Suizidversuch

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Alex nahm mich am Arm und zog mich zurück: "Hey, bleib mal hier jetzt." "Ehy man, fass mich nicht an!" lallte ich und zog meinen Arm aus seinem Griff. Dann kam Cem: "Was ist hier denn los?" Alex wollte erklären: "Er ist be..." und Cem unterbrach ihn: "Besoffen und hat geraucht, ich rieche es. Sid, was sagst du dazu?" Ich zuckte mit den Schultern: "Jägermeister ist lecker." Cem schüttelte den Kopf und sagte: "Alles klar. Gib mir die restlichen Zigaretten." Ich machte meinen Rucksack auf und holte die angefangene Packung raus und gab sie Cem. "Danke Sid." meinte er und schmiss sie in die Abfall. "Ich weiß, dir geht es nicht gut, aber wir hatten das schonmal besprochen. Geh in dein Zimmer. Los!" schimpfte Cem leicht und ich meinte: "Ciao." und ging. Für mich sollte das wirklich eine Verabschiedung gewesen sein. In meinem Zimmer drückte ich alle Schlaftabletten aus dem Blister und nahm sie in die Hand. Ich fing an zu weinen. Eigendlich wollte ich es nicht, aber ich sah keinen anderen Weg. Den Vodka hatte ich schon aufgeschraubt auf dem Tisch. Innerlich zählte ich einen Countdown von 3 bis 0 herunter und warf mir die Schlaftabletten ein. Ich nahm den Vodka in die Hand und schluckte die Tabletten. Genau in diesem Moment klopfte es an der Tür und Cem kam rein. Erst fiel sein Blick auf mich mit der Vodkaflasche, dann auf die leeren Blister der Tabletten. "Scheiße! Alex! Phil! Kommt schnell!" schrie er und hechtete dann zu mir um mir die Vodkaflasche zu entreißen. Cem war total überfordert. Dann kamen Alex und Phil ins Zimmer gerannt. Alex reagierte schneller als Phil und packte mich unsanft am Genick: "Spuck es aus, komm." Vier Tabletten kamen raus, die ich noch nicht geschluckt hatte. "Wie viel hast du genommen Sid?" fragte er etwas panisch und Cem zeigte ihm die leeren Packungen und den Vodka. Phil hatte schon einen Rettungswagen gerufen. Alex stellte mich hin und hielt mich unter den Armen. Ich wurde immer schläfriger. Ich heulte und Alex versuchte mich zu beruhigen: "Alles gut. Keine Angst. Wir bekommen das schon wieder hin." "Ich wollte das nicht." weinte ich und Alex nickte. Dann kam der RTW. Cem trug mich runter und legte mich auf die Liege im RTW. Alex und Cem fuhren mit mir mit ins Krankenhaus. Dort ging auch alles ganz schnell. Ich war praktisch schon nicht mehr ansprechbar, schaffte es aber noch mich gegen ein paar Maßnahmen zu wehren. Sie fixierten mich an Handgelenken und Beinen und pumpten mit den Magen aus. Ich bekam nicht viel mit und wurde irgendwann Ohnmächtig.

Als ich wieder zu mir kam, lag ich immer noch fixiert in einem Batt auf der ITS. Allerdings war ich noch sehr betrübt und verwirrt. Nach kurzer Zeit kam ein Arzt: "Hallo Sidney. Ich bin Dr. Becker. Du bist hier im Krankenhaus, du wolltest dich Suizidieren. Es war wirklich knapp, aber du bist außer Lebensgefahr. Ich rede später mit deinen Erziehungsberechtigten und dem Psychiologen, dann schauen wir weiter. Ruh dich einfach aus." Er ging, dafür kamen Cem und Alex herein. Cem nahm sich einen Stuhl und Alex checkte sofort mein EKG. Er schien zufrieden und setzte sich auch. "Was machst du denn für Sachen?" fragte Cem enttäuscht. Ich reagierte nicht darauf, sondern zerrte an der Fixierung. "Alex, mach die Fixierung weg." sagte Cem und Alex zögerte, machte mich dann aber schließlich frei. Ich war noch immer nicht ganz da und fing an, um mich zu schlagen. Cem nahm meine Arme und legte sich neben mich ins Bett. Erst wehrte ich mich, doch Cem nahm mich so fest, dass ich mich nicht viel bewegen konnte und es irgendwann zulies. Dann klarte ich etwas auf. Ich weinte wieder: "Ich wollte das nicht. Wirklich." "Ich weiß, ich weiß. Ganz ruhig. Schhh." meinte Cem und wuschelte mir sanft durch die Haare. Irgendwann ließ er mich wieder aus und setzte sich auf den Stuhl zurück. "Was machen wir nur mit dir?" fragte sich Alex verzweifelt. Dann kam Dr. Becker wieder. Er meinte: "So, ich habe mir mit dem Psychiologen Gedanken gemacht, und es wäre das Beste wenn wir ihn stationär auf unserer psychiatrischen Station aufnehmen." Ich konnte noch nicht viel mit seinen Worten anfangen, aber Cem meinte: "Kommt nicht in Frage. Ich nehme ihn mit." Dr. Becker nickte und meinte: "Okay, dann könnt ihr ihn jetzt mitnehmen. Er ist zwar vermutlich noch etwas verwirrt und schläfrig, aber das müsste in den nächsten Stunden wieder besser werden." Cem nickte und Alex meinte: "Okay. Sid? Steh mal langsam auf, schau, ich helfe dir." Alex wollte mich unter den Armen nehmen, doch ich schlug nach ihm und er lies es. Stattdessen nahm Cem mich und stützte mich auf den Weg ins Auto. Dort setzte Cem mich hinten rein, schnallte mich an und wir fuhren los.

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