Robins Rede

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Robin setzte sich mit mir auf die Couch und ich maulte: "Wenn du mir auch noch n Anschiss verpassen willst, kannst du gleib abhauen!" "Sid, jetzt bleib mal locker. Ich will mit dir reden, damit du die Situation verstehst. Cem hat sich furchbare Sorgen gemacht und wollte dich schon zur Fahndung ausschreiben, aber ich konnte ihn aufhalten. Weißt du, Cem ist zwar etwas sauer im Moment, aber er meint es nicht so. Er will nur das Beste für dich und hat nur Angst, dass dir was passiert." erklärte Robin und ich meinte: "Na klar. Wers glaubt. Ihr habt nur Angst dass ich euch Probleme bereite. Und als Adoptivsohn eines Polizisten ist Alkohol sowieso tabu." "Warum denkst du das?" "Ja Polizisten und Alkohol, genau." "Ich komme gerade nicht hinterher. Was meinst du?" "Ihr wart safe noch nie besoffen, habt nie Fehler gemacht oder irgendwelche Probleme gehabt, und jetzt komme ich und stell euer ach so tolles Leben auf den Kopf!" knurrte ich und Robin lächelte: "Das ist doch Quatsch! Ob du s glaubst oder nicht, wir waren auch mal jung. Wir waren jedes Wochenende besoffen, vorallem Cem, der hat sich nämlich auch seine Probleme weggesoffen, und jetzt kommt das heftigste, wir haben auch Fehler gemacht! Weißt du warum? Weil wir Menschen sind! Das ist ganz normal. Wir dürfen alle Fehler machen und das ist gut so. Aus Fehlern lernt man. Und das mit dem Leben auf den Kopf stellen ist auch kompletter Schwachsinn. Wir hätten dich schon längst rausgeworfen wenn das so wäre. Du brauchst gerade etwas Unterstützung im Leben, und die geben wir dir, weil du uns wichtig bist. Du bist Teil der Familie, rede dir doch nicht immer so einen Schmarn ein. Und jetzt geh in dein Zimmer und lass dir das mal durch den Kopf gehen." Ich tat was er sagte und stapfte hoch in mein Zimmer. Nach ein paar Minuten klingelte mein Handy. "Hallo?" ging ich ran. "Hey, hier ist Erin, von der Party gestern." "Oh, hi Erin. Alles klar?" "Ja, danke. Ich wollte fragen ob wir etwas machen wollen." "Na klar, sehr gerne. Darf ich dich auf ein Mittagessen einladen?" "Hört sich gut an. Um 1 beim Kullmann's?" "Perfekt, bis dann." "Tschüss." Ich freute mich sehr dass sie mich angerufen hat. Das war ein gutes Zeichen. Ich sah auch die Uhr. Es war 11. Ich zockte noch eine Stunde, dann machte ich mich fertig. Schwarze Hose, beiger Pulli und ein Cap. Perfekt. Um halb 1 ging ich los und kam zeitgleich mit Erin am Kullmanns an. Wir umarmten uns und suchten uns einen netten Platz am Fenster. Wir quatschten und bestellten Burger. Nach dem Essen gingen wir spazieren. Irgendwann meinte sie: "Wollen wir zu mir nach Hause? Meine Eltern sind nicht da." "Klaro, gerne." Wir gingen zu ihr nach Hause und stellten fest, dass wir nicht weit auseinander wohnten. Nur etwa drei Straßen. Wir holten uns Chips, setzten uns auf die Couch und sahen einen Film. Sie rückte manchmal etwas zu mir, doch ich rutschte dann immer ein Stück weg. Sie fragte irgendwann: "Was ist los?" Ich suchte nach den richtigen Worten: "Also, du bist das hübscheste Mädchen das ich je gesehen habe und ich mag dich total gerne, aber ich habe Angst..." Beschämt blickte ich weg, doch sie nahm mein Kinn und drehte meinen Kopf zu ihr. "Hey, wovor hast du Angst?" "Ich habe Angst dich zu verlieren." Sie schaltete den Fernseher aus und meinte: "Du verlierst mich nicht." "Weißt du, ich habe einige Probleme." "Ich weiß..." Ich stutzte: "Woher...?" "Du hattest ein T Shirt auf der Party an. Aber das ist nicht schlimm." Sie zog ihren Ärmel hoch, wo Narben zu sehen waren. Allerdings alte. Ich fragte: "Warum?" "Ich wurde früher gemobbt. Deswegen. Und du?" "Meine Familie ist vor kurzer Zeit ums Leben gekommen, Autounfall." "Das tut mir sehr leid..." "Deswegen habe ich Angst. Ich habe Angst dich zu lieben und dich dann zu verlieren. Das geht mir bei jedem so." Sie nickte und schaltete wortlos wieder den Fernseher ein. Sie rückte wieder näher und ich ließ es zu. Vorsichtig nahm sie meinen Arm, legte ihn um sich herum und kuschelte sich fest an mich. Ich merkte dass sie lächelte und tat es ihr gleich. Es war ein schönes Gefühl und mein Herz schlug schnell. Irgendwann richtete sie sich auf und ich wusste, dass sie mich küssen wollte. Ich spannte mich an und wollte wegrutschen, doch sie legte ihre Hände auf meine Brust und sagte leise: "Entspann dich, es ist alles gut. Ich bleibe bei dir. Darf ich?" Ich sprang über meinen Schatten und küsste sie zuerst. Sie lächelte kurz und dann küssten wir uns lange. Mein klingelndes Handy unterbrach uns. "Oh fuck, tut mir leid." sagte ich und wollte Cem wegdrücken, der anrief, doch Erin meinte: "Geh hin, alles gut." Sie kuschelte sich wieder an mich und ich nahm den Anruf an. "Wo bist du?" rief Cem ins Handy und ich hielt es von meinem Ohr weg, da er so laut war. "Chill doch. Bin unterwegs." "Du bist einfach abgehauen! Ohne ein Wort zu sagen! Komm sofort nach Hause!" "Wenn du mich so anschreist mach ich garnix!" Ich hörte dass wer anderes Cems Handy nahm und kurz darauf ertönte Robins Stimme: "Sid? Hier ist Robin. Kommst du bitte nach Hause?" "Jetzt kommt mal alle runter. Ich bin nicht weggelaufen, nur raus gegangen. Bin in der Nähe, ich komme gleich." "Okay, danke. Bis dann." Ich legte auf und meinte zu Erin: "Ich muss jetzt leider nach Hause. Sonst bekomme ich Ärger." "Okay. Vielleicht können wir morgen wieder was machen." "Ja, würde mich freuen."

Das ist übrigens Erin:

Das ist übrigens Erin:

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