort die Wunde zu und rufen den RTW, der ist in nicht mal 5 Minuten da. In der Zeit verblutest du nicht und es bringt nichts außer einen Aufenthalt in der Psychiatrie, das wollen wir beide nicht. Also gib mir bitte die Schere." Er hatte Recht, wenn ich mich umbringen will, dann so dass ich gleich tot bin. Nach kurzem zögern gab ich ihm die Schere und er half mir auf. Sobald wir aus dem Klo raus waren, rannte ich los, die Polizisten folgten mir. Ich rannte die Treppen hoch auf das Dach der Schule. Das würde ich nicht überleben.
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Nichts wie vorher
FanfictionDer 15-jährige Sidney, genannt Sid, ist ein echter Musterschüler. Nur gute Noten, immer höflich, freundlich und auch Zuhause ist das nicht anders. Doch als seine Familie bei einem Unfall ums Leben kommt, ändert sich alles schlagartig. Er fällt psych...